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0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando
Autoren: Jason Dark
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mußte es auch durch die geschlossene Gardine zu sehen sein.
    Als ich die Dose öffnete, sprühte mir schon Schaum entgegen. Ich trank Bier und Hester Whisky.
    »Das mußte sein«, sagte sie.
    Ich hob die Schultern. »Sie sind erwachsen.«
    »Leider.«
    »Wieso?«
    »Manchmal wünsche ich mir, ein Kind zu sein.«
    »Den Wunsch hat wohl jeder von uns einmal. Aber kommen wir zur Sache. Dieses Beschießen mit glühenden Pfeilen ist kein Zufall, Hester.«
    »N… ein …« Ihre Antwort kam zögernd.
    »Sie wissen Bescheid?«
    »Kaum.« Hester legte die Hände zusammen und starrte gegen die gläserne Tischplatte, auf der sich ihr Gesicht schwach abzeichnete.
    »Nichts ist Zufall in diesem Haus.«
    Mit einer solchen Erklärung wollte ich mich nicht zufriedengeben, aber ich blieb geduldig. »Okay, Hester, bis jetzt habe ich all das getan, was Sie wollten. Nun bin ich an der Reihe, den Spieß umzudrehen. Ich möchte, daß Sie mir einige Erklärungen geben.«
    »Worüber?«
    »Über diese Angriffe mit den Feuerpfeilen. Es muß mit Ihnen zusammenhängen.«
    Sie hob den Kopf und schaute mich aus großen, unschuldigen Augen an. »Mit mir?«
    »Ja, mit Ihnen.«
    »Nein, Sir, da irren Sie sich. Ich habe damit nichts zu tun. Gar nichts.«
    »Wer dann?«
    »Vielleicht Gordon.«
    »Das ist Ihr Mann?«
    »Ja.«
    »Wo befindet er sich?«
    Ich hatte eine Antwort erwartet, bekam auch eine, aber keine, die ich erwartete hatte. »Vielleicht ist er hier, vielleicht woanders. Wer kann das sagen?«
    Für mich war der Spaß vorbei. Mit diesen Erwiderungen ließ ich mich nicht ablenken. »Moment mal, meine Teure, so können Sie mit mir nicht reden. Ich will endlich wissen, was hier gespielt wird. Sonst hätte ich auch in meiner Wohnung bleiben können.«
    »Ich bin Ihnen auch dankbar, Mr. Sinclair, daß Sie…«
    Meine schroffe Handbewegung unterbrach sie. »Keine Ausreden, bitte sehr. In diesem Haus gibt es ein Geheimnis, um Sie und Ihre Ehe gibt es ein Geheimnis. Deshalb verlange ich eine Aufklärung. Was hat Ihr Mann mit dem Fall zu tun?«
    »Alles und nichts.«
    »Ich rate nicht gern.«
    Sie nickte heftig dreimal hintereinander. »Gut, ich werde versuchen, es Ihnen zu erklären. Mein Mann ist ein Tüftler, ein Forscher, ein in sich gekehrter Mensch. Er interessiert sich für Dinge, die den meisten Menschen einfach zu hoch oder zu blöd sind. Er gräbt auch aus, er will hinter die Geheimnisse alter Kulturen, Mythen oder Völker kommen. Vor einigen Wochen hat er eine Reise nach Südfrankreich angetreten. Ich hatte nicht mitgewollt, weil hier renoviert wurde und ich die Arbeiten überwachen mußte. Zweimal rief er mich aus Südfrankreich an, und er sagte mir jedesmal, daß er einer tollen Sache auf der Spur wäre.«
    »Wie toll war sie?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Obwohl wir verheiratet waren, ist Gordon ein Einzelgänger geblieben. Aber er ist extra in eine grö ßere Stadt gefahren, um mir das zu sagen.«
    »Deswegen rief er Sie an?«
    »Ja.«
    Ich wollte es nicht glauben. »Was hat er noch gesagt, Hester? Ich kann mir nicht vorstellen, daß er Sie über nichts informierte.«
    »Er sprach von einer wichtigen Entdeckung, die er gemacht hat.«
    »Kam er zurück?«
    »Ja.«
    »Und brachte er etwas mit?«
    »Auch das. Eine große Kiste.« Sie fuchtelte mit den Armen herum, damit ich mir von deren Größe eine Vorstellung machen konnte.
    »Und wo steht sie jetzt?«
    »Im Keller.«
    »Den gibt es auch noch?«
    »Ja, er ist nicht groß, aber feucht.«
    »Was geschah anschließend?«
    »Gordon ist wieder verschwunden. Er warnte mich noch, die Kiste nicht zu öffnen, weil sich dort etwas sehr Schlimmes befinden mußte. Eine schlimme Sache, über die man heute noch nicht sprechen dürfe, weil die Menschheit dafür angeblich noch nicht reif ist.«
    »Wann genau war das?«
    »Vor ungefähr zwei Wochen.«
    »Schön.« Ich stand auf und bemerkte den erstaunten Blick der Frau.
    »Was haben Sie vor, Mr. Sinclair?«
    »Mir die Kiste ansehen, was sonst?«
    Auch Hester erhob sich. Aber wesentlich hektischer als ich. »Das dürfen Sie auf keinen Fall, Mr. Sinclair. Gordon hat es verboten. Das Öffnen dieser Kiste ist mit einer Lebensgefahr verbunden…«
    »Sicher. Nichts im Leben ist ohne Risiko. Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Ich will trotzdem nachschauen. Manchmal muß man den direkten Weg gehen, um sein Ziel zu erreichen. Sagen Sie mir nur, wo es zum Keller geht.«
    »Muß ich denn mit?«
    »Sie brauchen nicht. Es ist sowieso besser, wenn
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