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0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

Titel: 0395 - Menschenschmuggel in Manhattan
Autoren: Menschenschmuggel in Manhattan
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sehr schnell vorwärts. Wir durften ihn nicht aus der Sicht verlieren, bevor er die Kreuzung erreicht hatte.
    In dem Moment bremste neben uns ein Wagen. Es war der graue Plymouth.
    Wir rissen die Tür auf und kletterten auf die Rücksitze.
    »Genau im richtigen Moment!«, sagte ich.
    Der Fahrer, unser Kollege Jake Potter, gab Gas und nahm die Verfolgung auf.
    Der Ford vor uns legte sich in die Kurve und preschte rechts zur Boston Road. Er überquerte den Harlem River und fuhr immer nach Norden. Er schien sich nicht um uns zu kümmern.
    »Soll ich ihn überholen?«, fragte Jake Potter, aber ich schüttelte den Kopf. Ich wollte sehen, wohin der Vogel floh.
    Die Gegend wurde dunkler und einsamer. Wir waren durch die dicht besiedelten Gebiete der Bronx gekommen und näherten uns jetzt immer mehr dem Bronx River.
    Es wurde neblig, und Potter schaltete die gelben Nebelscheinwerfer ein. Der Wagen vor uns raste mit unverminderter Geschwindigkeit weiter.
    Ich bat den Beifahrer, die Funkanlage einzuschalten und ließ mir den Hörer nach hinten geben.
    Als ich mit dem FBI verbunden war, gab ich die Nummer des Ford durch und bat, den Besitzer zu ermitteln. Wenig später kam die Antwort: »Hyram Waverly, Inhaber einer Flaschengroßhandlung, Bronx, Lebanon Street, Ecke Devon Avenue.«
    »Das ist doch hier ganz in der Nähe«, sagte ich und starrte auf die breiten gelben Streifen vor uns, die die Scheinwerfer in die Dunkelheit schnitten.
    »Direkt am Bronx River«, sagte der Fahrer, »finstere Gegend.«
    War der Mann vor uns dieser Hyram Waverly? Oder hatte nur jemand seinen Wagen gestohlen?
    Ich hatte den Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, als plötzlich ein großer Schatten aus einer Nebenstraße geschossen kam. Es war ein dunkler Wagen, ich hatte keine Zeit ihn näher anzusehen, wir klammerten uns an den Sitzen fest.
    Phil schrie etwas, das ich nicht verstehen konnte, unser Fahrer versuchte verzweifelt, dem schwarzen Koloss vor uns auszuweichen, dann krachte es auch schon. Es war, als würde uns eine riesige Faust zurückwerfen.
    Ich hörte noch Potters Aufschrei, ein irrsinniges Krachen und Knirschen, ein Klirren - dann nichts mehr.
    ***
    Als ich wieder zu mir kam, blendete mich ein gleißendes Licht so stark, dass ich die Augen schließen wollte.
    Es gab kein Licht, nur einen Schmerz, der meinen Kopf zu zersprengen drohte. Vorsichtig begann ich mich zu bewegen, aber irgendetwas lag auf mir und hinderte mich daran, meine Lage zu verändern. Als ich die Augen endlich auf schlug, sah ich, was es war.
    Die Vorderbank war umgekippt und lag zusammen mit Potter und dem Beifahrer auf Phil und mir. Mein Freund war noch bewusstlos. Ich drückte vorsichtig die Bank nach vorne.
    Potter sank zur Seite. Ich drehte mich zu Phil. Er bewegte sich.
    »Alles okay?«, fragte ich.
    Er grinste schon wieder. »Du hast einen harten Schädel, Jerry.«
    Er half mir, die Bank wieder aufzurichten. Der vordere Teil des Wagens war total zertrümmert. Potter und sein Beifahrer bewegten sich immer noch nicht. Der junge Mann sah erschreckend bleich aus.
    »Wir sind oben gegen das Dach geschleudert worden, und dann bin ich gegen deinen Kopf geworfen worden«, erklärte Phil. Er hielt die Vorderbank fest, während ich die verbeulte Tür aufstemmte. Als ich sie offen hatte, wand ich mich hinaus und zog dann Phil hinter mir her. Auf seiner Seite war der Wagen noch schlimmer deformiert.
    Dann zogen wir Potter und den jungen Mann heraus. Beide waren noch immer besinnungslos, aber der Herzschlag war stark und regelmäßig.
    »Die Zwei haben das meiste abbekommen«, sagte Phil und sah sich nach dem Wagen um, mit dem wir zusammengestoßen waren. Er war nicht zu sehen.
    »Abgehauen!«, knurrte Phil wütend.
    Unser Wagen lag halb im Straßengraben, halb auf der Straße. Es sah aus, als wäre sein Fahrgestell auf der einen Seite abrasiert, die Kühlerhaube war wie eine Ziehharmonika zusammengestaucht.
    »Es ist doch unmöglich«, überlegte ich, »dass uns ein Auto derartig zugerichtet hat und dann noch fahren konnte. Er hat uns mit seiner Breitseite erwischt, und zwar an der Seite des Fahrers.«
    Ich sah zu den Straßenschildern hin. Wir waren in der Wyatt Street. Trotz der nebligen Düsterheit konnte ich die Reifenspuren erkennen, die der andere Wagen hinterlassen hatte. Er hatte nicht einmal gebremst, er hatte uns gerammt und war weitergefahren.
    »Sieh dir das an, Phil«, rief ich. Er beugte sich über die Spuren, die langsam antrockneten.
    »Der Wagen war
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