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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot
Autoren: Kimberly Raye
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heraus und läuft über den ganzen Fußboden, und dann heißt es: Adios, Leben nach dem Tode.“
    Mir wurde ganz massiv übel. Nur zu Ihrer Information: Ich bin zwar ein Blut trinkender Vampir, aber der Teil mit dem Beißen und Saugen gefällt mir nicht so gut. Da ziehe ich es vor, in aller Ruhe eine Flasche von dem importierten Zeug in meinem Wohnzimmer zu öffnen.
    Ohne Gerenne und umherspritzendes Blut.
    „Wenn ich Sie erledige“, er zeigte mit dem Pflock auf mich, „dann schreibe ich JAK-Geschichte. Die Bonzen in der Verwaltung haben jedem einen hübschen kleinen Bonus versprochen, der dieses Jahr die Firmenziele erfüllt. Da geht's um ein exklusives Abendessen. Eine goldene Uhr. Zwanzigtausend Mäuse zusätzlich für meinen Rentenplan. Ein Leben lang Pfadfinder-Schokoladenplätzchen umsonst.“ Als ich eine Augenbraue hob, fügte er hinzu: „Charlie - das ist der Boss - hat zwei Töchter bei den Pfadfindern, und seine Frau ist Truppführerin. Er hat mir so viele Pfefferminzplätzchen versprochen, wie ich essen kann, wenn ich den bestehenden Rekord breche.“ Er stand auf und umrundete den Schreibtisch. „Pfefferminzplätzchen isst Mama am zweitliebsten.“
    „Und was isst sie am allerliebsten?“
    „Spaghetti mit ganz viel Knoblauch.“
    Das erklärte den Geruch. Meine Füße tauten mit Lichtgeschwindigkeit auf, und ich trat langsam den Rückzug an.
    „Nur weiter so. Laufen Sie weg. Vielleicht entkommen Sie mir sogar. Für kurze Zeit. Aber wenn Sie wiederkommen“, er ließ den Pfahl in seine geöffnete Handfläche klatschen, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, „warte ich schon auf Sie.“
    „Und wenn ich das Land verlasse und nach Costa Rica durchbrenne? Oder in die Schweiz? Oder auf die Bahamas?“
    „Damit würden Sie sich in das Territorium von jemand anderem begeben. Von jemandem, der vielleicht keine Heilige zur Mutter hat, die sich Enkelkinder wünscht.“
    Was letztlich bedeutete, ich könnte woandershin gehen und würde irgendwann eins übergebraten bekommen.
    Oder ich könnte in Manhattan bleiben und hier und auf der Stelle eins übergebraten bekommen. Oder ich könnte Vinnie seine Traumfrau besorgen - atheistische Sexbomben brauchen sich gar nicht erst zu bewerben - und würde keins übergebraten bekommen.
    Oder aber ich könnte meine Familie um Hilfe bitten und würde damit riskieren, sie in Vinnies Schusslinie zu zerren. Nummer drei gewann haushoch.
    „Okay, ich mach's“, sagte ich. Ich zeigte auf seine Waffe.
    „Legen Sie den Pflock einfach hin und wir haben einen Deal.“
    Er legte das Stück Holz auf den Rand meines Schreibtischs, und wir musterten einander prüfend.
    Mein Supervampirblick heftete sich auf sein Jackett.
    „Wenn wir das durchziehen, dann müssen Sie aber auch hundertprozentig dahinterstehen. Ich werde tun, was ich kann, aber ich muss sicher sein, dass Sie mich nicht hintergehen und mit einer 45er erledigen, wenn ich gerade nicht hinsehe.“
    Er erhob sich, zog den Mantel aus und warf seine Waffe neben den Pflock auf den Tisch.
    „Oder mir ein bisschen Knoblauch in meinen nachmittäglichen Cocktail schmuggeln.“ Nicht, dass mich das wirklich umbrächte. Zumindest nicht in kleinen Dosen. Aber es ging dabei immerhin um ernstzunehmende Verdauungsstörungen.
    Er schlüpfte aus einem seiner Slipper und fischte ein paar Päckchen mit dem tödlichen Pulver heraus.
    „Wollen Sie die Zahnstocher, die ich mir in die Unterwäsche genäht habe, auch?“ Er griff nach dem Bund seiner Hose.
    „Immer langsam.“ Ich hielt schnell die Hand hoch, um ihn zu stoppen. „Warum haben Sie denn Zahnstocher in Ihrer Unterwäsche?“
    „Für den Fall, dass ich gefangen genommen werde und meine Waffen konfisziert werden.“ Er begann den Gürtel zu öffnen. „Dann kann ich mich immer noch verteidigen.“
    „Mit einem Zahnstocher?“
    „Ein Treffer“, der Gürtel öffnete sich, „und Sie bluten aus den Augen“, seine Hand bewegte sich zum Knopf, „und innerhalb von Sekunden sind Sie praktisch blind.“
    Er packte den Reißverschluss, und ich sagte hastig: „Behalten Sie die Zahnstocher.“
    Er hielt inne und sah mir in die Augen. „Haben Sie keine Angst?“
    Und wie.
    Aber die Vorstellung von Vinnie in Unterhose jagte mir weitaus mehr Angst ein als die Möglichkeit, meine Lieblingsbluse von Christian Dior und meinen Rock von Amy Tan vollzubluten.
    Ich zuckte die Achseln. „Was wäre das Leben, wenn man nicht hin und wieder mal ein Risiko einginge?“
    Da schloss er Knopf
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