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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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nichts mehr. Du bist verhaftet, Newport!«
    Er machte keinen Versuch, sich zu widersetzen.
    ***
    »Womit der Fall wohl erledigt wäre«, sagte Fred Halsey und warf einen Blick auf die Uhr. Es war acht Uhr morgens, draußen war strahlender Sonnenschein. Wir saßen in Freds Büro im FBI-Hauptquartier Chicago, und auf der anderen Seite des Schreibtisches saß Newport, mit Handschellen gesichert. Seit zwei Stunden verhörten wir ihn.
    Erst hatte es so ausgesehen, als wäre Newport bereit, auszusagen, aber er hatte sich ziemlich schnell wieder gefangen und gab nur das zu, was ohnehin feststand.
    Eine Erklärung für sein Verhalten wollte er nicht liefern. Auch den Mord an John Houston bestritt er, obwohl wir die Tatwaffe bei ihm gefunden hatten. Es war klar, dass dieser Mord allein ausreichen würde, ihn auf den elektrischen Stuhl zu bringen, aber er schien das nicht einzusehen.
    Auf alle Fragen antwortete er nur mit einem stereotypen Achselzucken. Fred versuchte, etwas über seine Beteiligung an den Mordanschlägen auf Bellison herauszubekommen. Wir fragten ihn nach seinem Verhältnis zu Lawrence und was er an Bord der Phoebus gesucht hatte.
    Es war alles umsonst. Der schwere Mann mit dem hässlichen, vernarbten Gesicht hing reglos in seinem Stuhl, sein Blick ging teilnahmslos durch uns hindurch.
    Schließlich brach ich das Verhör ab und gab Anweisung, Newport in seine Zelle zu schaffen. Fred setzte die Kaffeemaschine in Tätigkeit und brachte die heißen Pappbecher an.
    Er grinste mich schadenfroh an.
    »Es ist Ihr Fall, Jerry! Sieht so aus, als hätten Sie noch eine hübsche Menge Kleinarbeit zu leisten. Newport sperrt sich, und Sie werden eine Menge zu tun haben, bis Sie ihm alles nachgewiesen haben.«
    »Tja, ich weiß nicht…«
    »Vor allem kommt noch dazu, dass Sie doch nicht rauskriegen werden, welche Rolle Lawrence spielt. Zumindest werden Sie’s nicht so rauskriegen, dass Sie’s für das Gericht verwenden können.«
    »Was ist los, Fred? Seit wann sind Sie Pessimist?«
    »Ach was«, warf Phil ein und schob die Oberlippe hoch. »Der Bursche hat heute das erste Mal in seiner Dienstzeit eine Nacht durchgearbeitet!«
    »Lästert nur«, grinste Fred. »Ich habe meine Amtshilfe geleistet und kann mich zurückziehen, was man von euch nicht sagen kann. Ihr habt noch ein schönes, rundes Paket Arbeit vor euch — Aktenkram und ähnliches Zeug. Ich kann euch nur viel Vergnügen wünschen.«
    ***
    Das Telefon rasselte. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich.
    »Agent Cotton — hier spricht Lawrence!«
    »Hallo, Mr. Lawrence. Ich habe Ihren Anruf schon erwartet!«
    »Was haben Sie?«, fragte Lawrence entgeistert.
    »Ich habe gestern davon abgesehen, Sie weiter zu beschatten, um Ihrem Tatendrang keine Hindernisse zu bereiten. Ich nehme an, Sie wollen mir jetzt die Ergebnisse Ihrer privaten Ermittlungen mitteilen.«
    »Genau das hatte ich vor!«
    »Also schießen Sie los!«
    »Mir ist immer noch nicht klar, woher Sie Bescheid wissen!«
    »Lawrence«, sagte ich. »Dass Sie auf Bellisons Seite stehen, habe ich nie ernsthaft angenommen. Ich hielt Sie für einen Partner von Newport. Gestern habe ich mir mal die Frage vorgelegt, wie sich die Dinge ansehen, wenn Sie überhaupt keinen Partner haben und ganz selbstständig in diesem Spiel mitmischen. Daraufhin passten etliche Teile erst richtig zusammen. Well, und seitdem habe ich meine Ansicht über Sie revidiert!«
    Lawrence schwieg ein paar Sekunden, dann hatte er es verdaut.
    »Famos«, sagte er. »Spart mir die ganze lange Rede, die ich für Sie aüfgesetzt hatte. Und es war eine gute Rede.«
    »Daran zweifle ich nicht!«
    »Ich hatte nur Angst, Sie würden alles für das übliche Advokatengeschwätz halten. Jetzt zwingen Sie auch mich dazu, meine Ansicht über Sie zu revidieren.«
    »Wenn wir so fortfahren, hören wir mit den gegenseitigen Verbeugungen überhaupt nicht auf«, brummte ich. »Machen Sie’s kurz und schmerzlos. Wo steckt Bellison?«
    »In Benton Harbor, in seinem Landhaus!«
    Ich pfiff durch die Zähne. »Der Bursche hat Nerven. Und wo sind Sie?«
    »An der Straßenecke, in einer Telefonzelle. Ich kann das Haus von hier aus sehen. — Verdammt, jetzt gehen mir die Nickel aus.«
    »Macht nichts. Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich bin in einer halben Stunde bei Ihnen.«
    ***
    Phil hatte mitgehört, über den zweiten Hörer.
    »Langsam entwickeln wir uns zu so einer Art Feuerwehr«, murrte er. »Auf Anruf springen wir.«
    »Diesmal ist es das letzte Mal«, sagte
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