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0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando
Autoren: Jason Dark
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jemand hier oben bleibt und einen Blick aus dem Fenster wirft. Sie wissen, daß irgendwo da draußen jemand auf uns lauert. Ich habe die Nase von brennenden Pfeilen voll und auch von irgendwelchen Personen, die auf einem fliegenden Surfbrett oder Teppich hocken…«
    »Wie?«
    Ich winkte ab. »Lassen wir das. Vielleicht werden Sie später noch schlauer, Hester.«
    »Das will ich gar nicht. Ich wollte nur, daß Sie sich um den Fall kümmern, Mr. Sinclair.«
    »Sagen Sie mal, wie sind Sie überhaupt auf mich gekommen? Normalerweise bin ich ziemlich unbekannt.«
    »Das stimmt wohl, aber jemand muß einmal Ihren Namen erwähnt haben.«
    Ich sah ihr an, daß sie log. »Bitte, Mrs. Shapiro, so nicht! Wer hat Ihnen von mir erzählt.«
    »Also gut.« Sie nickte. »Es war mein Mann, der Ihren Namen erwähnte. Er kannte Sie wohl.«
    »Und woher?«
    Jetzt hob sie die Schultern, und diesmal glaubte ich ihr diese stumme Antwort auch.
    Bevor wir in den Keller gingen, wollte ich noch nach draußen schauen. Ich blieb an der gleichen Stelle stehen und schob mit einer Hand die lange Gardine zur Seite.
    Mein Blick fiel nach draußen.
    Dunkelheit, dazwischen der Nebel, der träge um die Bäume wallte und mit seinem unteren Ende am Boden festzuhängen schien.
    Aber es gab auch helle Flecken.
    Genau zwei.
    Und die sah ich über den Bäumen.
    Die Schatten konnte ich nicht erkennen, nur eben die kleinen zuckenden Flammenzungen, die sich plötzlich lösten, heranrasten und ein Ziel anvisierten.
    Ich zuckte unwillkürlich zurück, weil ich damit rechnete, daß man mich am Fenster entdeckt hatte.
    Das stimmte nicht, denn die beiden heranfliegenden Pfeile schlugen einen Bogen und jagten der Erde zu.
    Was sollten sie dort treffen?
    Im nächsten Moment sah ich es und war nicht gerade davon begeistert, denn die Pfeile steckten plötzlich in zwei Reifen des Bentley…
    ***
    Es war Einbildung, aber ich glaubte, das Zischen der Luft zu hören, die aus den Reifen entwich. Hart umklammerte ich mit der rechten Hand den Gardinenstoff und konnte zusehen, wie der Wagen zur linken Seite hin absackte.
    Nichts ging mehr.
    Man hatte unsere einzige Möglichkeit, hier schnell wegzukommen, ausgeschaltet.
    Okay, ich fand mich damit ab und schaute dorthin, wo ich die Pfeile hatte aufflammen sehen.
    Da war nichts mehr. Die Finsternis schluckte alles und die Nebelfetzen sorgten dafür, daß sie noch schwerer zu durchdringen war.
    Hester war so nahe an mich herangetreten, daß ich ihren warmen Atem in meinem Nacken spürte.
    »Was ist passiert?« fragte sie mit zitternder Stimme. »Ich sah etwas Glühendes durch die Luft…«
    »Schauen Sie zum Wagen.«
    Sie sah hin und erkannte auch die schräge Haltung des Silbergrauen, aber sie begriff noch nicht. Ich erklärte ihr schließlich, was passiert war.
    »Nein.« Sie ging einen Schritt zurück. »Das ist ja schrecklich. Dann kommen wir nicht mehr hier weg.«
    »Vorausgesetzt, daß wir nicht mit Ihrem Wagen fahren.«
    »Wenn Sie Mechaniker sind, können Sie versuchen, ihn zu reparieren.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das hat keinen Sinn. Ich verstehe von Autos nicht viel. Ich weiß nur, daß sie vier Räder haben, in die man besser nicht reinbeißen sollte.«
    »Das ist noch weniger als ich.« Sie wechselte das Thema. »Was sollen wir denn jetzt tun?«
    »Hatten wir nicht vorgehabt, uns die Kiste anzusehen?«
    »Stimmt.«
    »Aber zuvor werde ich noch etwas tun. Wo steht hier das Telefon?« Ich schaute mich um.
    »Warten Sie.« Hester verschwand in dem großen dunklen Raum.
    Sie passierte den Kamin, ich folgte ihr, und wir blieben neben einer Tür stehen. Auf einem Wandregal stand der Apparat.
    Wen sollte ich anrufen? Suko würde ich nicht erreichen. Sir James wollte ich auch nicht unbedingt anrufen, so blieb mir eigentlich nur jemand, der gar nicht mal so weit von diesem Ort entfernt wohnte, denn die Conollys hatten ihr Haus im Londoner Süden gebaut, und um diese Zeit, es war erst kurz nach 22.00 Uhr, würde der gute Bill sicherlich noch auf den Beinen sein. Er sollte einige Nachforschungen anstellen, was diesen Gordon Shapiro anging. Der gute Bill – er war freier Reporter –, gehörte zu den Leuten, die Gott und die Welt kannten.
    Um seine Nummer zu wählen, brauchte ich kein Licht. Ich ließ einige Male durchläuten, bis einer abhob und sich mit einer ziemlich knurrigen Stimme meldete.
    »Conolly.«
    »Ich bin’s, John.«
    Bill schnaufte. »So gut wie nie rufst du an, und wenn, dann liege ich gerade im
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