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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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anders. Ich will Ihnen sagen, was passiert ist. Newport hatte das Geld an Bord der Phoebus versteckt — unten im Maschinenraum. Es muss nach der Anzahl der Kisten eine ganze Menge gewesen sein. Well, und da lag es all die Jahre, und Sie haben das Schiff übernommen und den Betrieb weitergeführt, ohne eine Ahnung davon zu haben, dass Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes auf goldenem Boden bewegten.«
    Er starrte mich mit verzerrtem Gesicht an.
    »Nur weiter!«
    »Als Newport freigelassen wurde, informierte er sich sofort, wo die Phoebus lag, und machte sich auf den Weg. Aber er hatte Pech. Zufällig war ich gerade an Bord. Es gab eine Schießerei, und er musste sich zurückziehen. Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, was Newport dort gesucht hatte. Das begriff ich erst später. Ich dachte, er wäre hinter Ihnen her, Bellison, aber das war er nicht. Er wollte nur das Geld!«
    »Klingt sogar glaubwürdig«, sagte er.
    »Zu diesem Zeitpunkt war das Geld noch an Bord der Phoebus«, fuhr ich fort. »Aber nicht mehr lange. Denn es hatte einen heimlichen Zeugen der Schießerei gegeben. Sie, Bellison. Sie haben gesehen, dass Newport auf die Phoebus ging, und in dem Augenblick war Ihnen klar, was er dort suchte. Sie warteten nur den Augenblick ab, da das Schiff geräumt war, gingen an Bord und holten sich das Geld. Ein paar Stunden später kam Newport zurück, aber da war es schon zu spät!«
    »Das sind Theorien«, höhnte er. »Wie wollen Sie das beweisen?«
    Ich sah mich um.
    »Ich nehme an, hier irgendwo steckt eine Masse Geld. Newports zusammen geraubtes Vermögen, Bellison. Aber das ist im Augenblick nicht so wichtig. Denn jetzt werde ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen, die die Dinge erst richtig beleuchtet. Ich bin gespannt, wie sie Ihnen gefallen wird.«
    »Nur zu«, ermunterte er mich höhnisch.
    »Ich wurde Zeuge eines Gesprächs, in dem zwei Männer verabredeten, Sie zu ermorden«, begann ich.
    »Das ist doch der beste Beweis für meine Unschuld!«
    »Das dachte ich auch. Aber nehmen wir mal an, das Ganze war ein Trick, den Sie eingefädelt haben? Ich dachte natürlich zunächst, dass ich zufällig in ein fremdes Telefongespräch hineingeraten wäre. Jetzt überlegen Sie mal: Wie groß ist die Chance, dass ein FBI-Mann am Telefon Zeuge eines geplanten Verbrechens wird — durch ein technisches Versehen?«
    »Eins zu einer Million«, sagte er achselzuckend.
    »Das dachte ich auch zunächst. Ich sagte mir, es sei Zufall, ein sehr unwahrscheinlicher Zufall, aber immerhin nichts Unmögliches. Heute weiß ich es besser.«
    »Sie wären mir ausgesprochen sympathisch, wenn Sie nicht so supergescheit wären«, knurrte er ironisch.
    »Passen Sie auf. Das Ganze war sehr einfach. Sie haben die Trickschaltung arrangiert. Sie passten ab, bis ich gerade telefonierte, und servierten mir dann das angebliche Gespräch zweier Mörder!«
    »Wie soll ich das getan haben?«
    »Harris hat’s getan«, sagte ich. »Erinnern wir uns, Richard Harris bastelte zu der fraglichen Zeit an der Leitung herum. Der Mann von der Bell Company. Ich nehme an, Sie haben ihm ein paar Dollar bezahlt. Für ihn war es kein Problem, mjch in das fremde Gespräch hineinzubringen. Vielleicht sind Sie durch die Zeitungen auf die Idee gekommen — ganz New York klagte ja über Störungen in den Telefonleitungen.«
    »Famos, Mr. Sherlock Holmes«, sagte er. »Harris ist tot. Da kann man ihm leicht etwas unterstellen!«
    »Drehen wir doch die Frage um. Warum musste Harris sterben? Wir haben uns eine Menge Theorien dazu ausgedacht, aber die Antwort ist ganz einfach. Sie fürchteten ihn als Zeugen. Deshalb musste er sterben, bevor wir ihn vernehmen konnten.«
    »Ich? Ich soll Harris umgebracht haben?«
    »Vielleicht nicht selbst — dafür hatten Sie jemanden engagiert. John Houston! Wir dachten immer, der Killer wäre auf Newports Seite, aber das stimmte nicht. John Houston war Ihr Mann. Sie haben ihn bezahlt. Ich weiß nicht, wo Sie ihn aufgetrieben haben, aber ich nehme an, das werden Sie uns bis zum Prozess erzählen.«
    Auf seine Stirn trat Schweiß.
    »Das ist ja völlig absurd! Houston hat versucht, mich zu ermorden. Das wissen Sie selbst. Wie soll er da von mir bezahlt worden sein?«
    »Wer behauptet, dass Houston Sie ermorden wollte?«
    »Na, denken wir doch nur an die Sache im Marberry«
    »Es steht nur fest, dass er in Ihrem Zimmer war. Dass er dort auf Sie wartete, um Sie umzubringen, war eine Theorie von uns. Sie gründete sich darauf,
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