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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot
Autoren: Kimberly Raye
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Daten in den Computer eingeben und starte eine Suche nach potenziellen Partnerinnen. Sobald ich die gefunden habe, werde ich einige Dates für Sie arrangieren, und dann sehen wir mal, was passiert.“ Ich lächelte. „Der ganze Prozess dauert so ungefähr zwei bis vier Wochen.“
    „Sie haben zweiundsiebzig Stunden.“
    Mein Lächeln erstarb. „Das ist aber verdammt schnell.“
    „Ich hab's auch eilig.“ Er erhob sich. „Meine Mama hat nächsten Dienstag Geburtstag. Ich, schätze, wenn Sie in den nächsten Tagen jemanden für mich finden, dann werd ich noch genug Zeit haben, ein paarmal mit ihr auszugehen und sie kennenzulernen, bevor ich sie dann am Dienstag mit nach Hause nehme. Dann können wir unsere Verlobung auf Mamas Party bekannt geben. Ich hab schon alles geplant. Meine Tante Cecille sorgt für die Pasta. Und es gibt jede Menge Luftballons und Geschenke. Mein Onkel Morty spielt Gitarre. Die Torte hab ich bei Giovannis bestellt. Mit ganz vielen Schichten und Panna Cotta. Das mag Mama am liebsten. Sie wird die glücklichste Frau in ganz Jersey sein.“
    Okay, ich wusste ja, dass Vinnie ein Mörder war und so, aber irgendwie fand ich es schon richtig süß (wenn man mal diesen ganzen gruseligen Ödipusfaktor außen vor lässt), was sich der Mann für Mühe gab, um seiner Mom einen schönen Geburtstag zu bereiten.
    „Ich tue mein Bestes.“
    „Sie werden mehr als das tun“, sagte er. „Sie finden eine Frau für mich“, die Ray Ban näherte sich mir bedrohlich, bis ich in mein eigenes starres Gesicht starrte, „oder ich mach ein Eis am Stiel aus Ihnen.“ Von wegen süß.
    Wahnsinnig traf's wohl eher: Er schnappte sich meinen Brieföffner und schleuderte ihn in die Wand hinter mir.
    Die Klinge segelte an meinem Kopf vorbei und bohrte sich in die Rigipsplatte. Ich zuckte zusammen.
    „Zweiundsiebzig Stunden“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, drehte sich auf dem Absatz herum und ging zur Tür.
    „I-ich bin schon dabei“, rief ich ihm hinterher, sobald ich meine Stimme wiedergefunden hatte. „Ehrlich. Das ist kein Problem. Überhaupt kein Problem.“
    Die Tür knallte zu, und ich erwog, den Brieföffner vielleicht selbst zu benutzen und Vinnie damit zuvorzukommen. Ungefähr eine Achtelsekunde lang.
    Aber ich war schon zu lange auf der Welt, um so leicht aufzugeben. Außerdem, wenn ich doch ins Gras beißen sollte, dann auf gar keinen Fall in einem Outfit aus der letzten Saison (ich hatte noch keine Gelegenheit gehabt, zur Reinigung zu gehen, und selbst Wäsche zu waschen, das kam für mich so was von nicht in Frage). Nein, wenn ich abtrat, dann mit Stil. Chanel. Dolce & Gabbana. Oder allermindestens mit einer Nietenhose von Rock & Republic.
    Ich zog den Brieföffner aus der Wand und schob ihn in die nächste Schublade. Dann verbrachte ich die nächsten fünf Minuten mit ein paar Atemübungen, die ich im Fernsehen bei Dr. Phil gesehen hatte.
    Verrückt, oder? Ich bin ein gebürtiger Vampir. Was bedeutete, dass Atmen für mich nichts als eine reine Verschwendung kostbarer Zeit war, die ich nicht hatte.
    Trotzdem half es mir dabei, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    Arbeit. Das war das Einzige, was mich aus diesem Schlamassel herausbringen konnte. Das und vielleicht eine Valium. Aber da ich keine Medikamente zur Hand hatte, legte ich meine Finger auf die Tastatur und begann Vinnies Angaben einzugeben.
    Nach ein paar Minuten verflog meine Angst. Ich meine, also wirklich. Er war eben auch nur ein Mann, und von denen hatte ich schon Dutzende verkuppelt, seit ich meine Firma vor sechs Monaten aufgemacht hatte.
    Eigentlich waren mir männliche Kunden sogar lieber, weil sie zum größten Teil leichter zufriedenzustellen waren als Frauen. Sicher, sie hatten auch so ihre Ideale, und zwar alle so ziemlich dieselben, wie sich in der Sparte „Die ideale Frau“ zeigte. Aber wenn es dann um die „Absoluten Must-haves“ ging, stellte sich für gewöhnlich heraus, dass die einzige wirkliche Voraussetzung eine Vagina war. Der Rest blieb Verhandlungssache.
    Mein Blick wanderte zu Vinnies „Must-haves“, die weit über die dafür vorgesehene Zeile hinausreichten und auf der Rückseite fortgesetzt wurden.
    Blonde Haare. Blaue Augen.
    Ich drehte das Blatt um und las weiter.
    Toller Hintern.
    Große Titten.
    Schmale Taille.
    Schöne Zähne.
    Keine Ballenzehen.
    Keine Hammerzehen.
    Vagina (was hab ich Ihnen gesagt?) Verpasst nie die Beichte.
    Ich war so was von tot.
    Das wurde mir mit einem
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