Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0392 - Das Schiff der grünen Geister

Titel: 0392 - Das Schiff der grünen Geister
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Zehen stellte. Seine fünf Offiziere waren auch nicht größer. So war es kein Wunder, daß sie Platz genug in ihrem Roboter hatten, der vier Meter hoch und nahezu drei Meter breit in der Kabine stand.
    Captain Amos Rigeler, verantwortlich für die Bewegungsmechanik, lag in seinem Sessel vor den Kontrolltafeln und schlief. Auch Captain Mirus Tyn, der Energetiker, schlief. Und genauso erging es Drof Retekin, Cool Aracan und Dart Hulos.
    Paladin war so konstruiert, daß er die Gedankenbefehle Harl Dephins im Bruchteil einer Sekunde in die Tat umsetzte. Dadurch wurde der fast unzerstörbare Roboter zu einer furchtbaren Kampfmaschine, und seine Bewegungen konnten so schnell sein, daß ein menschliches Auge ihnen nicht mehr zu folgen vermochte.
    Harl Dephin rutschte aus seinem Sessel, um seine fünf Offiziere zu kontrollieren. Er tat es mechanisch und aus reiner Gewohnheit. Er stieg in die einzelnen Decks hinab, vorsichtig und rücksichtsvoll, um die anderen nicht zu wecken. Hinterher, als er wieder in seiner kleinen Kommandozentrale in seinem Sessel lag, fragte er sich, wozu er überhaupt aufgestanden war. Der Einsatz lag hinter ihnen, und an Bord der CREST würde es wohl kaum einen geben. Also hatten sie alle ihren Schlaf verdient. Wenigstens solange, bis sie Position Evergreen erreichten.
    Noch ahnte Harl Dephin nicht, wie sehr er sich irrte.
     
    *
     
    „Eine äußerst widerstandsfähige Stahllegierung", vermutete Dr. Beriot, nachdem er die blanke Fläche der Flasche in Augenschein genommen hatte. „Aber das soll nicht unsere Sorge sein. Die Spezialisten des Laborraumers werden sich näher damit befassen."
    Etwas abseits der Gruppe stand Dr. Bysiphere, Spezialist für Hyperphysik. Er betrachtete nachdenklich die verschiedenartigen Metallfolien, in die man die Flasche eingewickelt hatte. Ohne sie näher untersuchen zu müssen, war ihm klar, daß sie einem bestimmten Zweck dienten. Auf keinen Fall sollten sie die Flasche vor neugierigen Augen oder vor Kälte bzw. Wärmeeinfluß schützen. Später machte sich Bysiphere die größten Vorwürfe, die Gefährlichkeit dieser Erkenntnis nicht gleich beachtet zu haben.
    „Weiter!" drängte Dr. Merztelar, nachdem sie alle den blanken Teil der Flasche lange genug in Augenschein genommen hatten. „Den Rest wickeln wir nicht mehr aus, nur den Verschluß."
    Das aber erwies sich als unerwartet schwierig.
    Der Hals der Flasche war besonders sicher in die Folie eingewickelt und verschweißt worden. Mit äußerster Vorsicht gingen die Techniker daran, sie zu lösen. Immer wieder stießen sie dabei auf schier unüberwindliche Schwierigkeiten, wenn sie nicht mit Gewalt vorgehen wollten, aber jedes Mal wurde eine Lösung gefunden. Niemand wußte, ob Neo-Bilatium unter gewissen Umständen auch als Sprengstoff wirksam werden konnte.
    Aber dann, nach Stunden, konnte die letzte Schutzfolie abgelöst werden.
    Der Flaschenhals lag frei.
    Er war nicht sehr schmal; sein Durchmesser betrug immerhin noch zehn Zentimeter, seine Wandung war einen Zentimeter dick. In ihm steckte ein Konus aus Kunststoff, den man mit hoher mechanischer Gewalt hineingepreßt haben mußte. Es würde nicht gerade leicht sein, ihn herauszubringen, denn dieser Pfropfen wurde abermals von mehreren Plattmetallagen umschlossen und so festgehalten.
    „Auf der einen Seite ungemein kompliziert und herausspezialisiert, auf der anderen wiederum verblüffend einfach, fast primitiv", stellte Dr. Merztelar fest. „Was sagen Sie dazu, Dr. Beriot?"
    Überhaupt nichts, Herr Kollege. Ich möchte erst einmal eine Probe des Inhalts analysieren. Dann können Sie mich wieder fragen."
    „Meine Frage galt der Verpackungsmethode", erwiderte Merztelar etwas verschnupft. „Sie gibt mir zu denken."
    Dr. Bysiphere erwachte aus seiner Versunkenheit.
    „Ich rate zu höchster Vorsicht" sagte er nur.
    „Es besteht ohnehin Vorsichtsstufe Eins", erinnerte ihn Merztelar „Trotzdem!"
    Sie trugen längst die Schutzanzüge und Atemmasken. Ihre Stimmen klangen durch die Filter gedämpft und undeutlich. An ihren Körpern gab es keine freie Stelle, die von Bakterien oder sonstigen kosmischen und unbekannten Erregern hätte angegriffen werden können. Es war zwar kaum anzunehmen, daß es im Innern der Baramo-Eier Bakterien gab, aber niemand konnte mit Sicherheit behaupten, die endgültige Fertigstellung von Neo-Bilatium erfolge ohne unbekannte Zusätze.
    Techniker brachten Werkzeuge, die nach einem speziellen Saugverfahren arbeiteten. Nach einigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher