Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot
Autoren: Kimberly Raye
Vom Netzwerk:
einer hohen Fertilitätsrate - einer harmlos wirkenden Zahl, die die Wahrscheinlichkeit beziffert, dass ein männlicher Vampir ins Schwarze trifft, wenn's um Fortpflanzung geht) gefunden hatte. Auf der anderen Seite lebten gewandelte Vampire einzig und allein, um Blut zu trinken und ständig Sex zu haben. Das Ins-Schwarze-Treffen spielte da überhaupt keine Rolle.
    Wenn Ty Bonner auch sicher kein typischer gewandelter Vampir war (er schien sich weitaus mehr dafür zu interessieren, gefährliche Kriminelle zu jagen, als Blut zu saugen und alles und jede mit einer Vagina zu bespringen), so war er trotzdem nicht der Richtige für mich.
    Mein Kopf wusste das, aber mein untotes Herz ..
    Sagen wir's einfach mal so: Ich hatte seit unserer Trennung schon mehr als einmal in mein Kopfkissen geheult.
    „Wie heißen Sie?“, fragte ich den Mann mit dem Pflock.
    „Vinnie Balducci.“
    Der Name hallte in meinem Kopf wider und löste dort ein gewaltiges AHA! aus. Meine Gedanken überschlugen sich, und mit einem Mal ergab das alles einen Sinn. Offensichtlich war es mir dank meiner traurigen Berühmtheit durch MMW gelungen, die Aufmerksamkeit des örtlichen Repräsentanten der JAKs (die Kurzform von Jäger Andersartiger Kreaturen) auf mich zu lenken. Das war eine weltweite Organisation, die es darauf angelegt hatte, sämtliche übernatürlichen Geschöpfe auszulöschen. Mein Vater hatte Vinnie gelegentlich erwähnt, zusammen mit der hochinteressanten Information, dass man den Mann kaufen konnte, solange der Preis stimmte.
    Bei meinem Vater war das gleichbedeutend mit einer monatlichen Lieferung kostenloser Aktenordner und Tipp-Ex, mit schönen Grüßen von Moe's (gleichbedeutend mit Kopierern und Bürobedarf und Druckereidiensten und gähnender Langeweile).
    Moe's war das Familienunternehmen und mein größter Albtraum, sollte meine Partnervermittlung pleitegehen.
    Meine drei Brüder leiteten jeweils eine der diversen Filialen, während mein Vater das Ganze managte und überwachte. Ich besaß meinen eigenen Vorrat an Moes-Uniformen (beigefarbene Dockers und limettengrüne Poloshirts), die in meinem Kleiderschrank hingen und nur darauf warteten, dass ich versagte.
    „Ich könnte Ihnen gratis Tonerpatronen verschaffen.“
    Jetzt startete ich Plan C - Bestechung.
    „Die hat Ihr Vater schon zur letzten Lieferung dazugelegt.“
    „Textmarker?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Kopierpapier?“
    „Hab ich schon.“
    „Neue Visitenkarten?“
    Er schien zu überlegen, bevor er den Kopf schüttelte.
    „Nein, vergessen Sie's. Was ich brauche, sind Kinder.
    Wissen Sie, Mama will endlich Enkelkinder, also ist es höchste Zeit, dass ich eine Familie gründe und ihr ein paar davon schenke. Und das heißt, dass ich irgendjemanden brauche, der sie rausquetscht, denn das Einzige, was ich rausquetschen kann, ist -“
    „Schon kapiert“, unterbrach ich ihn. Offensichtlich war das Fleischbällchen nicht allzu weit vom Topf mit der Spaghettisoße weggerollt. „Ist nicht nötig, weiter ins Detail zu gehen.“
    Er grinste. „Und da kommen Sie ins Spiel. Ich will, dass Sie die richtige Tussi für mich finden.“
    O-kay. „Und für was für eine Art, ahm, Tussi interessieren Sie sich da so?“
    „Jemand Nettes. Süß. Gesund. Katholisch. Das sagt Mama jedenfalls immer. ,Du brauchst eine nette, süße, gesunde und katholische Frau. Wag es ja nicht, mir irgend so eine atheistische Sexbombe nach Hause zu bringen. In meinem Haus dulde ich keine atheistischen Sexbomben.“'
    Ich schnappte mir einen Stift und Papier von meinem Schreibtisch und machte mir rasch ein paar Notizen.
    „Keine atheistischen Blondchen. Alles klar. Und wie wär's mit einer katholischen Sexbombe?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Das war in Ordnung, solange sie sich bei meiner Mama benimmt. Oh, und sie sollte sittsam sein. Sowas gefällt meiner Mama. Und sie muss Italienerin sein.“
    „Das schließt sich allerdings irgendwie aus, was meinen Sie?“
    „Na, hoffentlich nicht. Sonst kriegen Sie nämlich zusammen mit all den anderen abartigen Geschöpfen in dieser Stadt eine Fahrkarte zur Hölle.“ Er hielt den Pflock hoch. „Und ich weiß, wie man den benutzt, da können Sie sich sicher sein. Sie wären mein fünfhundertster Abschuss in der Kategorie gebürtiger Vampir. Das ist ein Rekord, wissen Sie. Ein Stoß direkt in Ihr Herz“, er lieferte die passende Geste, um seine Worte zu illustrieren, „eine kleine Drehung nach links und eine nach rechts. Das Blut schießt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher