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0399 - Merlin erwacht

0399 - Merlin erwacht

Titel: 0399 - Merlin erwacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er es deshalb geschafft haben muß? Oder schaffen wird… verrücktes Zeit-Durcheinander! Wie auch immer… es ist möglich!«
    »Was aber nicht heißt, daß wir ihn dabei auch noch unterstützen sollten«, wehrte Zamorra ab. »Es wird zu einer Katastrophe kommen…«
    »Und wozu kommt es, wenn wir ihm nicht helfen, unsere Hilfe aber nötig gewesen wäre? Dann gibt’s ein prachtvolles Zeitparadoxon… hast du mir nicht erst vor ein paar Wochen erzählt, daß du von solchen Paradoxa die Nase gestrichen voll hättest?«
    Zamorra verzog das Gesicht. Tendyke hatte ihn mit dem einzigen Argument erwischt, das ihn umstimmen konnte. Der Parapsychologe wandte sich wieder dem Priester zu, der der Unterhaltung anscheinend aufmerksam gefolgt war. Zamorra hatte den Verdacht, daß der Priester dabei war, sich auch englische Sprachkenntnisse anzueignen…
    »Wir werden dir helfen, wenn wir die Garantie haben, daß es nicht zu einer weltweiten Katastrophe kommt – und wenn wir die Chance haben, vorher unsere Gefährtin zu retten, die sich in der Blauen Stadt befinden muß.«
    Das helle Leuchten der Edelsteine, die anstelle der Augenschlitze in der Gesichtsmaske des Zauberpriesters saßen, verlosch fast völlig.
    »Diese Garantie kann ich euch geben…«
    ***
    Nicole Duval atmete tief durch.
    Der Kampf war vorbei; sie hatte eine Atempause. Ihre Gegner waren entweder tot oder geflohen. Nicole ließ sich auf dem Boden nieder und gönnte sich einige Minuten der Ruhe, in denen sie wieder Kraft zu schöpfen versuchte.
    Durch diese verdammte goldene Scheibe war sie hierher verschlagen worden! Dasselbe Schicksal hatte sie ereilt, das auch den Wissenschaftlern, Grabräubern, Tendyke und Zamorra zum Verhängnis geworden war.
    Sie war in einem unterirdischen Raum gelandet, aber sie mußte vorübergehend besinnungslos gewesen sein, denn sie fand sich auf einem Podest angekettet vor, als Drachenfutter ausersehen. Es war ihr gelungen, sich zu befreien und den Drachen zu töten, da ihr unbekannter Bezwinger versäumt hatte, ihr die Waffen abzunehmen – den Dhyarra-Kristall und die Strahlwaffe aus den Beständen der DYNASTIE DER EWIGEN.
    Nicole hatte die Drachenhöhle verlassen können und die Oberfläche der Region erreicht, in die es sie verschlagen hatte – und fand sich in einer dieser rätselhaften Blauen Städte wieder, die es überall auf der Welt gab und von denen wahrscheinlich erst ein Bruchteil entdeckt war.
    Das stellte die Beziehung zu der goldenen Scheibe her, zu diesem Brustschild, der das detailgetreue Abbild einer Blauen Stadt zeigte!
    Unversehens wurde Nicole von nichtmenschlichen Kreaturen angegriffen, gedrungenen Ungeheuern, die zwar zwei Arme und zwei Beine hatten, aber einen Raubtierkopf auf den Schultern trugen und deren Hände eher krallenbewehrte Pranken waren. Diesmal waren die sklavischen Kreaturen des Blauen Fürsten, oder wie auch immer man den dämonischen Beherrscher der Stadt nennen mochte, sorgfältiger vorgegangen – sie hatten Nicole nicht nur entwaffnet, sondern sie auch bis auf die Haut ausgezogen und in eine Zauberkugel gesperrt. Dort war sie Zeugin geworden, wie der Herr der Blauen Stadt einen Menschen tötete und seine Seele verschlang. Die sterblichen Überreste des Opfers hatte er gnomartigen Kreaturen vorgeworfen, die den abgenagten Schädel des Unglücklichen auf eine kunstvoll errichtete makabre Pyramide aus weiteren Trophäen dieser Art gepackt hatten.
    Nicole wagte nicht abzuschätzen, wie viele Menschen hier schon hingemordet worden waren, um die unersättliche Seelengier des Fürsten zu stillen.
    Sie hatte Zamorras Amulett gerufen, sich damit befreien können und gekämpft. Es war ihr gelungen, den Dämonischen in die Flucht zu schlagen.
    Sie wußte nicht, ob sie ihn dabei ernsthaft verletzt hatte und wohin er sich zurückgezogen hatte. Aber irgendwo in der Stadt lauerte er jetzt bestimmt, leckte seine Wunden und sann auf Rache. Nicole mußte jeden Moment damit rechnen, daß er wieder auftauchte und den Gegenschlag durchführte.
    Als er floh, waren die Gnome und Raubtierköpfigen zurückgeblieben und über Nicole hergefallen. Sie waren ihrem Herrn treu bis in den Tod.
    Nicole hatte es gegen sie nicht leicht gehabt. Aber schließlich schaffte sie es, unter Einsatz aller Waffen, die sie wieder an sich hatte bringen können, in diesem Kampf gegen die berserkerhaft tobenden Ungeheuer zu siegen.
    Sie erhob sich wieder und hielt nach ihrer Kleidung Ausschau. Zu ihrem Bedauern mußte sie feststellen,
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