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0410 - Tödliche Perücken

0410 - Tödliche Perücken

Titel: 0410 - Tödliche Perücken
Autoren: Jason Dark
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Minuten fuhr die nächste Bahn.
    Der Reporter stellte sich dicht an die Gleise. Zusammen mit zwei Frauen, drei Jugendlichen und einer Gruppe von Arbeitern, die zur Schicht wollten und sich über die Firma unterhielten.
    Bill kannte sich bei der Tube in etwa aus. Zusammen mit seinem Freund John Sinclair hatte er sich schon in den Schächten herumgetrieben und Ghouls gejagt. Von dieser Dämonenart hatten sie zum Glück lange nichts mehr gehört.
    Der Zug kam.
    Bill hörte aus der Ferne ein Rauschen, dann rollte die Schlange in den unterirdischen Bahnhof ein.
    Als die U-Bahn nur noch sehr langsam fuhr, schritt Bill neben der Wagenreihe her. An der Tür, wo er einsteigen wollte, stand eine junge Frau, die darauf wartete, aussteigen zu können.
    Automatisch öffnete sich die Tür. Bill hob den Blick. Er sah das Mädchen, sie sah ihn, und Bill bemerkte sofort, dass mit dem weiblichen Fahrgast etwas nicht stimmte.
    Da waren die seltsamen Haare. Bill fiel auch die Anspannung in dem Gesicht des Mädchens auf.
    Sie drängte sich an ihm vorbei. Hastig, als hätte sie etwas zu verbergen. Fast hätte sie den Reporter noch berührt. Es war ganz natürlich, dass Bill den Kopf drehte, um der Frau einen Blick nachzuwerfen.
    Der Reporter sah es sofort.
    Die Frau war verletzt, blutete an der rechten Seite.
    Da war etwas passiert. Wahrscheinlich in der U-Bahn. Bill musste sich blitzschnell entscheiden, ob er einsteigen oder das Mädchen verfolgen sollte.
    Conolly entschied sich für die Verfolgung. »He, Moment mal.«
    Sein Ruf erreichte die Frau. Sie zögerte kurz, flüchtete aber dann.
    Mit dieser Reaktion hatte sie den Reporter überrascht, dass er zunächst einmal stehen blieb. Die anderen Fahrgäste waren schon eingestiegen, Bill aber nahm die Verfolgung auf…
    ***
    Das Mädchen hatte durch Bills Zögern den Vorsprung vergrößern können und befand sich bereits auf der Treppe. Die ersten drei Stufen nahm sie mit einem Sprung, dann knickte sie ein, hielt sich am Geländer fest und drehte den Kopf.
    Sie stand im Halbdunkel, denn jemand hatte die Lampe der Treppenbeleuchtung zertrümmert. Trotzdem wurde Bill das Gefühl nicht los, als würden sich die Haare auf dem Kopf der Frau bewegen.
    Das musste einfach etwas zu bedeuten haben! Er konnte sich nicht vorstellen, sich dermaßen getäuscht zu haben.
    »Nun warten Sie doch!«
    Durch die Gestalt der Frau lief ein Ruck. Plötzlich war sie nicht mehr zu halten. Sie nahm die Stufen mit langen Sätzen und achtete dabei nicht auf ihre Verletzung.
    Auch Bill wurde schneller.
    Er konnte unbehindert laufen. Als er die Treppe erreichte, sah er die Frau bereits an ihrem Ende. Ihre Gestalt zeichnete sich im fahlblauen Licht einer Laterne ab, durch dessen hellere Inseln der Schneeregen in langen Fäden strich.
    »Warten Sie!«
    Die Frau wollte nicht hören. Sie verschwand wie ein Schatten.
    Bill spurtete. Er hatte das Gefühl, einfach helfen zu müssen, auch wenn er sich dadurch Unannehmlichkeiten einhandelte. Wieder klatschte der kalte Schneeregen in sein Gesicht, als er das Ende der Treppe erreicht hatte und sich umschaute.
    Von der Frau war nichts zu sehen. Leer lag der Gehsteig vor ihm.
    Der kalte Schneeregen kam von vorn und klatschte gegen sein Gesicht. Es war verrückt, was der Reporter tat.
    Wäre Bill eingestiegen und abgefahren, hätte er sich sicherlich Vorwürfe gemacht, und so lief er weiter an den Häusern vorbei. Er gelangte in die Nähe eines kleinen Parks.
    Dort sah er die Frau wieder. Sie hatte Schwierigkeiten beim Laufen. Das rechte Bein zog sie nach, der Blutverlust musste sie geschwächt haben. Kurz vor dem Park blieb sie plötzlich stehen und drehte sich um. Bill sah das Gesicht als hellen Fleck. Vielleicht hatte sie ihn entdeckt, denn sie riss sich zusammen und lief weiter.
    Bill war plötzlich davon überzeugt, genau richtig gehandelt zu haben. Diese Frau brauchte Hilfe, auch wenn sie sich sträubte.
    Der kleine Park entpuppte sich als eine düstere Insel. Es gab dort keine einzige Laterne.
    An den Ästen und Zweigen hingen keine Blätter mehr. Bill sank bei jedem Schritt auf dem weichen Boden ein. Allmählich gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit, sodass er Einzelheiten erkennen konnte.
    In der Nähe sah er einen Weg, den er schnell erreichte. Er führte auf die Mitte des Parks zu, wo sich eine pilzförmige Schutzhütte in der Dunkelheit abzeichnete.
    Um den breiten Stamm herum war eine Sitzbank gefertigt worden. Bill lief auf den Pilz zu.
    Von der Frau sah er
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