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0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

Titel: 0395 - Menschenschmuggel in Manhattan
Autoren: Menschenschmuggel in Manhattan
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Phil.
    Der Pontiac blieb stur in der Mitte der Straße, der Ford fuhr einmal links, dann rechts. Als er nicht vorbeikam, gab er ein kurzes Lichtsignal. Der Pontiac-Fahrer trat kurz auf die Bremse. Die Rücklichter glühten auf, der Ford fuhr rechts an den Randstein und hielt.
    Am Steuer saß ein Mann, der aussah wie ein Hafenarbeiter. Gestreifter Baumwollpullover, breiter Brustkasten, unrasiertes Kinn, Zigarettenstummel.
    Der Pontiac fuhr langsam weiter. Ich merkte mir seine Nummer. Dann sah ich wieder zu dem Ford. Der Fahrer saß noch immer am Steuer, er schien auf etwas zu warten.
    »Vielleicht will sich der Bursche mit Cass Adams und Ed Logan in Verbindung setzen«, meinte ich.
    »Da!« Phil stieß leise die Luft aus und drängte mich zurück in die Türnische. Der Mann aus dem Ford öffnete die Wagentür und stieg aus. Er war untersetzt und breit und bewegte sich so schwerfällig, als wäre ihm sein eigenes Gewicht zu viel. Die kurzen Beine, die in verbeulten Cordhosen steckten, staksten steif auf das helle Fenster der Bar zu. Er sah hinein.
    Dann ging er auf die Tür zu und öffnete sie. Als er hinter der zuklappenden Tür verschwunden war, sprangen wir über die Straße, um durch das Fenster zu beobachten, was der Bursche vorhatte. Wir lehnten uns an die' Mauer und rauchten eine Zigarette. Um uns wimmelte es von Menschen, alte Männer, Arbeiter, Trinker, Nichtstuer, Boys. Aber niemand beachtete uns. Alle schienen genug damit zu tun haben, herumzustehen und die letzten Wettergebnisse zu diskutieren.
    Der Kerl aus dem Ford stand unschlüssig in der Tür und sah sich in der Bar um. Sein Blick glitt über den Schießautomaten, an dem Cass und Ed standen. Der Kerl schlenderte langsam in den Raum hinein, stellte sich an die Bar, bestellte ein Bier und ging dann mit dem Glas in der Hand auf einen Flipper zu, der neben dem von Adams und Logan stand.
    Wir unterhielten uns leise, damit es nicht so auff iel, dass wir immer noch vor dem Fenster standen.
    Dabei beobachteten wir den Mann aus dem Ford unentwegt. Er zog jetzt einen Hebel, warf eine Münze hinein, spielte und schien ganz auf den Automaten konzentriert zu sein.
    Er machte ein Spiel nach dem anderen und hatte schließlich ein Freispiel gewonnen. Aber er schien das nicht zu bemerken, denn er kramte in seinen Taschen nach weiteren Cent-Münzen. Als er keine fand, wandte er sich an Cass Adams am Nachbar-Automaten und machte eine Gebärde, die besagen sollte: »Könnt ihr mir Geld wechseln?«
    ***
    In diesem Moment ertönte ein schriller Pfiff. Wir fuhren herum. Hinter uns fuhr auf der Straße ein grauer Plymouth vorbei, in dem zwei trübe Gestalten hingen. Mit einem Blick stellte ich fest, dass es unsere Kollegen waren, die ich herbestellt hatte.
    Ich sah wieder in den Saloon. Bei dem Pfiff hatten alle aufgehorcht. Aber während die anderen sich wieder gelassen ihren Automaten zuwandten, sprang der Mann aus dem Ford erschrocken einen Schritt von Cass Adams zurück.
    Er sah sich um, dann stürzte er auf die Tür des Waschraums zu.
    Wir liefen zum Eingang des Saloons, rissen die Tür auf und rannten den schmalen Gang hindurch. Irgendwo mussten wir auf den Hinterhof kommen. Neben uns klingelten die Spielautomaten, als wäre nichts geschehen.
    Wir kamen an eine Tür, rissen sie auf und standen auf einem dunklen Hinterhof. Durch ein kleines Fenster kletterte gerade der Mann aus dem Ford.
    »Halt!«, brüllte ich, als er unten auf dem Boden auf sprang. Er fuhr herum. In seinem Gesicht stand das nackte Entsetzen. Er wich langsam zurück.
    »Bleiben Sie stehen, Polizei!«, rief ich.
    In dem Moment machte er eine blitzschnelle Bewegung, und ich sah einen Revolver in seiner Hand auf blitzen.
    Der Schuss hallte in dem engen Hof wider. Ich riss meine Pistole aus dem Schulterhalfter. Der Mann schoss zum zweiten Mal. Phil und ich warfen uns hinter einen Bretterstapel in Deckung. Der Mann lief über den Hof weg.
    Ich brüllte wieder »Halt!«, dann schoss ich ihm nach, aber er blieb nicht stehen. Als er an der Mauer ankam, ballerte er im Hinüberklettern sein ganzes Magazin auf uns ab.
    Dann war er verschwunden.
    Wir jagten ihm nach. Als wir über die Mauer sprangen, fuhr sein Wagen an.'
    Vermutlich hatte er ursprünglich vorgehabt, über die Hinterhöfe zu fliehen und seinen Wagen stehen zu lassen, aber daran hatten wir ihn gehindert.
    Vielleicht blieb uns noch eine Chance. Wir merkten uns die Nummer und rannten die Straße hinter ihm her. Er fuhr rücksichtslos, kam aber nicht
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