Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
Vom Netzwerk:
Fenster.
    »Haben Sie geschossen?«, fragte ich und schnupperte an dem Lauf des Revolvers.
    »Sag nichts!«, sagte Morrero schnell. Caroline Patomac blickte schnell zu ihm, dann wieder auf mich.
    »Ich habe doch nichts zu verschweigen! Es war ein Einbrecher!«, sagte sie, und ihre Stimme klang jetzt fest und sicher.
    Phil war im Garten verschwunden, in den eine Tür vom Schlafzimmer aus führte.
    Wir schwiegen, bis er wiederkam.
    »Nichts«, sagte er, dann bat er, telefonieren zu dürfen und rief unsere Kollegen an. Sie sollten die Gegend absuchen, obwohl wir nicht glaubten, dass sie etwas finden würden.
    »Also, auf wen haben Sie wirklich geschossen?«, fragte ich die Frau.
    »Ich sagte doch schon, plötzlich hörte ich ein Geräusch in meinem Zimmer. Ich machte die Tür auf, sah einen Schatten und schoss.«
    »Sie haben den Revolver immer bei sich?«, fragte ich skeptisch.
    »Ja, ja…ich habe ihn hier in meiner Schreibtischschublade liegen.«
    »Ein ungewöhnliches Kaliber für eine Dame. Haben Sie einen Waffenschein?«
    »Es ist mein Revolver«, sagte in dem Augenblick Morrero. Er zeigte mir einen Waffenschein, ich verglich die Nummern. Es stimmte.
    »Wann haben Sie Miss Patomac den Revolver gegeben?«
    »Ich weiß wirklich nicht, was Sie das angeht!«, brauste er auf.
    »Sie wissen, dass sie nicht berechtigt ist, die Waffe zu führen«, sagte ich ruhig.
    »Aber in ihrem Haus darf sie ihn haben, und Sie sehen selbst, wie gut es war!«
    »Auch wenn sie in ihrem Haus eine Waffe haben will, braucht sie eine Genehmigung«, stellte ich fest. »Wann haben Sie ihr die Waffe gegeben?«
    »Ich will einen Rechtsanwalt!«, sagte er plötzlich.
    Aber Caroline Patomac warf dazwischen: »Warum sagst du nicht, dass ich das Ding schon ein paar Monate habe.«
    »Und heute haben Sie ihn zum ersten Male benützt?«
    »Ja. Natürlich.«
    »Und die Waffe war die ganze Zeit über hier in diesem Zimmer?«
    Ich sah, dass sie die Lippen aufeinander biss und einen Moment zögerte, dann sagte sie leise: »Sicher! Wo sonst?«
    Morrero fuhr dazwischen: »Ich verstehe nicht, was das soll!«
    »Wann haben Sie Susan Spencer zum letzten Mal gesehen?«, fragte ich unvermittelt.
    Ich merkte, dass Caroline unter ihrem Make-up bleich wurde und dass Morrero zusammenzuckte, aber sie fingen sichrsofort wieder.
    »Wen?«, fragte Morrero, und Caroline starrte mich schweigend an.
    »Susan Spencer. Sie wollen mir doch wohl nicht einreden, dass Ihnen der Name nichts sagt, oder?«
    »Aber ich versichere Ihnen…«, begann Caroline, und wieder wurde sie von Morrero unterbrochen.
    »Nie gehört!«, sagte er knapp.
    »Vielleicht ist Susan nur ein Rugby-Fan?«, fragte ich.
    »Hm?«, sagte Morrero verständnislos.
    »Nun, immerhin hat sie Ihr Bild in ihrer Wohnung«, sagte ich.
    Beide sahen mich schweigend an.
    »Ich möchte wissen, was das alles soll«, sagte Caroline endlich und vermied, Morrero anzusehen.
    »Sagt Ihnen der Name Gerrett Brentwood etwas?«, fragte ich.
    Die Reaktion war vielsagend. Morreros Hände verkrampften sich ineinander, und Caroline wurde totenbleich.
    »Was ist mit ihm?«, fragte sie leise.
    »Sie kennen ihn?«
    »Ja. Was ist mit ihm?«
    »Er ist tot!«
    Sie starrte mich an, als wäre ich ein Gespenst. Dann schluckte sie ein paar Mal heftig und fing zu schluchzen an.
    Morrero sprang zu ihr hinüber und versuchte, sie zu trösten. Aber er hatte keinen Erfolg damit. Immer wieder wurde sie von Weinkrämpfen geschüttelt. Endlich beruhigte sie sich etwas.
    »Wie ist es geschehen?«, fragte sie leise, als sie wieder sprechen konnte.
    »Er ist erschossen worden. Mit einem 38er Revolver, in der Wohnung von Susan Spencer.«
    Caroline sah mich an. Dann sagte sie langsam und deutlich: »Er war ihr Halbbruder.«
    Phil und ich sahen uns an. Das war die Antwort auf die vielen Fragen, die wir uns gestellt hatten. Aber die Hauptfrage blieb immer noch ungeklärt: Wer ermordete den Schatten?
    »Susans Mutter hatte noch einmal geheiratet, Gerrett stammte aus erster Ehe. Susan wollte nie etwas mit ihm zu tun haben, er war…nun, er war verrückt. Er erpresste sie. Es ist in ihrem Job nicht gut, schlechte Publicity zu haben.«
    »Und sie gab ihm Geld, damit er schwieg.«
    »Ja, aber er wollte weniger ihr Geld. Er wollte von ihr anerkannt werden.«
    »Wann haben Sie Susan zum letzten Mal gesehen?«
    »Es ist schon Monate her, wir hatten nicht viel gemeinsam.«
    »Aber doch wohl einen Freund, oder?« Ich sah Morrero an, er wollte wütend werden, aber dann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher