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0399 - Merlin erwacht

0399 - Merlin erwacht

Titel: 0399 - Merlin erwacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf die Gepanzerten. Die Revolverkugeln schafften es, was die Laserblitze aus Nicoles Waffe nicht fertiggebracht hatten; sie durchschlugen die schwarzen Rüstungen. Die von der Kraft des Amuletts gebannten Raubtierköpfigen brachen zusammen.
    Zamorra näherte sich langsam dem Blauen Fürsten. Ein grünes, flirrendes Lichtfeld hüllte den Meister des Übersinnlichen schützend ein.
    Der Fürst schäumte vor Wut. Er versuchte all seine Macht aufzubieten, um Zamorra zu vernichten, aber es gelang ihm nicht.
    Doch auch Zamorra schaffte es nicht, den Blauen Fürsten niederzuwerfen.
    Zwischen den beiden Gegnern flirrte die Luft. Funken begannen zu knistern. Blitze zuckten, als die Hochspannung der Luft sich entladen mußte. Das Kräftepotential, das sich zwischen ihnen bildete, wurde immer stärker.
    Wenn es so weiter ging, mußte es zu einer Katastrophe kommen.
    Nicole hatte ihre Deckung verlassen. Sie stand jetzt mitten in der siebeneckigen Tür und sah dem seltsamen Zweikampf zu, den zwei starke Magier gegeneinander führten. Auch die anderen Menschen, selbst der aus seiner Bewußtlosigkeit wieder erwachte Jacáo, drängten sich neugierig hinter ihr. Kalmauc versorgte geistesabwesend die Armbrustverletzung des Archäologen Pedro.
    Tendyke lud gelassen zum zweiten Mal seinen Revolver nach. Die zwölf Raubtierköpfigen rührten sich nicht mehr.
    Zamorra und der Blaue Fürst standen jetzt nur noch wenige Meter voneinander entfernt. Jeden Moment mußte die Entscheidung fallen.
    Plötzlich begann das grüne Lichtfeld zu flackern. Es wurde schwächer.
    Der Blaue Fürst erwies sich schließlich als stärker.
    Nicole stöhnte auf. Sie wagte nicht zu schießen. Sie befürchtete, der Dämonische könne die Laserenergie zusätzlich verwenden und Zamorra damit bedrohen. Tendyke hob auf der anderen Seite den Revolver. Er zielte beidhändig auf den Blauen Fürsten und schoß.
    Die Kugel verpuffte wirkungslos.
    Der Fürst machte eine lässige Handbewegung. Tendyke wurde durch die Luft geschleudert und flog von der Rampe.
    Das grüne Licht um Zamorra erlosch. Er war jetzt ohne jeden Schutz.
    ***
    Der Fürst triumphierte. Er hatte die beiden Gegner erkannt, die sich ihm da entgegenstellten. Es waren die Gefährlichen, von denen er gehofft hatte, daß der Priester in der Inka-Festung sie vernichten würde.
    Aber offenbar hatten sie sich verbündet, denn sonst wären diese beiden Männer hier nicht so offen aufgetreten.
    Der Blaue hatte dem Angriff nicht so viel entgegenzusetzen, wie er sich erhofft hatte. Der Überfall war zu früh gekommen. Inka-Krieger kämpften gegen die Ungeheuer des Blauen. Die Festung stabilisierte sich. Die Dimensionen wurden aufgerissen. Der Zauberpriester mußte ein ungeheueres Energiepotential benutzen. Der Blaue fragte sich, woher er das hatte. Es war fast unmöglich.
    Ein Sieg gegen die Festung war nicht mehr möglich. Aber es war möglich, zumindest diese gefährlichen Menschen umzubringen. Der mit dem grünen Schutzfeld war der erste. Es baute sich allmählich ab, konnte nicht mehr standhalten. Dagegen reichte die Kraft des Fürsten noch aus, auch ohne daß er die Seelen der Gefangenen hatte trinken können.
    Er sah, wie das grüne Schutzfeld zerbrach, wie der Fremde ihm hilflos ausgeliefert war. Er schickte sich an, den Schutzlosen zu töten.
    In diesem Moment erschien jemand, den es eigentlich überhaupt nicht geben durfte. Der Blaue erschrak. Jetzt begriff er, woher diese ungeheure Energie kam. Der Inka hatte etwas Unglaubliches getan.
    Er hatte sein zweites Ich aus der Zukunft geholt, künstlich belebt, und diese Unmöglichkeit an sich zerstörte alles.
    Der Untote, der aus der Zukunft kam, erschien unmittelbar neben dem Blauen Fürsten. Er griff mit beiden Händen zu. Die Edelsteine in seiner Gesichtsmaske flackerten und blitzten.
    Ein dröhnender, durch Mark und Bein gehender Schrei entrang sich der Kehle des Blauen Fürsten. »Neeeeennin…«
    Doch der Schrei konnte nichts mehr verhindern. Er war bereits tot.
    ***
    Zamorra wußte, daß er dem Tod nur um Haaresbreite entgangen war.
    Er hatte die Klaue des Todes schon über seinem Herzen gespürt. Das Schutzfeld des Amuletts war zusammengebrochen. Die Amulett-Energie war fast aufgebraucht. Sie war nicht unerschöpflich, mußte sich erst wieder regenerieren. Zu viel war der Silberscheibe abverlangt worden.
    Aber dann war dieser Zeitbruder des Zauberpriesters aufgetaucht, der Untote, das zweite Ich aus der Zukunft! Und so seltsam es war, allein die
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