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0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando
Autoren: Jason Dark
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hinter mir fuhr.
    Ich glitt in den Schlund der Garage. Das offene Tor kam mir manchmal vor wie das eckige Maul eines Ungeheuers. Es brannte nur die Notbeleuchtung. Man spart eben Energie. Wer Licht haben wollte, konnte es sich selbst einschalten. An jeder Säule befand sich ein Schalter.
    Auf dem breiten Fahrstreifen rollte ich mit meinem Bentley bis in die Nähe des Lifts, wo ich ihn immer abstellte.
    Wieder wurde ich an die Überfälle erinnert, die sich in dieser Ebene ereignet hatten. Schon einige Male hatte man versucht, mir das Lebenslicht auszublasen. Sogar Jane Collins in der Verkleidung des schwarzen Henkers hatte mich mit einer Axt erschlagen wollen.
    Sukos Harley stand ebenfalls dort. Er und Shao waren an diesem Abend irgendwo eingeladen und mit dem Wagen der Chinesen gefahren. Wenn mich nicht alles täuschte, statteten sie dem Mann einen Besuch ab, der ein China-Restaurant betrieb, und den Suko aus den Klauen des Killers Akim Samaran gerettet hatte.
    Der zweite Wagen rollte in eine Parklücke, die links von der meinen lag. Das Licht huschte bleich und geisterhaft über die anderen Fahrzeuge und die grauen Wände, bevor es verschwand.
    Ich wollte den Knaben hochfahren lassen und erst dann meinen Wagen verlassen.
    Ich hörte, wie er den Wagenschlag zuhämmerte, sah ihn kommen und neben meinem Bentley auftauchen. Den Hut hatte er in die Stirn gedrückt, den leichten Sommermantel über die Schulter gehängt und eine Aktentasche unter den Arm geklemmt.
    Er warf einen Blick in den Bentley, sah mich und formte mit Zeigefinger und Daumen seiner freien Hand einen Kreis.
    Ein international bekanntes Zeichen. Ich reagierte darauf nicht.
    Schnell hatte ihn der Lift geschluckt. Jetzt befand ich mich allein in diesem unterirdischen Komplex. Ich dachte darüber nach, ob ich nicht noch einmal nach oben gehen und mich umschauen sollte.
    Wenn das normale Tor verschlossen war, würde ich die große Eingangstür des Hauses nehmen und mit dem Lift bis zum Flur fahren.
    Schon beim Aussteigen erkannte ich, daß die Einfahrt zur Garage sperrangelweit offenstand. Der Mann hatte es nicht nötig gehabt, sie wieder zu verschließen. Eine ärgerliche Sache, so lockte man Diebe an, für mich in diesem Augenblick praktisch.
    Ich ging auf die Einfahrt zu. Dabei dachte ich noch an nichts Böses, auch wenn ich mich innerlich auf eine Abwehr eingestellt hatte.
    Etwa die Hälfte der Distanz lag schon hinter mir, als ich im oberen Drittel des Eingangs eine Bewegung vernahm. Nur ein Huschen, mehr war es nicht, aber dieser Schatten war ungemein schnell, jagte auf mich zu und ich sah wieder einen der verdammten Pfeile, der schräg von oben herab auf mich zujagte.
    Mit einem gewaltigen Satz brachte ich mich aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich, sah den Pfeil neben mir aufprallen, abknicken und weiterrutschen.
    Wie ein Tänzer drehte ich mich und fand Deckung hinter der nächsten Säule. Fast vor meiner Nase sah ich einen der Lichtschalter, drückte ihn nach unten, und einen Augenblick später wurde es in der Garage hell.
    Und der Schatten war da. Aber so schnell, daß ich ihn mit dem bloßen Auge kaum verfolgen konnte. Da flog jemand durch die Luft, der auf einer Unterlage hockte, bewaffnet war, im Gesicht silbrig glänzte und ansonsten eine weißgraue Haut besaß.
    Ich war von diesem Bild so beeindruckt, daß ich erst schoß, als der Schatten den Ausgang fast erreicht hatte. Meine geweihte Silberkugel holte ihn nicht von seinem komischen Flugapparat herunter, sie hackte dicht über dem Kasten des Rollgitters in den Beton.
    Wie ein Schemen verschwand der Angreifer über der Auffahrt und wurde von der Nacht verschluckt.
    Ich verließ meinen Platz hinter der Säule und spürte ein leichtes Drücken im Magen.
    Wenige Schritte brachten mich dorthin, wo der Pfeil liegen mußte.
    Er war unter ein Fahrzeug gerutscht und zum Glück erloschen.
    Nicht auszudenken, wenn das Feuer den Wagen in Brand gesetzt hätte. Das wäre einer Katastrophe gleichgekommen.
    Ich hatte den Pfeil auf meinem linken Handteller liegengelassen und wunderte mich über das Gewicht. Er war ziemlich leicht, so daß er eigentlich nicht aus Holz bestehen konnte. Wieder rief ich mir das Bild des hereinhuschenden Schattens zurück ins Gedächtnis und dachte daran, daß diese seltsame Person auf einer Unterlage gesessen hatte.
    Auf einem Brett oder einem Teppich…
    Teppich?
    Ich grinste unwillkürlich und dachte an die fliegenden Teppiche aus den orientalischen Märchen. Sollte es
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