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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot
Autoren: Kimberly Raye
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und Gürtel. Der schraubstockartige Griff, der sich um meine Eingeweide gelegt zu haben schien, lockerte sich allmählich.
    Ich sammelte seine Waffen ein, schob sie in die unterste Schreibtischschublade und bedeutete ihm, in dem Stuhl Platz zu nehmen, der für Kunden bestimmt war. Einige Sekunden später machte ich es mir hinter meinem Schreibtisch bequem und reichte ihm ein Klemmbrett mit einem jungfräulichen Fragebogen. „Füllen Sie das hier aus, und dann wollen wir mal sehen, was wir tun können.“

2

    „Tragen Sie Damenslips?“ Vinnie blickte mit finsterer Miene von dem Klemmbrett auf, das ich ihm gegeben hatte. „Was für eine bescheuerte Frage ist das denn?“
    Zu Ihrer Information: Aufgrund meines unglaublichen Selbstvertrauens und meiner ultrascharfen Fangzähne lasse ich mich für gewöhnlich nicht so leicht einschüchtern.
    Vor allem nicht von Menschen.
    Aber die JAKs waren nun mal die Besten der Besten.
    Speziell dazu ausgebildet, die Schwachstellen Andersartiger Geschöpfe herauszufinden und sich zunutze zu machen. Überaus bewandert in der Kunst des Tötens. Immerhin gingen bereits vierhundertneunundneunzig ausgelöschte gebürtige Vampire auf sein Konto. Übersetzung: Er war ein knallharter Typ. Auch wenn ich die Situation vorübergehend entschärft und mir ein wenig mehr Zeit erkauft haben mochte, hatte ich doch immer noch eine Scheißangst.
    Aber das würde ich ihm mit Sicherheit nicht auf die Nase binden.
    Ich nahm all meinen Mut zusammen, ignorierte die Alarmglocken, die zwischen meinen Ohren schrillten, und schenkte ihm mein huldvollstes Lächeln. „Vincent, Vincent, Vincent. Genau diese Frage - und ein Dutzend ähnlicher Fragen - werden mir dabei helfen, die perfekte Frau für Sie zu finden.“ Ich streckte meine Hand über den Tisch hinweg aus und zerrte ihm das Klemmbrett aus den fleischigen Händen. Dann starrte ich auf die Antworten, die er bisher gegeben hatte. „Hier steht, dass Sie die Farbe Blau lieben.“ Er nickte und ich fuhr fort: „Sie möchten doch sicherlich nicht, dass ich Sie mit jemandem zusammenbringe, der Blau hasst, nicht wahr?“ Ich überflog die Liste. „Oder mit jemandem, der Cannoli hasst. Oder Monstertrucks. Oder die Yankees.
    Oder mit jemandem, der Der Pate nicht ausstehen kann.“
    „Al Pacino ist der Beste.“
    „Sie wissen das, und ich weiß es auch.“ Ich persönlich hatte den Film zwar noch nie gesehen, doch wer war ich schon, dass ich mich mit einem Mann zanken würde, der seinen Lebensunterhalt damit verdiente, Vampire zu Schaschlik zu verarbeiten? „Aber was wäre, wenn ich Sie mit einer vollkommen ahnungslosen Frau verkuppeln würde, die Al richtig ätzend findet?“
    Vinnies Miene verfinsterte sich, und mein Herz setzte kurz aus. „Nicht, dass ich so etwas jemals tun würde“, beeilte ich mich hinzuzufügen, „aber wenn ich Ihnen diese Frage erst gar nicht gestellt hätte, dann hätte ich auch keine Ahnung, dass das ein absolutes Ausschlusskriterium ist. Eine gute Partnervermittlerin macht es sich stets zur Aufgabe, alles über ihren Klienten zu wissen. Auf diese Art stellt sie sicher, dass sich am Ende nicht doch noch irgendwelche Leichen im Keller finden.“
    Er rückte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her, und sofort schalteten sich meine Vampirinstinkte ein.
    „Jetzt sagen Sie mir bitte nicht, dass es bei Ihnen Leichen im Keller gibt.“
    „Scheiße, nein. Für was für einen Mann halten Sie mich denn?“
    Erleichterung durchströmte mich. „Sie liegt in meiner Sockenschublade.“ „Und jetzt noch zu - was?“
    Er zuckte die Achseln. „Und es ist auch keine komplette Leiche. Nur ein Oberschenkelknochen und ein paar Rippen von meinem letzten Opfer.“ Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen. „Mit dem hab ich den Rekord bei den Wer-Viechern gebrochen. Das war vielleicht ein zäher kleiner Mistkerl. Ganze zwei Wochen hab ich den gejagt, bis ich ihn endlich mit ein paar Silberkugeln erwischt hatte. Da isser dann einfach so umgekippt. Er war viel zu groß für den Kofferraum meines Wagens - immerhin geht es hier um einen Werbären. Also hab ich ihn in kleine Stücke gehackt und -“
    „So faszinierend das alles auch ist“, unterbrach ich ihn, in der Hoffnung, so die Vorschau von Puuh trifft Jason abzuschalten, die sich gerade in meinem Kopf abspielte, „ich würde jetzt doch gerne wieder zu den, ahm“, ich schluckte, um den Kloß in meinem Hals loszuwerden (der arme, kleine, süße, kuschelige Winnie!), „. . Fragen
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