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0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando
Autoren: Jason Dark
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Bett…«
    »Okay, Alter, dafür entschuldige ich mich später. Ich hänge hier in einer etwas komischen Lage, die sich allmählich zuspitzt.«
    »Soll ich dich raushauen?«
    »Nein, noch nicht. Ich will von dir etwas anderes. Es geht um einen gewissen Gordon Shapiro. Sieh mal zu, ob du innerhalb kürzester Zeit Material über ihn findest. Wenn ja, ruf mich zurück. Die Nummer ist…« Ich wollte Mrs. Shapiro gerade danach fragen, dazu aber kam es nicht mehr, denn plötzlich war die Leitung tot.
    Man soll zwar in Anwesenheit einer Dame nicht fluchen, diesen Vorsatz aber vergaß ich in Anbetracht der Lage, denn ein defektes Telefon kann einen schon auf die Palme bringen, besonders dann, wenn man ein wichtiges Gespräch führen will.
    Ich machte es wie die Leute im Kino, schlug einige Male auf die Gabel, ohne einen Erfolg zu erreichen.
    Die Leitung war und blieb tot.
    Ich legte wieder auf und drehte mich um. Mrs. Shapiro schaute mich fragend und wissend an. Sie deutete auf den Apparat. »Die Leitung ist tot, nicht wahr?«
    »Ja. Kommt das hier öfter vor?«
    »Nein. Wir haben das wirklich noch nicht erlebt. Bisher ging alles glatt.«
    »Dann muß jemand daran gedreht haben, und zwar von außen!«
    »Wer denn?«
    »Wenn ich das wüßte. Aber ich traue unseren Pfeilschießern mittlerweile alles zu.«
    Hester überlegte. »Dann müßten diese Typen ja von draußen eingegriffen haben.«
    »Was hindert sie daran?«
    »Da haben Sie recht.«
    Mir gefiel dieser Aufenthalt immer weniger. Allmählich bekam ich das Gefühl, in einer Falle zu sitzen, wobei unsere Gegner mit allen Mitteln versuchten, uns im Haus festzuhalten. Mit kleinen, relativ harmlosen Attacken hatte es begonnen, aber ich wußte, daß sich so etwas steigern würde, und dann waren wir gezwungen, uns hart zu verteidigen.
    Womit?
    Okay, ich besaß meine Beretta, auch ein Ersatzmagazin, das Kreuz ebenfalls, aber einige Dinge, wie der Bumerang und die magische Kreide, lagen im Wagen.
    Und dort wollte ich ran!
    »Worüber denken Sie nach, Mr. Sinclair?« fragte Hester ängstlich.
    »Über einen Ausbruch.«
    »Ohne Wagen?«
    »Nur einen kleinen.« Ich zog sie vom Fenster zurück und drückte sie in einen Korbsessel, der als Schaukelstuhl gefertigt war und nicht weit vom Kamin entfernt stand. Meine Erklärung war kurz. Sie umfaßte nur wenige Sätze, aber ich sah genau, daß Hester Furcht bekam.
    »Sie begeben sich in Lebensgefahr!«
    »Das ist mir klar. Nur brauche ich die Waffen dringend. Ich will Ihnen nichts vormachen, Hester. Wahrscheinlich, nein, sogar bestimmt, befinden wir uns in einer höchst bescheidenen Lage. Man wird uns belagern. Wann wir dieses Haus verlassen können, ist fraglich. Vielleicht noch in der Nacht, möglicherweise erst am Tag. Es kommt da auf einige Faktoren an. Deshalb müssen wir wachsam sein und uns auch zu wehren wissen. Das kann ich mit den Waffen, die sich noch im Kofferraum befinden.«
    »Und wenn man Sie erwischt, bin ich allein.«
    »Daran denke ich eben nicht.«
    Hester Shapiro sah ein, daß Widerspruch keinen Sinn hatte. Sie nickte und legte die Hände in den Schoß. Den Mantel hatte sie inzwischen ausgezogen. Jetzt trug sie einen dünnen blauen Pullover und einen dunklen Rock. Irgendwie wirkte sie in dieser Kleidung noch trauriger.
    Ich strich über ihr Haar. »Kopf hoch, wir beide werden es schon schaffen.«
    »Wenn Sie meinen.«
    »Bleiben Sie im Sessel sitzen und rühren Sie sich nicht von der Stelle. Alles anderes erledige ich.«
    »Okay, verstanden.«
    Ich ließ sie allein und ging zur Tür. Durch die Küche mußte ich und warf auch einen Blick durch das Fenster. Es führte zur Rückseite hinaus. Schweigend lag der verwilderte Garten, eingehüllt in die Finsternis und durchwoben von grauen Dunstschleiern. Eine Bewegung erkannte ich nicht. Und wenn, dann waren es die langen Zweige, durch die der Wind strich. Blätter raschelten.
    Ich trat in den schmalen Flur. Bis zur Haustür waren es nur wenige Schritte. Rasch überbrückte ich die Entfernung, sah erst den innen angebrachten, aber zurückgeschobenen Riegel und legte meine Hand auf die kühle Metallklinke.
    Vorsichtig drückte ich sie nach unten. Ich wollte die Tür nur so weit öffnen, daß ich gerade hindurchschlüpfen konnte. Danach mußte alles verdammt schnell gehen. Die Wagenschlüssel hielt ich in der linken Hand, damit ich so rasch wie möglich an das Schloß des Kofferraums herankam.
    Der Nebel war dichter geworden. Als ich die Tür öffnete, drangen zusammen mit der
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