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0392 - Das Schiff der grünen Geister

Titel: 0392 - Das Schiff der grünen Geister
Autoren: Unbekannt
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nicht vergessen, daß wir im Dienst sind. Wir sitzen nicht in der Kabine und trinken Traubensaft."
    Konitzki verzog das Gesicht, als hätte er in einen sauren Apfel gebissen.
    „Nicht so empfindlich, Oberstleutnant. War ja nicht böse gemeint."
    Moghu lachte schon wieder.
    „Ein Riese von einem Kerl, aber er nimmt alles krumm. Kommen Sie her, Owe, und berichten Sie mir, was es auf den Hauptschirmen Neues gibt."
    Der Chef der Ortungszentrale hatte den unbedeutenden Zwischenfall längst wieder vergessen. Er setzte sich in den freien Sessel neben den Ersten Offizier.
    „Konusraumer und Dolans, aber weiter auseinander als sonst. Sie haben uns verloren, das steht fest. Trotzdem werden wir ihren Ring kaum unbemerkt durchbrechen können. Es sei denn, wir finden einen Kurs über einige tausend Lichtjahre hinweg, der uns weiterbringt. Haben wir da Aussichten?"
    „Die sind immer vorhanden, mein Lieber. Wir müssen nur die praktische Möglichkeit finden, das ist alles. Sehen Sie auf den Schirm. Die Sonnen stehen nicht mehr ganz so dicht wie vorher, aber noch immer dicht genug, um einen geraden Kurs über mehr als dreihundert Lichtjahre hinweg zu einem gefährlichen Wagnis werden zu lassen. Wir kennen diese Kleingalaxis nicht gut genug, das ist ja der Jammer. Wir müssen praktisch auf Sicht fliegen. Da müssen wir schon unverschämtes Glück haben, wenn wir ohne Zwischenfall ein größeres Stück schaffen."
    Major Owe Konitzki nickte. Für ihn kam diese Erkenntnis nicht gerade überraschend.
    „Weiß ich, weiß ich, Erster. Aber es wäre doch eine feine Überraschung für den Chef, wenn er bei seinem Erwachen erleben müßte, daß wir Position Evergreen bereits erreicht haben."
    „Das wäre auch für mich eine", gab Moghu grinsend zu.
    Von der Steuerbordseite her näherte sich ein Verband von zehn Konusraumern ihrer Position. Sie mußten die CREST geortet haben, das verriet ihr Kurs schon. Aber sie wagten keinen Linearflug mehr, obwohl sie noch mehrere Lichttage entfernt waren.
    „Sobald sie in den Linearraum gehen, müssen wir verschwinden."
    „Sehr richtig, Major. Das werden wir auch. Aber erst dann. Bis dahin sollen sie hinter uns herfliegen.
    Die Hauptsache ist, Sie verlieren sie nicht von Ihren Schirmen"
    „Keine Sorge. Mir entkommt nicht mal 'ne Mücke."
    „Und von denen gibt es ja eine ganze Menge im luftleeren Raum, nicht wahr?"
    Major Konitzki zog sich grinsend in seine Orterzentrale zurück Ische Moghu aber programmierte einen provisorischen Fluchtkurs durch den Linearraum, legte die Hand auf den Auslösehebel und starrte auf den Panoramaschirm.
    Er nannte das Erholung und Kräfte schöpfen.
    Er wußte noch nicht, wie nötig er die Ruhepause hatte.
     
    *
     
    „Na, wie weit sind wir?" erkundigte sich Bysiphere ungeduldig.
    Chefarzt Dr. Ralph Artur, der inzwischen hinzugezogen worden war, strich sich über seine glänzende Glatze. Aufgeregt trat er von einem Fuß auf den anderen. Er überließ die Antwort Dr. Merztelar, der sich auch bereitwillig herausfordern ließ.
    „Ihre Ungeduld ruft nicht gerade meine Bewunderung hervor, Herr Kollege. Wir haben den Zylinder geöffnet, also gut. Meinen Sie, wir könnten nun den Eiersaft einfach herausschütten? Sie gehen mit Ihren Medikamenten und Seren ja auch recht behutsam um. Und das hier ist mehr als nur ein Serum.
    Es kann der Weg zur Unsterblichkeit sein."
    „Dann wäre ich ja arbeitslos", knurrte Dr. Artur verärgert.
    Dr. Merztelar zuckte die Achseln und kümmerte sich wieder um seine Techniker, die mit Schläuchen und Retorten hantierten. Die ersten Tropfen des geheimnisvollen Stoffes wurden aus dem Zylinder abgesaugt und flossen zäh in den dafür bereitgehaltenen Behälter.
    Fünfhundert Gramm.
    Dann wurde die Flasche wieder verschlossen und vorsichtshalber in die leicht beschädigten Metallfolien eingewickelt. Auf eine neuerliche Verschweißung verzichtete man. Der Zylinder wurde in eine Ecke des Labors gestellt und mit Riemen an der Wand befestigt.
    Auf dem Tisch aber stand der durchsichtige Behälter mit fünfhundert Gramm Neo-Bilatium.
    Die Flüssigkeit schimmerte farblos und weißlich. Sie wirkte absolut ungefährlich und bedeutungslos.
    Und dennoch war eine Galaxis auf den Beinen, um die Diebe des Stahlzylinders wieder einzufangen.
    Chefphysiker Dr. Beriot, bisher schweigsam und bescheiden im Hintergrund, drängte sich plötzlich vor. Er blieb neben Dr. Bysiphere stehen, der ihm bereitwillig Platz machte.
    „Hyperstrahlungen, meine Herren.
    Das Zeug
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