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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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Auftraggeber.«
    »Nach der Qualität des Wohnviertels würde ich auf Letzteres tippen!«
    »Möglich. Unser ganzes Problem ist, die Anfrage an den Computer so zu formulieren, dass er uns den richtigen Mann herausfischt. Dazu brauchen wir Merkmale, die möglicherweise auf ihn zutreffen könnten.«
    »Vorbestraft«, sagte Phil und hob einen Finger.
    »Neu zugezogen«, ergänzte ich.
    »Ist nicht gesagt. Der Bursche kann schon ewig da wohnen.«
    »Genauso gut ist denkbar, dass er erst jetzt gekommen ist, sich hier einquartiert hat und nach dem Verbrechen wieder verschwinden will. Vergiss nicht, der Killer stammt jedenfalls von auswärts!«
    »Yeah, im Grunde genommen ist es ja doch ein Lotteriespiel«, brummte Phil. »Fällt dir noch ein Merkmal ein?«
    Ich dachte nach.
    »Keine Familie«, schlug ich vor.
    »Hm, denk nur an die Bosse von der Cosa Nostra!«
    »Von den beiden sprach keiner italienischen Akzent.«
    »Okay, wie du willst!« Phil notierte es. »Das wäre wohl alles.« Er hob den Zettel mit den drei Angaben. »Unser Idealverbrecher ist also ein vorbestrafter, neu zugezogener Junggeselle, der eine Wohnung in diesem Gebiet«, er tippte auf die Karte, »bewohnt! Fragen wir also unser Elektronengehirn!«
    Für die elektronische Rechenmaschine war es eine Angelegenheit von wenigen Minuten, die Bewohner des fraglichen Gebietes auf diese Merkmale hin zu überprüfen.
    Unsere Experten im Keller besorgten das. Über Rohrpost schickten sie uns das Ergebnis nach oben.
    Gespannt öffnete ich die Kapsel. Eine einzige Karte flatterte uns entgegen. Einen Mann gab es also, auf den die genannten Merkmale zutrafen.
    Ich drehte die Karte um und sah nach dem Namen.
    Mir war, als hätte ich schon wieder ein Hufeisen vor die Stirn bekommen.
    Auf der Karte stand: Bellison.
    »Wenn du das verstehst, solltest du ein Buch darüber schreiben«, sagte Phil gedehnt. »Soweit ich bisher kapiert habe, soll Bellison der Ermordete sein!«
    »Ich glaube, der Fall ist gelöst!«, sagte ich ruhig. »Bellison soll das Opfer sein, das stimmt, und zwar der Bellison, den das Elektronengehirn uns herausgesucht hat.«
    »Willst du damit behaupten, dass dieser Bellison selbst seine Ermordung am Telefon besprochen hat?«
    »Nicht so voreilig. Nehmen wir mal an, Bellison selbst ist gar nicht da, und die Gangster haben sich in seiner Wohnung einquartiert.«
    »Das wäre eine Erklärung!«
    »Möglicherweise erwarten sie ihn für Freitagmorgen zurück und haben deshalb diesen Termin gewählt. Jedenfalls gibt es eine Menge Spekulationen.«
    Phil nahm die Karte und betrachtete sie nachdenklich.
    »Dominick Bellison«, las er. »Geboren am 18. Juli 1915 in Rhode Island. Angeblicher Beruf Geschäftsmann. 1954 zu fünf Jahren Zuchthaus wegen Beteiligung an Bandenverbrechen verurteilt. 1958 vorzeitig entlassen.«
    »Bandenverbrechen?« Ich horchte auf.
    »Stellen wir doch einmal fest, zu welchem Verein er gehört hat!«
    Wir fanden die gewünschten Angaben in unserem Archiv. Ich stieß einen Pfiff aus, als ich den dickleibigen Aktenordner durchblätterte.
    »Schau einer an — Bellison war bei Newport Newmans Gang. Sagt dir das was?«
    Newport Newman — sein richtiger Name war David Newman, aber weil er seine Karriere in Newport begonnen hatte, hieß er allgemein so — war einer der großen Gangster der fünfziger Jahre gewesen.
    Seine Bande hatte eine einzige Spezialität gehabt: Mord.
    1954 gelang es dem FBI, einige Mitglieder seiner Bande zu überführen, darunter auch Bellison.
    Man konnte ihnen jedoch nur Beteiligung an einem Raubüberfall nachweisen, sodass sie mit geringen Zuchthausstrafen wegkamen.
    Newport selbst blieb ungeschoren. Kurze Zeit später übertrug Mister High mir den Fall, und mir gelang ein Teilerfolg.
    Ich konnte nachweisen, dass Newport einen Barmixer zusammengeschlagen hatte. Zwei seiner Killer hatten ihm dabei geholfen und das Lokal systematisch in Kleinholz zerlegt.
    Wir nahmen die Drei fest und stellten sie vor Gericht. Das Gericht befand sie der gemeinschaftlich begangenen schweren Körperverletzung für schuldig, und sie wurden fünf Jahre ins Zuchthaus geschickt.
    »Der gute alte Newport«, grinste Phil. »Er müsste seine Strafe bald abgesessen haben. Und dann können wir uns auf einiges gefasst machen. Oder glaubst du, dass er in Pension geht?«
    »Augenblick mal«, sagte ich. »Ich erinnere mich noch gut an den Prozess. Das Gericht hatte ein Heer von Zeugen aufgeboten. Du weißt, dass sie versuchten, Newport alles Mögliche
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