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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen
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der Richtung und überschlug sich schon nach dreißig Yards im Graben.
    Da saß James auch schon wieder am Steuer und gab Gas. Nach einer Fahrt von etwa fünf Meilen erreichte er den Waldrand. Vor ihm lagen weite Getreidefelder. Rechts stand ein alter Schuppen. Der Leichenwagen fuhr hinein und steuerte dann nach links, wo er sich in der äußersten Ecke an der hinteren Längswand aufbaute. Die Limousine beschrieb einen Bogen und rollte rückwärts bis hinten. Von draußen waren beide Wagen jetzt nicht mehr zu sehen.
    James öffnete die Hintertür des Leichenwagens und kletterte hinein.
    Er hatte inzwischen beschlossen, den Zwischenfall mit dem Cop erst noch für sich zu behalten. Was jetzt kommen sollte, war schon aufregend genug.
    Mit entschlossener Miene und beachtlicher Geschwindigkeit drehte James die großen Flügelschrauben des Sarges auf. Dann rief er seinen Bruder.
    Jim kam mit einer Aktentasche heran, der er zwei Paar Gummihandschuhe entnahm. Sie zogen sie umständlich an, aber schließlich war es geschafft, und James knurrte: »Also los denn!«
    Sie hoben den Sargdeckel an und kippten ihn einfach nach hinten, wo er gegen die Seitenwand knallte.
    Es war eine schauerliche Arbeit, die sie zu verrichten hatten, und sie kamen nur schleppend voran. Zwischendurch verließen sie das Innere des Leichenwagens, um draußen frische Luft zu schnappen.
    Sie wagten kaum zu reden, raunten sich nur die notwendigsten Worte zu, als ob sie Angst hätten, der Tote könnte sie hören.
    Als sie dem Toten endlich das Hemd abgestreift hatten, zuckten die beiden Brüder erschreckt zusammen.
    »Das kann… er kann’s nicht sein«, stotterte James, aber Jim, dem die Arbeit schon zu lange dauerte, trieb zur Eile an.
    »Wer soll’s denn sonst sein?«, knurrte er, »los, weiter. Ich will abhauen.«
    Sie hatten noch knapp zehn Minuten zu tun und verließen den Leichenwagen dann fast fluchtartig.
    Gemeinsam hoben sie die beiden Leichenwagenfahrer, die noch immer bewusstlos waren, aus der Limousine und setzten sie gegen die Rückwand des Schuppens.
    Dann zogen Jim und James die Gummihandschuhe aus und schleuderten sie in die äußerste Ecke.
    James holte eine Flasche Whisky aus dem Wagen und wusch sich die Hände damit. Jim machte es genauso, und nachdem sie noch einen kräftigen Schluck genommen hatten, fühlten sie sich wieder einigermaßen wohl.
    Ohne sich hach dem Leichenwagen umzusehen, setzten sie sich in den Oldsmobile und fuhren nach New York zurück.
    ***
    Einen ganzen Tag lang hatte ich benötigt, um meinen Schreibtisch aktenleer zu bekommen. Der Tag hatte mich mehr angestrengt als eine aufregende Gangsterjagd.
    Nun war es 8 Uhr abends, und ich hatte es geschafft.
    Einem guten Abendbrot in einem nicht zu teuren Lokal würde ich zu Haus ein Glas Whisky folgen lassen und dann meinen Bücherschrank durchschmökern. Da steckte noch Verschiedenes nagelneu in Schutzhüllen, was ich endlich einmal…
    »Ja, da haben wir Glück«, hörte ich den kleinen Sammy Dobster sagen, »Cotton ist noch hier. Er schwärmt geradezu für so etwas.«
    Ich warf ihm den Blick zu, unter dem schon harte Jungs blass geworden sind, aber Sammy blieb ungerührt und reichte mir den Hörer.
    Nach einem Dreiminutengespräch mit dem Police Headquarter war ich im Bilde.
    Ein Protest war zwecklos, es war ein Fall für uns, so dumm es sich anhört, aber Leichendiebstahl gilt als Kidnapping, und dafür sind wir da.
    Ich fluchte noch, als ich schon auf dem Weg nach Fishkill war. Es waren schon zahlreiche Spezialisten im Wald, als ich mit meinem Jaguar ankam.
    »Keine Prints, Agent Cotton. Wir fanden da hinten die Gummihandschuhe, die sie angehabt haben. Umkrempeln nützte auch nichts, alles war verwischt.«
    Der Lieutenant stellte mir die beiden Angestellten vom Beerdigungsunternehmen vor, die so gegen halb sieben hier langsam wieder zu sich gekommen waren. Ihre Aussagen in Bezug auf die Gangster waren absolut wertlos. Sie erschöpften sich mit der Feststellung, dass es zwei Männer waren. Aber etwas anderes wussten sie dafür umso besser und genauer.
    »Die Leiche haben wir beide im Lazarett des Untersuchungsgefängnisses in Bridgeport eingesargt, und ich möchte behaupten«, sagte der Ältere überzeugt, »dass er noch genauso daliegt, wie wir ihn hineingelegt haben. Nur hat er die Hände nicht mehr gefaltet. Sie müssen die Decke und das Hemd heruntergezogen haben, ohne ihn anzufassen, was ja auch nicht schwer war. Aber an der Leiche selbst ist nichts vorgenommen
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