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0416 - Im Namen der Hölle

0416 - Im Namen der Hölle

Titel: 0416 - Im Namen der Hölle
Autoren: Jason Dark
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mal nach. Jane Collins wohnt ganz in der Nähe. Ich habe mir gedacht, dass der Tod dieser Lizzy unter Umständen auch mit ihr im Zusammenhang stehen könnte. Oder nicht?«
    »Ja«, murmelte ich. »Da könntest du Recht haben.«
    »Ich gehe sogar noch weiter, John. Wenn ich du wäre, würde ich nach Frisco fahren.«
    »Zu Jane?«
    »Sicher.«
    »Dort ist Yakup, der sie beschützt. Wir waren mit ihm in Japan zusammen. Jane geht es gut.«
    Suko tippte auf meine Schulter. »John, wir waren mit ihm zusammen, das stimmt, und Jane ist allein im Kloster zurückgeblieben. Es waren Yakups Leute bei ihr, klar, aber er selbst nicht. Daran sollten wir denken.«
    »Suko hat Recht, John.«
    Ich überlegte und nickte. »Ja, wenn ich näher darüber nachdenke, ist es wohl besser, wir forschen nach.«
    »Anrufen!«
    Ich grinste Bill an. »Du bist ja heute wieder ein unheimlicher Gedankenleser.«
    »Kannst du wohl sagen.«
    Die lange Telefonnummer kannte ich nicht auswendig. Ich hatte sie mir aber aufgeschrieben. Ein Gespräch nach Übersee ist auch heutzutage noch ein wenig Glücksache, aber ich hatte das Glück und kam durch. Nur hob niemand ab.
    Die gespannten Gesichter meiner beiden Freunde wurden ebenfalls immer länger.
    »Ist keiner zu Hause?« fragte Bill.
    »Sieht so aus.« Ich legte den Hörer wieder auf.
    »Dann müssen wir hin!« sagte der Reporter.
    »Auf diesen einfachen Verdacht?« Ich lachte auf. »Diese Reise genehmigt man mir nicht.«
    »Flieg privat.«
    »Ich will den Rest des Monats auch noch essen.«
    »Die Karten schenke ich dir, John. Ich will auch hin und…«
    »Erst werden wir mit Sir James reden müssen. Alles andere kannst du vergessen.«
    Der Reporter blickte auf seine Uhr. »Wann kommt er zurück? Gegen drei. Das ist noch eine Stunde hin.«
    »Die auch vorbeigeht«, sagte Glenda, als sie das Büro betrat und drei Tassen auf dem Tablett stehen hatte. In zweien befand sich Kaffee, in einer Tee. Er war für Suko.
    Als ich den ersten Schluck genommen und meine Augen verdreht hatte, gab ich einen Kommentar ab, der Glenda etwas verlegen, zugleich aber auch stolz machte. »Jetzt weiß ich, was mir in den letzten Tagen gefehlt hat. Nichts gegen meine Mutter, aber du kochst den besseren Kaffee.«
    ***
    Jane Collins atmete tief durch und hörte neben sich das Lachen des 15-jährigen Ali. Sie blickte durch die Scheibe auf die Autoschlange, die sich vor der Ampel gestaut hatte, und wusste, dass die Großstadt sie jetzt endgültig geschluckt hatte.
    »Na?« fragte Ali, »wie fühlst du dich?«
    »Ich habe ein schlechtes Gewissen.«
    »Wieso?«
    »Yakup gegenüber. Ich hatte ihm versprochen, im Kloster zu bleiben, aber jetzt haben wir das Versprechen gebrochen und sind nach Frisco gefahren. Das bereitet mir Sorge.«
    »Braucht es aber nicht.«
    »Und wieso nicht?«
    »Weil Yakup sich irgendwo in Tokio herumtreibt und nichts von sich hören lässt.«
    »Das wird schon seine Gründe haben.«
    »Ich weiß nicht, was du dich aufregst. Du hast John Sinclair Bescheid gegeben. Der ist sicherlich nach Japan geflogen und hat Yakup längst gefunden. Er ist nämlich klasse, weißt du?«
    Jane drehte den Kopf und lächelte verloren. Sie blickte den neben ihr sitzenden Ali an. Er war ein hübscher Junge geworden mit seinem braunen Kraushaar, den großen Augen und der dunklen Haut.
    Dunkler jedenfalls als die eines Mitteleuropäers. »Ich weiß es, Ali, ich weiß es sogar sehr genau. Lange genug war ich mit ihm zusammen.«
    »Und jetzt denkst du noch oft an ihn?«
    »Möglich.«
    »Du musst fahren, Jane.« Ali deutete nach vorn durch die Scheibe des Geländewagens. Es war ein Buick Wildcat, den sie fuhren. Ein für die Gegend des Klosters praktisches Gefährt, mit dem man auch schlechte Wegstrecken überwinden konnte.
    Sie waren über die Golden Gate gefahren. Für Ali noch immer ein Erlebnis, diese Brücke zu benutzen. Jetzt lag Frisco vor ihnen, und Jane hatte Ali versprochen, in der Stadt einzukaufen. Der Junge war in der letzten Zeit gewachsen. Er brauchte Hosen, T-Shirts und Pullover. In den anderen sah er aus wie eingeklemmt.
    Frisco quillt auch im Winter über. Zwar verirren sich nicht ganz so viele Touristen in die Stadt wie in den Sommermonaten, aber es war noch immer genügend los.
    Bevor sie die Gegend erreichten, wo die großen Geschäfte und Einkaufszentren lagen, gerieten sie noch einige Male in Staus.
    Jane machte sich Sorgen, das hatte Ali richtig erkannt. Sie sorgte sich sogar sehr, denn Yakup war verschwunden und
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