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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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Inneren des Gebäudes der große schwarze Hund heran.
    Ich riss meine Waffe heraus, aber da war der Köter schon heran. Mit dumpfem Knurren sprang er mich an. Ich erwischte ihn am Halsband und hielt ihn mühsam auf Distanz.
    Bellison wetzte mit affenartiger Geschwindigkeit durch die Halle.
    Phil zögerte einen Augenblick, dann ließ er den Kolben seiner Waffe über den Schädel des Tieres fallen. Auf jaulend ließ der Hund von mir ab.
    Der kurze Vorsprung hatte Bellison genügt: Er erreichte die Hintertür und schlug sie hinter sich zu. Gleichzeitig heulte ein Automotor auf.
    »Bleib hier«, rief ich Phil zu. »Er muss durch das Haupttor — hat gar keine andere Wahl!«
    Sekunden später schoss ein schwarzer Buick hinter dem Haus hervor. Der Kies spritzte unter seinen durchdrehenden Pneus weg. Bellison hing zum Seitenfenster heraus und ließ seinen Revolver in unsere Richtung auf bellen.
    Ich ging hinter einer der Säulen des Eingangs in Deckung, brachte meine Automatic in Anschlag und zielte sorgfältig.
    Der Wagen hatte das Tor fast erreicht, als ich abdrückte.
    Das rechte Hinterrad knallte. Es gelang dem Fahrer nicht, den Schlag auszusteuern. Der Wagen schleuderte und knallte mit donnerndem Schlag gegen einen der Torpfosten. Damit war die Fahrt zu Ende.
    Bellison hatte endgültig ausgespielt. Wir liefen heran und entwaffneten ihn, ohne dass er sich gewehrt hätte.
    Von der Straße her kam Lawrence gelaufen. Sein heller Mantel flatterte im Wind.
    Ich sah ihm entgegen, und ich wusste, dass er einen sehr harten Schlag vor sich hatte. Fast wünschte ich, ich hätte es ihm ersparen können. Aber es ging nicht. Wir können Verbrechen aufklären, aber wir können nichts an den menschlichen Enttäuschungen ändern, die für viele damit verbunden sind.
    Bellison war nämlich nicht allein im Wagen gewesen.
    Am Steuer des Wagens saß Felice.
    ***
    Das Mädchen war weiß wie eine Wand. Sie sagte nichts, als ich ihr den kleinen Revolver wegnahm und sie mit Handschellen fesselte.
    Lawrence saß etwas abseits auf einem Stein und hielt den Kopf in den Händen vergraben.
    Phil schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Hättest du damit gerechnet?«, fragte er mich.
    Ich verneinte.
    »Sie muss in letzter Sekunde die Seiten gewechselt haben. Pech für sie — das wird sie sehr teuer zu stehen kommen.«
    Ich ging um den Buick herum und ließ den Deckel des Kofferraums aufschnappen. Er enthielt vier Lederkoffer.
    Ich öffnete den ersten. Er war bis an den Rand mit gebündelten Dollarnoten gefüllt. Die grünen Scheine leuchteten mir entgegen, und da hatte ich den wahren Ursprung aller Verbrechen der letzten beiden Tage.
    Das gleiche Bild bei den anderen Koffern. Wie viel Geld es insgesamt sein mochte, war schwer zu schätzen. Jedenfalls war es sehr viel.
    »Junge, Junge«, sagte Phil, »das wäre mal ein Vorschuss!«
    »Dafür mussten vier Menschen ihr Leben lassen«, sagte ich.
    »Ja, dafür, und nur dafür!«
    »Ich nehme an, das war auch ein Argument, dem Felice sich nicht widersetzen konnte!«
    Phil nickte stumm.
    Ich ging hinüber zu Lawrence. »Lawrence, damit müssen Sie nun fertig werden.«
    Er hob langsam den Kopf. Sein Blick war ausdruckslos.
    »Fünf Jahre habe ich auf diesen Tag hingearbeitet«, sagte er schleppend. »Und jetzt bedeutet er mir nichts mehr. Vom ersten Tag an hat Felice mir geholfen. Ich war früher Strafverteidiger der Unterwelt. Newport hielt viel von mir. Er hätte nie zugelassen, dass ich diese Rolle wechselte. Immer wieder zwang er mich, Verbrecher zu verteidigen, und als Folge davon hielt man mich selbst für 64 einen Mann der Unterwelt. Ich war ein Paria, ein Ausgestoßener. Aber ich wollte raus aus dem Dreck, und als Newport eingesperrt wurde, sah ich meine Chance. Ich habe seitdem hart gearbeitet, und ich bin dabei, es zu schaffen. Ich habe wieder einen Namen, einen Ruf, ich bin wieder ein ehrlicher Mann geworden.«
    »Aber Sie wussten, dass Newport eines Tages wiederkommen würde!«
    »Ja, ich wusste es. Ich habe den Tag gefürchtet, denn ich wusste, dass er mich zwingen würde, wieder für ihn zu arbeiten. Und dann wäre alles zerstört gewesen. Ich musste es verhindern.«
    »Es gab nur einen Weg!«
    »Ja, ich musste so viel Beweismaterial gegen ihn zusammenbringen, dass er seine gerechte Strafe antreten musste. Ich weiß, Newport ist einer der größten Verbrecher unserer Zeit — aber ihm das nachzuweisen, war das härteste Stück Arbeit, das ich jemals geleistet habe. Ich schaffte es nur dank der
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