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041 - Tribute to the King

041 - Tribute to the King

Titel: 041 - Tribute to the King
Autoren: Timothy Stahl
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neben den verdatterten Wagenlenker aufs Leder, Aruula sprang in den Fond.
    Die Verfolger aus Lynchburg rollten wie eine Woge auf das Auto zu.
    »Fahr los!«, fuhr Matt den Fahrer an. »Mach schon!«
    Der senkte tatsächlich seinen Fuß aufs Gaspedal, wenn auch nur zaghaft. Ruckelnd setzte sich der Caddy in Bewegung, ohne jedoch nennenswerte Geschwindigkeit zu entwickeln.
    »Drück drauf!«, verlangte Matt.
    »Erschieß ihn und fahr selber!«, schlug Aruula von hinten vor, wenn auch nur, um dem Burschen Dampf zu machen.
    »Hör nicht auf sie«, wandte sich Matt an den Driver, »sie meints nicht so. Aber gib Gummi, Mann!«
    »Äh… wie… was…?«, stammelte »Elvis«.
    »Fahr schneller!«, brüllte Matt. Er hatte das Gefühl, auf glühenden Kohlen zu sitzen. Die Distanz zu den grölenden Verfolgern betrug kaum noch zwanzig Meter und schmolz beständig dahin.
    »Aber… der Motor… Das geht doch nicht…«
    »Ich werd dir gleich zeigen, was alles geht!« Matt schob das linke Bein zur Seite, begrub den Gasfuß des anderen nebst Pedal darunter und trat bis zum Bodenblech durch.
    Der Motor röhrte wie ein waidwundes Tier. Die Automatik schaltete bockend hoch. Der Caddy hüpfte in kleinen Sprüngen vorwärts.
    Als Matthew Drax schon fürchtete, die altersschwache Maschine würde absaufen oder ganz den Geist aufgeben, nahm der Wagen doch noch Fahrt auf - im allerletzten Moment! Schon griffen Hände nach dem Cadillac.
    Menschen warfen sich fluchend nach vorn. Ein Schuss krachte und ging fehl.
    Hinter Matt schrie Aruula auf - nicht vor Schmerz allerdings! Sie war aufgesprungen, stand jetzt mit wild funkelndem Blick auf dem Rücksitz, das Schwert in beiden Händen, und schlug nach jedem, der dem Wagen zu nahe kam.
    Dann, endlich, waren sie auf und davon!
    Am Steuer brach »Elvis« in spontanen Gesang aus, nicht sonderlich schön, aber sehr inbrünstig: »Gotta do some livin', got the wanderlust. Let me clear the highway, 'cause I'm gonna move some dust…!«
    Und Matt stimmte zu seiner eigenen Verwunderung wie von selbst mit ein: »… oh, I got wheels, wheels on my heels! And I gotta keep rollin' - rollin' along!«
    ***
    »… und das ist alles, was ich weiß«, schloss Aruula und seufzte.
    Ein Seufzen, in das Matt stumm mit einfiel. Er zweifelte nicht daran, dass Aruula alles erzählt hatte, woran sie sich erinnerte. Trotzdem brachte er das Wenige, was sie gesagt hatte, noch einmal auf den Punkt.
    »Jemand, den du nicht erkennen konntest, hat dich hinter der Schänke gepackt. Dann hattest du einen Blackout. Und als du aufgewacht bist, lagst du neben der geköpften Leiche dieses Sängers von gestern Abend. Man hat dich gefesselt, dir den Schnellprozess gemacht und wollte dich hängen.«
    »Genau so war es.«
    »Und du weißt nicht, ob du den Kerl getötet hast?«
    Aruula zuckte die Schultern. »Ich erinnere mich nicht daran. Aber das Blut an meinem Schwert…« Sie saß auf dem Rücksitz des Cadillac und polierte die Klinge mit Tuch und Schleifstein.
    »Selbst wenn es von dem Toten stammte«, meinte Matt, »heißt das noch nicht, dass du die Waffe geführt hast.«
    »Vielleicht wollte mir dieser Truveer ja zu Leibe rücken«, suchte Aruula weiter nach einer Erklärung. »Er hat immerhin gestern Abend schon versucht, mit mir anzubandeln. Ich könnte mich gewehrt haben und…«
    Matt schüttelte den Kopf. »Aber du hättest ihn doch nicht geköpft, nur weil er dir an die Wäsche wollte… oder?« Er sah Aruula eindringlich an.
    »Normalerweise nicht, aber… na ja, der Geist dieses Wuissees beherrschte mich. Könnte sein, dass ich nicht wusste, was ich tat…«
    Matt brummte der Schädel. Nicht mehr nur wegen der gestrigen Sauferei, sondern weil er sich allem Bemühen zum Trotz keinen Reim machen konnte auf das, was da passiert war!
    Mit Aruula war zwar nicht gut Kirschen essen, wenn man ihr dumm kam, und sie wehrte sich im Falle eines Falles durchaus ihrer Haut, mit allen Mitteln. Aber sie war doch keine kaltblütige Mörderin !
    Oder…?
    Dieses Oder…? war es, das in Matthew Drax nagte wie ein böses Tierchen, an seiner Überzeugung, dass Aruula so etwas nicht tun würde. Immerhin, sie war unter Barbaren groß geworden, hatte ein Leben geführt, in dem das Recht des Stärkeren galt, wo es täglich um Fressen oder Gefressenwerden ging…
    Konnte er denn wirklich ausschließen, dass sie zu… einer solchen Tat fähig war? (Er weigerte sich einfach, den Begriff »Mord« auch nur in Gedanken »auszusprechen«.)
    Nun war es
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