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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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auf das Foto in seiner Hand.
    »Aber die da, an die kann ich mich gut erinnern, sie steckte immer mit Susan zusammen. Hieß die Susan nicht Wentrop? Aber wenn Sie sagen, dass sie Spencer heißt, wird’s schon stimmen. Die Freundin jedenfalls hieß Caroline Patomac!«
    »Und Sie sagen, diese Caroline war mit Susan befreundet?«
    »Und wie! Unzertrennlich! Warten Sie, ich sehe einmal in den alten Akten nach… ach so, wir haben die Akten ja nicht mehr, es ist ja schon acht Jahre her, aber das stimmt schon, Caroline Patomac. Ein begabtes Mädchen, sie bekam damals die Goldmedaille, sie schloss mit lauter Bestnoten ab, das kommt alle zehn Jahre einmal vor.«
    »Goldmedaille, sagen Sie? Was ist aus ihr geworden?«
    »Na, soviel ich weiß, wollte sie studieren, aber vielleicht hat sie auch geheiratet, sie war nicht nur klug, sondern auch hübsch!«
    »Tja, also danke jedenfalls.«
    »Gern geschehen, tut mir leid, dass mir der andere Name nicht mehr einfällt.«
    »Er glaubt nicht an Spencer«, sagte Phil, als wir wieder im Auto saßen. Ich nickte.
    »Suchen wir erst einmal dieses Mädchen. Caroline Patomac.«
    »Halt!«, rief Phil plötzlich. Ich bremste scharf. »Was ist los?«
    »Fahr ein Stück zurück, dort hinten ist die Redaktion der Sports, vielleicht hören wir da etwas.« Ich wendete, und wir fuhren in den schwach erleuchteten Hof der großen Sportzeitung.
    Wir läuteten an der Tür, die durch einen elektrischen Summer betätigt wurde.
    »Hier bin ich!«, brüllte eine Stimme durch den leeren Vorraum. Wir gingen ihr nach und fanden einen Redakteur, der, über ein kleines Radio gebeugt, die Ergebnisse der letzten Footballspiele verfolgte.
    »Muss noch in die neue Nummer rein«, sagte er grinsend und stellte das Gerät etwas leiser.
    Ich zeigte ihm die Skizze, die wir von der Urkunde auf dem Foto bekommen hatten.
    »Haben Sie eine Ahnung, was dieses Zeichen bedeutet?«, fragte ich.
    »Na klar«, er grinste wieder breit, »das ist das alte Zeichen der Rubbers.«
    »Der Rubbers?«, fragte ich. Der Name sagte mir nichts.
    »Das ist eine Rugby-Mannschaft, keine besonders Gute, aber vor zwei Jahren haben sie einmal die Distriktmeisterschaften gewonnen.«
    Ich wies auf den jungen Mann, der die Urkunde hielt: »Kennen Sie diesen Mann?«
    Der Redakteur starrte auf das Foto, dann sagte er überlegend: »Tja, er hält die Urkunde, vermutlich ist er der Mannschaftsführer. Sein Gesicht kommt mir bekannt vor, warten Sie einen Moment.«
    Er telefonierte kurz mit jemand anderem im Haus und wandte sich dann wieder uns zu.
    »Gleich kommen ein paar alte Zeitungen, dann werden wir ihn haben. Wenn’s der Mannschaftsführer ist, dann heißt er Allen Morrero.«
    Die Tür ging auf, und ein junger Mann brachte einen Stapel verstaubter Sportzeitungen herein.
    Wir fanden ein Foto, es zeigte die ganze Mannschaft nach dem Sieg, der Captain war der junge Mann auf unserem Foto, er hieß tatsächlich Allen D. Morrero.
    Allerdings stand in der gleichen Nummer auch, dass Morrero den Rugbysport vermutlich aufgeben würde, um zu heiraten. Was aus dem Spieler geworden war, konnte uns der Sportfachmann nicht sagen.
    »Aber sehen Sie sich einmal in den Trainingslagern um, die meisten alten Profis werden Trainer oder Betreuer.«
    »Danke. Haben Sie ein Telefonbuch da?«
    »Sogar das.« Er reichte uns den dicken Wälzer von der City herüber und drehte das Radio wieder lauter.
    Wir blätterten das Buch durch. Einen Allen Morrero fanden wir nicht, aber Caroline Patomac war da. Sie wohnte in einem Bungalow am Shore Parkway, das war an der Jamaica Bay. Eine teure Wohngegend. Wir machten -uns sofort auf den Weg.
    ***
    Der Shore lag dunkel und verlassen da. Im Sommer war hier überall Hochbetrieb, der Strand bis hinüber nach Coney Island wimmelte im Sommer von Menschen, Rindern, Hunden, Autos und Coca-Cola-Flaschen. Aber jetzt lagen die Strandbuden verschlossen da, die Brandung fegte über einen grauen glatten Sandstreifen, die Häuser lagen tief in den Parks versteckt, und der Nieselregen glänzte auf dem Asphalt und auf den Büschen am Rand der Straße.
    »Keokuk hieß der Bungalow, nicht wahr?«, fragte ich Phil. Er nickte und versuchte, die Dunkelheit zu durchdringen.
    »Wir müssen zu Fuß weitersuchen, die Häuser sind hier so eingewachsen, dass man vom Auto nichts entziffern kann.«
    Ich stellte den Jaguar auf einen Parkstreifen.
    »Weißt du, was Keokuk heißt?«, fragte Phil flüsternd und stellte seinen Mantelkragen hoch.
    »Nein. Scheint
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