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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen
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hinten nicht genau zu sehen. Er steckt im Block, aber wo?«
    Wir legten wieder unsere Klammer darum, wobei wir diesmal ziemlich weit auseinandergezogen wurden.
    Ich ging in den Hausflur. Die Tür zum Keller war genauso verschlossen wie der Ausgang zum Hof. Der Treppenaufgang lag zwischen beiden Türen. Ich stieg hinauf. Es gab nur zwei Stockwerke mit je einem Wohnungseingang. Ganz oben war am Ende eines Ganges ein offen stehendes Fenster, dahinter lief an der Außenwand eine Feuerleiter nach unten. Wohin der kleine zementierte Hof da unten führte, war von hier oben nicht einzusehen. Auf jeden Fall war das der Weg des »Spinners« gewesen, und er musste noch irgendwo im Block stecken. Die verwischten Stellen im Staub auf der Fensterbank waren frisch.
    Ich beugte mich ein Stück zur Seite und entdeckte dabei die Ecke eines eisernen Deckels im Boden des Hofs. Am Muster des Eisens sah ich gleich, dass es kein Kanalisationsschacht sein konnte. Ich schwang mich über die Fensterbank und stieg hinunter.
    Ich zog den nicht sehr schweren Deckel an einem Ring hoch und sah einen viereckig ausgemauerten Schacht mit Steigeisen, der nur gut zwei Yards tief war. Ich stieg hinunter, nachdem ich den Deckel wieder geschlossen hatte, denn unten brannte eine Glühbirne.
    Um meinen Anzug zu schonen, versuchte ich auf Händen und Fußspitzen zu gehen, worauf ich mich schnell einstellte. In dem trüben Licht konnte ich etwa zwanzig Yards voraussehen.
    Bis zur Mitte des Busbahnhofs waren es mindestens fünfzig bis sechzig Yards und ich wusste noch nicht einmal, ob dort ein Ausstieg war.
    Ich hatte noch nicht ganz die Hälfte dieser Strecke zurückgelegt, als es plötzlich vorne auf blitzte und ein Donnerschlag durch den Schacht fuhr.
    In fast der gleichen Sekunde lag ich flach auf dem Betonboden und hörte noch das helle Sirren eines Querschlägers.
    Bevor ich meine 38er herausgerissen hatte, kamen zwei neue Geschosse durch den engen Tunnel gefegt.
    Ich hielt den rechten Arm weit vorgestreckt, machte den Mund auf, damit mir nicht das Trommelfell platzte und jagte zwei Schüsse nach vorn.
    Ich robbte auf dem rauen Beton voran und erwartete jede Sekunde einen neuen Feuerüberfall. Ich bot in der engen Röhre ein gutes Ziel. Mein Gegner brauchte nur die Pistole auf den Boden zu legen und abzudrücken, dann hatte er große Aussicht, mich zu treffen.
    Stattdessen kamen kurz nacheinander zwei Schüsse von der oberen Ecke der Biegung. Das eine Geschoss musste hinter mir in die Kabel gedrungen sein, denn im nächsten Augenblick schoss schräg über meinen Kopf eine lange Stichflamme aus der Wand. Eine Wolke mit dem penetranten Geruch brennenden Isoliermaterials kam sofort hinterher und hüllte mich ein.
    Ich robbte weiter, um nicht zu ersticken und hörte nun, wie sich der Brand prasselnd und knisternd ausbreitete. Es musste da ganz schön knallen und funken, sonst hätte ich es kaum hören können, denn in meinem Kopf dröhnte es immer noch.
    Zuckender rötlicher und grellweißer Schein fiel abwechselnd auf die vor mir tanzenden Qualmwolken. Vom Schacht und seinem Verlauf sah ich nichts mehr.
    Ich schoss zweimal nach vorn und robbte dann mit höchster Eile weiter, immer mit der Hand nach rechts tastend, ob nicht bald die Biegung kam.
    Da fegte plötzlich ein eiskalter Luftstrom über mich hinweg, trieb den Qualm in den Hintergrund und brachte mir frische Luft zum Atmen. Es war höchste Zeit. Ich pumpte die Lungen voll Vorrat.
    Dann hörte ich ein dumpfes Dröhnen, und die Zufuhr der frischen Luft war wieder abgeschnitten.
    Die Schlacht war zu Ende.
    Der Qualm hatte meinen Angreifer aus dem Schacht getrieben, der Deckel war wieder zugeknallt. Ich hoffte nur, dass er nicht zu blockieren war und arbeitete mich jetzt schneller voran.
    Endlich erreichte ich die Biegung. Ich merkte, dass die Luft immer schlechter und rauchiger wurde und dass das Feuer sich im Schacht hinter mir ausdehnte.
    Schließlich schaffte ich es. Ich drückte den Deckel hoch, wobei ich meinen Hut über die Faust gedrückt hatte.
    Der erwartete Schuss blieb aus.
    Ich genoss einige Sekunden lang den frischen Luftstrom, wobei mich ein leichter Schwindel packte und warf dann mit einem Schwung den Deckel zurück, wobei ich sofort in Deckung ging. Nichts ereignete sich.
    Ich ließ zuerst die Pistole sehen, dann kam ich blitzschnell hochgetaucht, warf einen Blick ringsum und blieb oben.
    Ich war in einem leeren Heizungskeller, in dem es um diese Zeit angenehm kühl war. Ich blieb auf
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