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0416 - Im Namen der Hölle

0416 - Im Namen der Hölle

Titel: 0416 - Im Namen der Hölle
Autoren: Jason Dark
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sie noch einmal wiederkommen würde.
    »Das tust du doch nicht«, meinte Ali, als sie draußen waren. »Die Ausrede kenne selbst ich.«
    »Möglich.«
    Es war bereits viel Zeit vergangen und schon hoher Nachmittag.
    Die Luft roch nach Schnee. Bunte Lichter hellten den grauen Tag auf. Bald würden die Büros schließen, dann gab es den großen Run und die gewaltigen Staus.
    Die wollten Jane und Ali umgehen. Deshalb beeilten sie sich, in das Parkhaus zu kommen.
    Ali öffnete die Tür und zuckte zurück.
    »Was ist?« fragte Jane.
    »Der Wagen war offen.«
    Die Frau wurde blass. »Was sagst du da? Wieso?« Sie ging um den Wildcat herum und blieb neben Ali stehen. Der hielt seine Hand an der offen stehenden Tür. »Bist du dir sicher?«
    »Klar.«
    Jane untersuchte das Schloss. Kratzer fand sie keine, auch war aus dem Wagen nichts gestohlen worden. »Das verstehe ich nicht«, murmelte Jane und schüttelte den Kopf.
    »Ich sehe mal unter dem Wagen nach«, sagte Ali. »Vielleicht ist eine Bombe angebracht worden.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand.«
    »Hör nur mit dem Teufel auf.«
    Da hatte Ali Recht. Den Teufel sollte Jane wirklich aus dem Spiel lassen. Er hatte ihr schon Ärger genug bereitet, und sie wusste auch, dass er sie noch immer im Visier hatte. Bei ihm stand noch eine alte Rechnung offen, die er Jane irgendwann einmal präsentieren würde.
    Sie hatte sich zusammen mit Ali nach Frisco begeben, obwohl sie genau wusste, wie gefährlich das war. Es liefen in Frisco genügend Hexen herum, die nur darauf warteten, sie zu entdecken und zu verraten.
    Plötzlich war ihr das Parkdeck nicht mehr geheuer. Es war auch kein anderer zu sehen. Die Wagen standen dicht an dicht, doch mit genügend Spielraum dazwischen, wo sich jemand verstecken konnte.
    Über Janes Rücken rann ein Frösteln. Sie hatte das Gefühl, von zahlreichen Augen beobachtet zu werden, aber das war wohl nur Einbildung und ein Resultat ihrer Angst.
    Sie bückte sich. Unter dem Wagen ragten Alis Füße hervor. »Hast du etwas entdeckt?«
    »Nein.«
    »Dann komm wieder da weg.«
    Ali krabbelte zurück. Er klatschte in die Hände. »Ich sehe mir nur noch den Motor an.«
    »Ja, tu das.«
    Unter der Haube fand er auch nichts. Als Ali sie zuhämmerte, sagte er in das Echo hinein: »Vielleicht habe ich mich doch getäuscht. Ist ja alles möglich.«
    »Steig ein.«
    Wenig später rollten sie aus dem Garagenkomplex. Jane fühlte sich nicht gut. Sie war nervös und blickte öfter in die Spiegel als auf der Hinfahrt. Es war so gut wie unmöglich, einen Verfolger zu entdecken, zu zahlreich und vielfältig waren die hinter ihnen fahrenden Autos. Außerdem wechselten sie ständig.
    Es dauerte sehr lange, bis sie eine der großen Ausfallstraßen erreicht hatten und auf die Golden Gate zurollten. Über sie gelangten sie auf die andere Seite der Frisco Bay und konnten von dort aus in die Berge fahren, wo das Kloster lag.
    Inzwischen war die Dämmerung hereingebrochen. Ein graublauer Himmel lag über dem Land. Von Osten trieben Schneewolken heran.
    Der Verkehr nahm ab, die Gegend wurde einsamer, die Straßen kurvenreicher, das Gelände bergig. Im Sommer war es herrlich, hier entlangzufahren, der Winter brachte seine Tücken mit.
    Besonders dort, wo die Sonne nicht hinschien, schimmerte bläuliches Eis auf der Fahrbahn. Jane wich diesen Stellen aus.
    Bald musste sie auf einen schmalen Weg abbiegen. Zu beiden Seiten erhoben sich die Wände. Man hatte den Eindruck, durch einen Canyon oder eine Schlucht zu fahren.
    Auch Jane erging es so. Obwohl sie die Strecke kannte und sich an sie gewöhnt hatte, war sie an diesem frühen Abend nervöser als sonst. Sie sprach nicht, fuhr sehr konzentriert und blickte angestrengt auf den blassgelben Scheinwerferteppich des Wildcat.
    Ali merkte natürlich, was mit Jane los war. »Es dauert nicht mehr lange«, erklärte er. »Das meiste haben wir hinter uns.«
    »Klar.« Jane lächelte, doch dieses Lächeln gefror ihr auf den Lippen, als sie das Hindernis sah.
    »Ein Mensch!«
    Der rechte Fuß der ehemaligen Hexe drückte das Pedal nieder, und der Wildcat kam zum stehen.
    »Der ist tot«, flüsterte Ali.
    »Woher weißt du das?«
    »Das sehe ich doch.«
    Jane schluckte und sprach mit belegter Stimme: »Okay, Ali, du bleibst im Wagen, während ich aussteige und mir die Sache genauer ansehe. Wenn es wirklich ein Toter ist, können wir ihn hier nicht liegen lassen, das weißt du ja.«
    »Na klar.«
    Janes Nervosität steigerte sich schon zur
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