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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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eine gehört einem jungen Mann, und das andere einem gewissen Gerrett Brentwood. Sagt Ihnen der Name nichts?« Ich beobachtete sein Gesicht.
    Es zeigte keine Reaktion.
    »Darf ich einmal in Ihre Tasche sehen?«, fragte ich wieder.
    Ich nahm ihm die Mappe aus der Hand und öffnete sie.
    Sie enthielt Bücher. Ich nahm eines heraus und fand einen Namenstempel: David Collins.
    »Jetzt Ihren Ausweis bitte«, sagte ich bestimmt. Er reichte mir seine Brieftasche. Seine Hand zitterte. Ich nahm den Ausweis heraus. Er lautete auf den Namen Yorick Fence.
    »Ich… ich habe die Tasche für einen Freund geholt…«, stotterte der Gentleman.
    Die beiden Männer, die sich genähert hatten, waren auf gleicher Höhe mit uns stehen geblieben. Einer kam plötzlich auf uns zu. Er sah mich an und fragte: »Kennen wir uns nicht?«
    Ich grinste. Die beiden Männer waren die Sergeants Trenter und Hellin von der Bahnhofspolizei. »Wir suchen diesen Herrn schon lange. Unentwegte Beschwerden über einen Gepäckfach-Marder, und nie konnten wir ihn fassen. Er arbeitet mit Nachschlüsseln, die er sich anfertigt, wenn er einmal die dreißig Cents für ein Fach geopfert hat. Wenn er dann die Schlüssel von verschiedenen Fächern hat, passt seine Freundin hier auf, wer etwas in die Fächer legt, dann kommt unser Freund und macht sich an die Arbeit.«
    Inzwischen war Phil mit der Frau auch dazugekommen.
    »Wann haben Sie zuletzt das Fach Nummer SF 742 geleert?«, fragte ich den Mann, aber er schwieg verstockt.
    Sergeant Trenter untersuchte den Mann. Er fand 20 verschiedene Schlüssel. Auch den mit der Nummer 742.
    »Also, wie ist es mit diesem Fach?«, fragte Trenter. Der Gentleman machte seinen Mund nicht auf.
    »Hören Sie! Wir haben nicht so viel Zeit. Uns geht es im Augenblick nicht um Ihren schmutzigen Job als Kofferklau. Sie müssen uns helfen, sonst machen Sie sich mitschuldig«, sagte ich ernst.
    Es beeindruckte ihn nicht.
    »Woran mitschuldig?«, fragte Trenter.
    »Mord«, sagte ich. Der Mann sah auf.
    »Ich will nichts mit einem Mord zu tun haben«, sagte er zittrig.
    »Also, wann haben Sie das Fach zuletzt geleert?«
    »Heute Morgen.«
    »Und warum jetzt eben noch einmal?«
    »Aus Versehen. Ich dachte nicht daran.«
    »Was war in dem Fach?«
    »Nichts Besonderes…«
    »Was?«
    »Ein alter Koffer.«
    »Wo ist er?«
    »Ich… ich hätte ihn normalerweise dagelassen, aber heute Morgen hat mir jemand zugesehen, deshalb musste ich ihn mitnehmen, um nicht aufzufallen.«
    »Ich fragte, wo der Koffer ist!«
    »Ich hab ihn verkauft. So ein Trödler…«
    »Name, Adresse?« Ich wurde langsam ungeduldig.
    »Weiß ich nicht. Ich kam zufällig dran vorbei, da hab ich mir gedacht…«
    »Sie täten besser daran, sich zu erinnern. In einen Mordfall verwickelt zu werden, ist erheblich schlimmer, als einen Hehler zu verlieren, der Ihnen die gestohlenen Sachen ständig abnimmt.«
    Ich sah, wie seine Backenmuskeln arbeiteten. Seine Blicke irrten in der Halle umher. Langsam und deutlich sagte der dann: »Lex Batterson, Brooklyn 77, Atlantic Avenue.«
    Nach weiteren zwei Minuten hatte die Frau gestanden, zu dem Mann zu gehören. Die Bahnpolizei verhaftete die beiden Gepäckfach-Marder, und wir sausten nach Brooklyn in die Atlantic Avenue. Noch im Auto setzte ich mich mit dem Headquarter in Verbindung, um die Suche nach Susan Spencer anzukurbeln. Ich hatte bemerkt, dass wir länger an diesem Fall arbeiten würden, als ich zunächst gedacht hatte. Allerdings sollte die Suche unauffällig vor sich gehen. Zeitungen und Öffentlichkeit wurden nicht unterrichtet.
    Susan Spencers Foto und Personalbeschreibung ging an alle Streifenbeamten, Bahnbeamten, Verkehrspolizisten, Grenzstationen und Straßenwachten.
    Die Kollegen, die den Rechtsanwalt Hays aufsuchen sollten, waren ohne Erfolg zurückgekommen. Howard Hays war nicht zu finden. War er zusammen mit seiner Mandantin verschwunden?
    ***
    Der Laden von Lex Batterson war eine winzige Bude, eingeklemmt zwischen zwei riesigen Häusern, einem Supermarkt und einem Möbellager. Die Scheibe war trübe und verstaubt, in dem Schaufenster lagen zwei alte japanische Kameras, ein Fernrohr, zwei Stapel mit Büchern, Schuhe und ähnlicher Kram.
    Ich drückte die Tür auf. Eine feine melodische Glocke erklang. Der Laden war bis zur Decke mit altem Gerümpel angefüllt.
    Ein Mann, dessen Gesicht faltenreich und verhutzelt aussah, tauchte hinter der überladenen Theke auf.
    »Guten Tag, die Herren. Was darf’s denn sein?«,
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