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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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sofortige Abstellung. Ich wies ihn darauf hin, dass ein Mechaniker bereits dort gewesen sei. Der Mann gab an, im selben Block wie Sie zu wohnen. Ich erinnere mich genau, weil er ziemlich ungeduldig war. Er behauptete, ich wollte ihn nur abwimmeln. Um ihm zu beweisen, dass wirklich ein Mechaniker dort war, zeigte ich ihm die Auftragsliste…«
    »Konnte er dort Harris’ Namen und die Uhrzeit der Reparatur entnehmen?«
    »Ja, das stand in der Liste!«
    »Hat der Mann seinen Namen genannt?«
    »Ich glaube, er hieß Miller. Ich habe nicht so darauf geachtet.«
    »Verständlich. Würden Sie ihn wiedererkennen?«
    »Ich glaube schon!«
    Jetzt war mir alles klar.
    »Sie hätten besser daran getan, mir von dem Besuch dieses Mannes zu erzählen!«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass es für Sie wichtig sein könnte, Agent Cotton. Wieso fragen Sie? Ist etwas passiert?«
    »Leider«, sagte ich. »Harris ist aus dem dreißigsten Stock gestürzt. War sofort tot. Am besten, Sie kommen zur Baustelle.«
    Ich legte auf. Als ich die Tür öffnete, prallte ich fast mit dem Bauleiter zusammen. Sein Gesicht zeigte einen verstörten Ausdruck.
    »Ein furchtbares Unglück«, sagte er. »Aber ich konnte es nicht verhindern. Ich war hier unten. Ich hatte keine Ahnung, dass er nicht schwindelfrei war!«
    »Sie trifft nicht die geringste Schuld«, beruhigte ich ihn. »Aber Sie können mir ein paar Fragen beantworten.«
    »Oh ja, natürlich!«
    »Kennen Sie alle Arbeiter hier?«
    »Nein, höchstens ein Drittel. Die meisten gehören zu fremden Firmen, die mit dem Innenausbau zu tun haben. Es tauchen ständig neue Gesichter auf.«
    »Well, aber Sie wissen vielleicht, wer den Vorfall oben auf dem Dach beobachtet hat.«
    »Ich glaube, genau gesehen hat es keiner. Die meisten wurden erst aufmerksam, als Harris hier unten aufprallte. Niemand hat einen Schrei gehört. Er muss einfach umgekippt sein.«
    »Aber jemand hat doch gesagt, Harris sei über mich erschrocken und ich sei anschließend gestolpert. Einer muss es doch beobachtet haben!«
    »Da fragen Sie am besten den Captain. Er hat die Leute vernommen!«
    Ich traf den Captain in seinem Wagen. Der Tote war bereits fortgeschafft, und der Captain sprach über Funk mit dem Hauptquartier. Auf meine Frage zog er die Schreibunterlage mit dem aufgeklemmten Protokoll hervor.
    »Es gab nur einen, der oben auf dem Dach war und den Vorfall gesehen haben will. Sein Name ist Tom Miller. Er ist von der Lindsay Glasbau«
    »Sagten Sie Miller?«
    »Ja — ist etwas mit ihm?«
    »Nichts. Der hat also genau gesehen, wie ich stolperte. Ist der Mann noch da?«
    »Das lässt sich leicht feststellen…«
    »Nicht nötig«, sagte ich. Mir war wieder die Beobachtung eingefallen, die ich gemacht hatte, als ich mit dem Lift nach oben fuhr. Der Mann mit den blank geputzten Schuhen. Ich lieferte dem Captain eine genaue Beschreibung dieses Mannes und war nicht überrascht, als er angab, sie passe genau auf den angeblichen Tom Miller, Das Weitere war in fünf Minuten erledigt. Ein Anruf bei der Lindsay Glasbau Gesellschaft ergab, dass es dort keinen Angestellten dieses Namens gab.
    Der Mann, mit dem ich nach oben gefahren war, war der Mörder.
    Ich rief mir jede Einzelheit dieses ausdruckslosen Gesichts ins Gedächtnis zurück. Mir war klar, dass ich damit einen großen Schritt weiter gekommen war. Und außer mir hatten noch andere den Mörder gesehen und konnten ihn wiedererkennen — der Captain, der Inspektor der Telefongesellschaft und die beiden Mechaniker, die im Aufzug mitgefahren waren.
    Es gab keinen Zweifel: Er war der Teilnehmer des Telefongesprächs.
    Der Mann, der in achtundvierzig Stunden Bellison ermorden sollte…
    ***
    »Es ist ziemlich einfach«, sagte ich zu Phil. »Die Gangster sind misstrauischer als ich gedacht hatte. Sie unterbrachen das Telefongespräch, weil sie mitbekamen, dass jemand sie belauschte. Aber ich dachte, damit würden sie es bewenden lassen. Das war ein Irrtum. Sie gingen der Sache nach. Genau wie ich wollten sie wissen, wer sie belauscht haben könnte. Sie hatten dieselbe Idee wie ich.«
    »Sie wandten sich an die Bell Company.«
    »Yeah, und die sagte ihnen, dass Harris genau zur fraglichen Zeit am Vermittlerkasten arbeitete. Offenbar glaubten sie, Harris könnte etwas mitgehört haben — genau wie ich!«
    »Das ist streng verboten!«
    »Aber rein technisch ist es möglich. Und diese winzige Möglichkeit reichte ihnen aus, einen Mann zu ermorden. Das beweist, mit welch gefährlichen
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