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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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Burschen wir es zu tun haben. Und es beweist, wie bitterernst es ihnen mit ihren Mordplänen ist.«
    »Hattest du den Mörder noch nie gesehen?«, fragte Phil.
    »Noch nie. Sonst hätte ich sofort geschaltet.«
    »Sehen wir uns doch mal unsere dicken Bücher an!«
    Wir fuhren ins Headquarter und gingen an die Arbeit. Eine Stunde verging, ohne dass wir weiterkamen. Dann kam ein Anruf von der City Police. Es war der Captain.
    »Hallo, Jerry! Ich bekomme eben Nachricht vom gerichtsmedizinischen Institut. Es ist genau, wie Sie gesagt haben. Im Schädel des Toten wurde eine Pistolenkugel gefunden. Scheint von einer Luger zu stammen. Sie wird noch genau untersucht.«
    »Haben Sie die Mordkommission verständigt?«
    »Ja, sind schon an der Arbeit. Deshalb rufe ich an. Ist das nun ein FBI-Fall oder nicht?«
    Ich sah Phil an, der über den zweiten Hörer das Gespräch mitverfolgte. Wir hatten den Fall ja bereits. Und wenn man bedachte, wie wenig Zeit wir insgesamt noch zur Verfügung hatten, schien es mir sinnvoller, ihn zu behalten.
    »Es ist ein FBI-Fall, Captain. Wenn Sie nichts dagegen haben, werden wir ihn weiter verfolgen. Ich stecke ja jetzt bis über die Ohren drin.«
    Der Captain atmete hörbar auf. Es war klar, dass er diese Geschichte gern los wurde.
    »Okay, Jerry! Und viel Erfolg!«
    Er legte auf.
    »Damit wären wir festgenagelt«, meinte ich zu Phil. »Verständige unsere Mordkommission. Sie soll die City Police ablösen.«
    Phil erledigte das. Inzwischen blätterte ich weiter in unseren Fahndungsbüchern. Nach einem Blick auf die Uhr gab ich es schließlich auf.
    Dieses Verfahren war zu zeitraubend. Unter unseren gängigen Kunden war der Mörder jedenfalls nicht.
    Das übrige Material durchzusehen, hätte viele Stunden in Anspruch genommen. Wir mussten es anders versuchen.
    Über Telefon schreckte ich einen unserer Experten aus dem Schlaf. Er war in einer Viertelstunde im Hauptquartier.
    Der Mann war früher Grafiker gewesen. Bei uns hatte er eine Spezialaufgabe. Er fertigte Zeichnungen von Personen nach Beschreibungen an.
    Dieses Verfahren wurde schon lange praktiziert. Es war heute so verfeinert, dass man danach Zeichnungen hersteilen konnte, die durchaus an ein Foto herankamen — vorausgesetzt, der Zeuge war brauchbar.
    Nun, ich hatte mir den Mann mit den blank geputzten Schuhen im Fahrstuhl angesehen. Ich konnte ihn genau beschreiben.
    Unser Experte ging ans Werk. Nach einem ausgeklügelten Schema wurden die einzelnen Gesichtspartien ständig verändert, bis das Bild immer ähnlicher wurde.
    Dann war es fertig. »So sah der Mann aus«, sagte ich zufrieden. »Veranlassen Sie, dass das Bild sofort über Bildfunk an alle Polizeistationen durchgegeben wird. Der Mann ist des Mordes verdächtig.«
    »Ist der Bursche denn irgendwo schon registriert?«
    »Das will ich damit herausfinden. Ich halte es für möglich. Das ganze Verbrechen weist auf einen berufsmäßigen Killer hin — und davon sind eine ganze Menge amtsbekannt. Ich nehme an, der Bursche ist von auswärts gekommen. Vielleicht haben wir Glück, und jemand erkennt ihn wieder. Die ganze Sache läuft unter höchster Dringlichkeitsstufe.«
    »Geht in Ordnung, Jerry!«
    Phil drückte seine Zigarette aus.
    »Möglich, dass wir damit Erfolg haben — aber dann ist noch lange nicht der Mord am Freitagmorgen verhindert.«
    »Well, aber wir haben auch noch nicht unsere ganze Munition verschossen. Es steht fest, dass ein Teilnehmer des Telefongesprächs in meiner unmittelbaren Nähe wohnt. Bewegen wir uns mal in die Richtung.«
    »Scheint eine typische Aufgabe für unser elektronisches Rechenzentrum zu sein.«
    »Yeah, sieben wir alle Vorbestraften heraus! Vielleicht kommen wir da weiter!«
    Phil breitete die großformatige Landkarte aus, und wir beugten uns darüber. Sorgfältig grenzten wir ab, welche Wohnungen zum Bereich des Vermittlers in meinem Keller gehörten.
    Es war ziemlich genau ein Straßenblock, der im Westen vom Hudson begrenzt war und im Norden an der schmalen Hart Street aufhörte.
    Insgesamt umfasste er vier große Gebäude, darunter das Apartmenthaus, in dem ich wohnte.
    Wir stellten eine Überschlagsrechnung an. Die Angabe des Inspektors — etwa tausend Anschlüsse — mochte stimmen. Aber dazu.gehörte ein großes Bürogebäude, das wir ausklammern konnten.
    Damit verringerte sich der Kreis der infrage kommenden nochmals beträchtlich.
    »Unter diesen Leuten ist unser Mann«, sagte ich. »Entweder der Mörder oder sein
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