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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen
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schweigsam und wurde von Newman im Laufe des Gefechts völlig vergessen.
    »Der Arzt sagt, dass Sie vernehmungsfähig sind«, begann Steve, und ich setzte hinzu: »Sie können sich aber gern ein paar Tage - unter Aufsicht natürlich - ins Bett legen, wenn Sie wollen.«
    Newman sah uns unsicher an.
    »Ich will hier raus«, knurrte er.
    »Verbotener Waffenbesitz, Leichenraub, Kidnapping und Mord«, sagte ich, »glauben Sie, dass es noch mehr sein muss, um Sie einzusperren?«
    Er schnappte nach Luft wie ein Karpfen.
    »So ein Quatsch. Als der Leichenwagen geklaut wurde, da saß ich in Bridgeport, Und von der Hames weiß ich überhaupt nichts, damit hab ich nichts zu tun. Ich…«
    »Und wie kommen Sie auf Mrs. Hames?«, fiel Steve ein. »Davon wurde noch nicht gesprochen.«
    »In den Spätnachrichten im Radio…«
    »… ist überhaupt noch nicht davon gesprochen worden.«
    Er kam ins Schwitzen, wischte sich das Gesicht ab und wechselte schnell das Thema.
    »Und mit dem Mord an Wolff habe ich erst recht nichts zu tun. Ich bin den ganzen Abend nicht aus Cops Inn herausgekommen. Das haben Sie mir ja erst erzählt, dass da was los war.«
    »Wir meinen den Mord an Danny Hames, der im Baderaum erstochen wurde, als Sie in Bridgeport waren.«
    »Das können Sie mir nicht anhängen.« Er brachte es fertig, zu grinsen. »Ich hatte bei der Schlägerei in der Bar die rechte Hand verstaucht und trug den Arm bis gestern in der Binde.«
    »Ja, da war die Nadel drin«, nickte Steve.
    »Außerdem war überhaupt keine Schlägerei in der Bar«, erinnerte ich ihn. »Sie haben grundlos im Alleingang gewütet. Nachher hätten Sie leicht ausrücken können, weil der Barkeeper mit zwei Gästen in die Küche geflüchtet war. Aber nein, der ehrenwerte Freddy Newman bleibt stehen, bis er abgeholt wird. Es musste ein großer Schaden sein, sonst wären Sie nur auf der Revierwache gelandet. Sie wollten aber in das Untersuchungsgefängnis, weil Sie sich an Hames ranzumachen hatten. Wofür Sie dann hei Wolff kassierten.«
    Ich legte eine kurze Pause ein. Wir sahen ihn stumm an. Es schien ihn mächtig nervös zu machen. Er war schon Antworten schuldig geblieben und wusste nun nicht, ob das die richtige Taktik war.
    »Das mit der verstauchten Hand fiel Ihnen erst drei Tage nach der Einlieferung ein. Auf der Fahrt nach hier war die Hand wieder in Ordnung.«
    Damit brach Steve das Schweigen.
    Dann ließ ich einen Versuchsballon los. »Konnten Sie kein intelligenteres Versteck für die Nadel finden, Newman?«
    »Wieso?«, brauste er auf, »auf der Matratze haben schon…«, da ging ihm auf, was er gesagt hatte, und er wurde kreideweiß.
    »Das war zu viel«, sagte Steve trocken, »wir wussten nämlich noch nichts von der Matratze.«
    Newman sprang unerwartet auf, brüllte: »Ich will raus«, und tobte auf Steve los, der am nächsten saß. Er war noch nicht ganz hochgekommen, als ein Schulterstoß Newmans ihn krachend mit dem Stuhl zur Seite warf.
    Der Mörder hatte den Türgriff noch nicht ganz in der Hand, als ich schon bei ihm war. Ich riss ihn herum und wartete, bis Steve mit den Handschellen kam. Es klickte zweimal, dann war Newman gebändigt.
    Er knurrte einen dumpfen Fluch. »Ich will einen Anwalt.«
    »Natürlich«, sagte ich. »Muss es ein bestimmter sein?«
    Er nickte und gab uns die Anschrift.
    »Gut.« Ich schrieb mir das auf. »Aber vergessen Sie nicht, dass Wolff das nicht mehr bezahlt. Sie gehen jetzt schlafen, und wir kümmern uns inzwischen um Ihre Matratze in Bridgeport.«
    Wieder ein Fluch, dann wurde er abgeführt.
    Es war jetzt 3 Uhr 43.
    Bloyd Evans hatte ohnehin Nachtdienst und musste noch das Protokoll schreiben. Ich gab ihm ein paar zusätzliche Aufträge und hinterließ, dass ich vor 10 Uhr kaum zu erwarten war. Es hatte keinen Zweck, im Bereitschaftsraum zu schlafen, da ich sowieso nach Hause musste, um mich ordentlich anzuziehen.
    So rollte ich also heimwärts, zog mich aus, stellte den Wecker ab und schlief ein.
    ***
    Um 8 Uhr am Sonntagmorgen wurde der Direktor des Untersuchungsgefängnisses in Bridgeport von unserem Office davon unterrichtet, dass die Nadel, mit der Hames getötet wurde, in der Matratze der Zelle stecken musste, die Newman bewohnt hatte.
    Der Direktor bedankte sich höflich, legte auf, trommelte seine Aufsichtsbeamten zusammen und hielt ihnen eine Standpauke, die ihnen das ganze Weekend vermieste.
    Eine halbe Stunde später kam die Nadel ans Tageslicht. Es war eine Stricknadel von knapp einem Fuß Länge, an
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