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0416 - Im Namen der Hölle

0416 - Im Namen der Hölle

Titel: 0416 - Im Namen der Hölle
Autoren: Jason Dark
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werden, da sie sich allein nicht auf den Beinen halten konnte. Wir sahen uns an, und keiner von uns wagte den ersten Schritt.
    Blicke, die sprachen und gleichzeitig Fragen enthielten, aber keine Antworten wussten.
    »Hi, Jane!« Es war ein dummes Wort, aber mir fiel nichts anderes ein.
    »John?« Sie lächelte plötzlich.
    »Ich lebe noch.«
    »Ja, und das verdankst du Yakup. Wir wären heute zu spät gekommen. Tut mir Leid.«
    »Na ja, ihr konntet ja nicht wissen, dass…«
    Ich nickte. »Doch, Jane, wir hätten es wissen müssen, aber manchmal ist die Zeit schneller.«
    Mehr sagten wir nicht. Riley tauchte auf. Er brachte Bill Conolly gleich mit, der nicht so verlegen reagierte wie ich, als er Jane Collins sah.
    »Unser Freund Bob hat ein Boot. Damit können wir die verdammte Insel verlassen«, sagte Bill.
    Niemand hatte etwas dagegen.
    Ich hatte meine Scheu überwunden. Neben der in eine Decke eingewickelten Jane saß ich im Heck des Bootes. Wir sahen uns an, manchmal lächelten wir auch, dann machte Jane den Anfang und tastete nach meiner Hand. »John, dich quält eine Frage.«
    »Woher weißt du?«
    »Das sehe ich dir an. Bitte, sprich es aus.«
    Ich blickte hinaus auf das Meer und sah den erhellten Küstenstreifen, wo Frisco lag. »Willst du eigentlich für immer bei Yakup im Kloster bleiben?«
    Die Antwort gab sie mir nicht sofort. Erst nach einer Weile.
    »Yakup ist ein prächtiger Mensch. Man kann sich keinen besseren Freund wünschen. Wenn es jemanden gibt, dem man voll vertrauen kann, dann ihm.«
    »Also bleibst du?« fragte ich kratzig und starrte Yakup an, der an der Reling lehnte und bewusst nicht in unsere Richtung schaute.
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    Ich hob die Schultern. »Du kannst es dir ja noch überlegen.«
    »Frisco ist herrlich, im Kloster geht es mir auch gut, aber ich vermisse etwas.«
    »Und was?«
    »London, John.« Sie atmete scharf durch. »Und dich, und das ist ehrlich gemeint.«
    Ein Strom der Freude durchschoss mich. Ich wollte etwas sagen, doch ich konnte nicht reden. Ich dachte wieder an die Szene, als Jane Abschied genommen hatte. Es war auch in Frisco gewesen, in einem kleinen Lokal. War die Zeit des Nachdenkens jetzt bei ihr vorbei?
    »Bitte!« flüsterte sie. »Gib mir noch Zeit, John.«
    »Klar, so viel Zeit, wie du nur willst. Und noch etwas, Jane. London wartet auf dich.« Ich räusperte mich. »Und wir auch.«
    ENDE
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