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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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nachzuweisen.«
    »Aber niemand traute sich, gegen Newport auszusagen!«
    »Dafür bürgte sein Ruf. Newport bestritt sogar, an der Schlägerei teilgenommen zu haben. Beinahe wäre der Prozess geplatzt, denn wir hatten nur die Aussage des überfallenen Barmannes. Ich bin überzeugt davon, dass seine Leute ihm ein handfestes Alibi zurechtgezimmert hätten, wenn nicht ein Zeuge in der Voruntersuchung ausgesagt hätte, Newport wäre an dem fraglichen Abend zu dem Lokal gefahren. Erinnerst du dich noch an den Zeugen?«
    »Und ob«, sagte Phil grimmig. »Es war Bellison. Er hätte diese Aussage bestimmt nicht gemacht, wenn er gewusst hätte, warum wir ihn danach fragten!«
    »Aber er wusste es nicht, machte seine Aussage, und Newport wanderte für fünf Jahre ins Zuchthaus. Das dürfte das Motiv sein. Dass Newport auf Bellison sauer ist, liegt auf der Hand. Dass er sich an ihm rächen will und ihn ermorden lässt, passt genau in seine Schablone. Ich glaube, der Fall ist gelöst. Wir haben einen Mörder, wir wissen, wer das Opfer sein soll — alles Weitere dürfte unproblematisch sein.«
    »Bis auf eine Kleinigkeit. Nach unseren Berechnungen müsste Newport noch in Scranton sitzen.«
    »Das lässt sich ja feststellen.« Ich zog mir das Telefon heran und verlangte ein Gespräch nach Scranton.
    Es war bereits nach Mitternacht. Natürlich war niemand mehr von der Verwaltung des Zuchthauses da, aber i’ch bekam den diensttuenden Lieutenant.
    Ich erkundigte mich nach Newport.
    »Der ist noch bei uns«, kam es aus der Muschel. »Verbringt seine letzte Nacht in Scranton. Morgen früh um sieben wird er entlassen.«
    Ich warf Phil einen raschen Blick zu.
    »Und seine damaligen Komplizen? Die Namen sind Frank Anderson und Hymnie Wyatt. Sie wurden mit ihm zusammen verurteilt?«
    »Werden ebenfalls entlassen!«
    Ich glaubte nicht an Zufall. Am Mittwoch sollten die Gangster entlassen werden — für Freitag früh war der Mord geplant. Das passte haargenau in meine Theorie.
    »Lieutenant«, fragte ich. »Gibt es eine Möglichkeit, die Drei noch in Scranton festzuhalten? Nur ein paar Tage Aufschub?«
    »Ich wüsste nicht, welche. Sehen Sie, Agent Cotton, die drei haben keinen Straferlass bekommen, den man ihnen eventuell wieder streichen könnte. Morgen ist der letzte Tag ihrer fünfjährigen Zuchthausstrafe. Sie länger festzuhalten, wäre ungesetzlich.«
    »Das leuchtet mir ein!«
    »Liegt denn etwas vor? Falls Sie einen Haftbefehl haben, wäre es etwas anderes. Dann werden sie ins Untersuchungsgefängnis übergeführt!«
    Ein Haftbefehl — das war eine Möglichkeit. Aber dazu reichte unser bisheriges Material natürlich nicht aus.
    Newport hatte durch seinen Zuchthausaufenthalt das beste Alibi, das sich denken ließ. Ich war zwar überzeugt davon, dass er bereits von der Zelle aus an Drähten gezogen hatte.
    Ich war überzeugt, dass der Mörder von Harris in Newports Auftrag gehandelt hatte.
    Dass Mitglieder seiner Bande, die in Freiheit waren, den Mord an Bellison vorbereiteten und dass Newport hinter allem steckte, aber ich konnte nicht erwarten, dass der Richter diese Überzeugung mit einem Haftbefehl honorierte.
    »No, Lieutenant«, sagte ich. »Einen Haftbefehl habe ich nicht. Es besteht allerdings die Möglichkeit, in den nächsten Stunden ausreichend Material dafür zu bekommen.«
    Eine vage Möglichkeit, an die ich selbst nicht recht glaubte. Newport war viel zu gerissen, als dass es leicht sein würde, ihm etwas nachzuweisen.
    »Das reicht nicht aus, die Drei festzuhalten«, quäkte es aus der Muschel.
    »Well, aber Sie müssen sie nicht um sieben entlassen.«
    »Nach den Bestimmungen müssen sie so rechtzeitig entlassen werden, dass sie den angegebenen Entlassungsort noch am selben Tag erreichen können. Die Drei haben New York angegeben…«
    »Dann ist alles klar. New York lässt sich von Scranton aus in einer Stunde erreichen. Halten Sie sie bis morgen Abend fest!«
    »Das lässt sich machen, Agent Cotton. Aber es ist das Äußerste. Morgen Abend um 19 Uhr müssen wir die Drei entlassen.«
    »Schönen Dank«, sagte ich. »Falls sich noch etwas Neues ergibt, rufe ich wieder an.«
    Ein paar Stunden Aufschub hatten wir bekommen. Ob sie uns etwas nützten, war eine andere Frage.
    Ich langte nach dem Hut.
    »Besuchen wir Bellison!«, sagte ich. »Wie sagt doch Edgar Hoover? Außendienst machen heißt, das Weiße im Auge des Feindes sehen…«
    ***
    Für dringende Fälle hatten wir immer die Möglichkeit, einen
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