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0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

Titel: 0395 - Menschenschmuggel in Manhattan
Autoren: Menschenschmuggel in Manhattan
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bestimmt gepanzert. Er hat uns mit voller Absicht gerammt, Phil. Er wollte uns daran hindern, diesen Hyram Waverly zu verfolgen.«
    Ich lief über die Straße, um ein Telefonhäuschen zu suchen. Ich musste eine ganze Weile suchen, bis ich eins gefunden hatte.
    Ich rief Mr. High an, unseren Chef, und bat ihn, einen Streifenwagen der City Police hierher zu schicken. Für die beiden Kollegen, um die sich der Chef sorgte, bestellte ich einen Krankenwagen.
    ***
    Als ich zu Phil zurückkam, hatte er für Potter und seinen Kollegen schon ein provisorisches Lager aus Decken zubereitet. Die beiden bewegten sich immer noeh nicht. »Was nun?«, fragte Phil. Wir starrten auf die immer undeutlicher werdenden Reifenspuren. Ich riss ein Blatt aus meinem Notizbuch und machte mir eine Skizze des Profils. Als der Kranwagen kam, waren die Spuren bereits verschwunden. Den Cops, die den Krankenwagen im Schlepptau hatten, erklärten wir kurz den Hergang des Unglücks, dann spurteten Phil und ich los, nachdem ich ihnen noch die Adresse von Waverly gegeben hatte, damit sie uns einen Streifenwagen nachschicken konnten.
    Phil lief nur ein paar Schritte vor mir, aber der Nebel war so dick, dass ich Mühe hatte, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Aber ich hörte seine Schritte, die schnell und regelmäßig vor mir trabten. Plötzlich blieb er stehen. Ich rannte fast auf ihn auf.
    »Was ist los?«, fragte ich und versuchte, die dichte Wand vor mir zu durchdringen.
    »Dort muss es irgendwo sein, ich habe eben das Geräusch eines Motors gehört!«, flüsterte Phil zurück.
    »Ich kann nichts hören. Vielleicht hast du dich geirrt.«
    »Kann sein, aber wir wollen lieber leise weitergehen. Wenn wir laufen, kann man uns zu früh hören.«
    An der rechten Seite der Devon Avenue, in der wir jetzt waren, standen junge Bäume, die von Zeit zu Zeit im Schein einer kümmerlichen Straßenlaterne auftauchten.
    »Dort ist ein Schild!«, sagte Phil neben mir. Wir gingen an den Pfosten und reckten uns, um die Schrift zu entziffern. Es war die Lebanon Street.
    Ich deutete auf ein Schild, das vom Wind hin und her gedrückt wurde. Es hatte die Form einer riesigen Whiskyflasche.
    »Hoffentlich ist sie nicht mehr voll, sonst kippt noch was aus!«, grinste Phil.
    Wir kamen näher. Es war eine große Pappattrappe, die den Eingang von Hyram Waverlys Getränkegroßhandlung anzeigte.
    Ein breites Tor, ein hoher Bretterzaun, das verfallene Schild und die Flasche, das war alles. Jetzt im Nebel sah es noch viel trostloser aus.
    Langsam kamen wir näher. Plötzlich quietschte der Torflügel, er bewegte sich langsam.
    Phil und ich pressten uns atemlos an den Zaun, aber niemand kam.
    »Nur der Wind«, flüsterte ich. Wieder quietschte es, und das Holztor öffnete sich noch etwas weiter.
    Ich konnte jetzt erkennen, dass auf der einen Seite ein offenes Vorhängeschloss baumelte.
    »Der Bursche scheint nicht viel Zeit gehabt zu haben«, sagte ich zu Phil und deutete auf das Schloss, »sonst hätte er wieder zugesperrt.«
    »Er muss noch drin sein«, flüsterte Phil zurück. Ich nickte. An dem Tor war ein kleines Blechschild angebracht, das die Aufschrift trug:
    Bitte, treten Sie näher. Sie werden sicher etwas Passendes finden.
    »Hoffen wir’s«, knurrte ich und ging in den Hof.
    Vor uns lag eine weite Fläche. Tausende von leeren alten Flaschen standen in langen Reihen nebeneinander auf der Erde. Große Flaschen, kleine Flaschen, dicke, dünne, klare und farbige.
    Wir gingen zwischen dem Flaschenmeer auf schmalen Wegen entlang. Der Boden war nass und glitschig.
    Phil blieb stehen. Vor uns tauchte ein großer Schuppen aus dem Nebel auf.
    Nirgends brannte Licht. Der Weg wurde breiter. An der Schuppenwand stapelten sich hohe Kisten und Regale mit neuen Flaschen. Ich erkannte eine riesige Blechkiste, die Korken in allen Formaten enthielt.
    Plötzlich hörten wir ein Geräusch. Es klang wie das Atmen eines Riesen. Keuchen und Schnaufen. Dann war es wieder still.
    Wir huschten auf die Tür des Schuppens zu, und ich klopfte.
    Es war, als würde jemand die Tür von innen aufreißen. Sie flog mit einem schrillen Quietschen nach innen.
    Wieder hörten wir das dumpfe Keuchen.
    Ich tastete mit einer Hand an einer Wand entlang, um den Lichtschalter zu finden.
    Ich fand den Schalter, knipste ihn an und warf mich wieder zurück.
    Aber niemand schoss.
    Vorsichtig wagte ich mich wieder um die Ecke herum. Im ersten Moment blendete mich das Licht in dem kahlen Büroraum. Ich erkannte einen
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