Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
039 - Flucht in die Todeszone

039 - Flucht in die Todeszone

Titel: 039 - Flucht in die Todeszone
Autoren: Ronald M. Hahn
Vom Netzwerk:
Fahrerhaus war nicht zu erkennen. Auf dem Rücken des Gebildes erblickte sie einen Aufbau, der sie fatal an ein MG erinnerte.
    Sie hatte den Anblick kaum verdaut, als das Gerät anfing zu rattern und das Geklingel auf der Hülle des Panzerfahrzeugs nur den Schluss zuließ, dass sie von Bleikugeln malträtiert wurde.
    »MG-Beschuss«, meldete Cloud überflüssigerweise. »Ein Killerautomat!« Der Bordscanner klassifizierte ihn: Gunner 1080.
    Produktion: US-Robotics. »Diese Mistviecher waren der letzte Schrei der amerikanischen Wehrtechnik«, fuhr Cloud fort. »Man setzte sie zum Schutz geheimer militärischer Anlagen ein.«
    »Und ausgerechnet hier und jetzt müssen wir auf so ein Scheißding treffen?«, schrie Queen.
    »Ich fass es nicht!«
    Die Kugeln des Killerautomaten krachten wie wütende Hornissen gegen den Bug des Panzers. Cloud informierte die Kommandanten der Laster über die Gefahr, dann sagte er: »Uns können die Biester nichts anhaben, aber aus einem normalen Fahrzeug machen sie ein Sieb. Die Dinger werden in der Regel ferngesteuert… Vielleicht sollten wir mal Kontakt mit der Garnison aufnehmen, Queenie.« Der Killerautomat schien registriert zu haben, dass er dem Panzer nichts anhaben konnte, deswegen versuchte er ihn zu umfahren, doch Cloud lenkte sein Gefährt geschickt so, dass es ihm den Weg verbaute.
    »Fort Clark, Kommandantur«, sagte Queen ins Mikrofon. »Hier ist Kommando Maple Leaf sieben zwo acht, Captain Deborah Queen, US Army. Hören Sie mich?«
    Aus dem Kopfhörer ihres Funkhelms drang weißes Rauschen. Der Killerautomat wich dem Panzer weiter aus, konnte ihn jedoch nicht umfahren, denn Cloud spielte mit seiner Steuerung wie auf einem Klavier. Während die Männer in den Lastern trotz der eisigen Kälte schwitzten und sich die Verfolger mit Feuerstößen vom Hals hielten, fuhr Cloud ungerührt auf das Ding zu. Wenn es nicht ferngesteuert wurde, agierte es vermutlich autark. Wahrscheinlich stufte es jeden Warmblüter als Angreifer ein.
    Cloud kommunizierte mit Harker und Grant, schwang das Steuer herum und gab dem linken Bordschützen den Feuerbefehl. Der Mann nahm den Automaten unter Dauerfeuer, aber der wollte nicht krepieren.
    »Granatwerfer fertig machen«, sagte Queen. Cloud bestätigte. Er wandte dem Killerautomaten den Bug zu und gab Zunder. Ein blauroter Blitz fauchte aus dem Rohr und wühlte vor dem Automaten die Erde auf. Das Ketten-MG flog hoch in die Luft und landete krachend auf dem Boden. Dreck und Schnee spritzten auf. Die Soldaten jubelten.
    Cloud nahm den alten Kurs wieder auf und walzte den Zaun nieder, der die Garnison umgab. Die fahlgelben Finger der Scheinwerfer tasteten über finstere Baracken hinweg. Nirgendwo brannte Licht. Hinter dem Zaun erspähten sie ausgebrannte Autowracks und eine verkohlte Cafeteria. Das am Geländerand stehende Häuschen des Standortkommandanten war bis auf die Grundmauern abgebrannt. Ein Blinder konnte sehen, dass hier gekämpft worden war. Die Bewohner der Ortschaft hatten die Garnison platt gemacht.
    »Achtung, Killerautomat!«, meldete Queen. Von rechts rasselte ein weiteres Ketten-MG heran und richtete den Lauf seiner Waffe auf den Panzer aus. Cloud armierte den Granatwerfer.
    »Wir sitzen tief in der Scheiße, Queenie«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass die Besatzung der Garnison noch lebt.«
    Queen schaute zu, wie der zweite Automat in die Luft flog, ohne einen Schuss abgegeben zu haben. »Vielleicht haben sie sich im Bunker verschanzt… Er muss irgendwo in der Mitte des Geländes liegen…«
    Cloud holte sich mit einem Knopfdruck den Plan der Garnison auf den zweiten Monitor. Queen überflog ihn rasch. »Da drüben…« Sie deutete nach rechts, in die Richtung, aus der der zweite Automat gekommen war.
    Cloud setzte den Panzer in Bewegung. Dreißig Meter weiter ließ Queen anhalten und stieg mit sechs Mann aus. Cloud fuhr in die angegebene Richtung, die Gefreite Kusnezova winkte die Laster ein. Deborah Queen und ihre Leuten blieben in der Deckung der Fahrzeuge, doch die Verfolger hatten angesichts der Killerautomaten aufgegeben und rührten sich nicht mehr. Vorerst.
    Nach zehn Metern erreichten sie das einstöckige Gebäude, in dem sich laut Plan der Bunkereinstieg befand. Es war rußgeschwärzt und angebrannt und unterschied sich äußerlich nicht von einer gewöhnlichen Army-Baracke. Queen wusste jedoch, dass sein Inneres mit Stahlplatten ausgekleidet war. Bunker, in denen man gefährliche Experimente vornahm, mussten besonders
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher