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039 - Flucht in die Todeszone

039 - Flucht in die Todeszone

Titel: 039 - Flucht in die Todeszone
Autoren: Ronald M. Hahn
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Vaters Bagels verkaufen.
    Im Schein der Lampen erblickte sie die Pakete, die ihre Leute rechts und links an den Wänden aufgestapelt hatten. Nun erst fielen ihr die bedrückten Mienen auf. Natürlich hatten alle gewusst, dass Cloud und sie… Die Leute hatten Mitleid mit ihr.
    Andererseits erweckten sie auch den Eindruck, vom Regen in die Traufe geraten zu sein. Keiner wusste, was es mit dem Bunker auf sich hatte. Alle fragten sich, wieso niemand auftauchte, um sie in Empfang zu nehmen. Dass nur noch die Notbeleuchtung funktionierte, war schon seltsam genug. Vermutlich war der Bunker verlassen. Wenn sie den Grund dafür nicht bald erfuhren, war es vielleicht um sie geschehen. Raus konnten sie nicht mehr. Draußen lauerten menschliche Raubtiere.
    »Was ist hier los?«, fragte Harker.
    Das Gemurmel verstummte. Alle Blicke richteten sich auf Captain Queen.
    »Wo ist die Besatzung, Captain?«, fragte Corporal Bob.
    »Ja, warum zeigt sich niemand?«
    Queen seufzte. Sie hatte keine Ahnung. Ihr war lediglich bekannt, dass im Bunker ein Labor untergebracht war und die Besatzung an geheimen Projekten arbeitete. Welchen Zwecken diese Projekte dienten, wusste sie nicht. Das Oberkommando hatte es jedoch für wichtig erachtet, den Bunker mit Nahungskonzentraten zu versorgen, also war er wichtig.
    Sie erklärte ihren Leuten, was sie wusste, doch auch dies trug nicht zur Beruhigung bei.
    »Wir sitzen tief in der Scheiße, Queenie«, murmelte sie vor sich hin. Dann riss sie sich zusammen und verlangte die Verlustmeldungen. Die Aufnahme militärischer Routine lenkte die Truppe ab. Nach einer knappen Minute stand fest, dass sie acht Leute verloren hatten. Blieben zweiundzwanzig: müde, durchnässt und mit Blut bespritzt. Einige hielten sich nur noch mit ihren Waffen aufrecht.
    »Wir müssen die Lage klären«, sagte Queen zu Harker und Grant. »Wir gehen los und suchen die Besatzung.« Ihre Worte klangen in dem öden Gang seltsam hohl. Harker nickte.
    Grants Vierkantgesicht blieb unter dem Helm finster und undurchschaubar.
    Queen übernahm die Spitze, der Rest schloss sich an. Die Soldaten schwiegen. Hier und da kündete ein kurzes bellendes Husten von unterdrückter Aufregung. Schritte hallten durch das Zwielicht.
    Nach zwanzig Schritten Metern erreichten sie eine Tür, hinter der sich ein runder Raum befand. Er durchmaß ungefähr fünfundzwanzig Meter und glich einer Lobby. In der Mitte ragte ein runder Tresen mit Monitoren und Tastaturen auf. Eine Art Rezeption? An den Wänden zwischen zahlreichen Türen Sitzgruppen aus Kunststoff. Grauer Teppichboden verschluckte die Schritte. Auf den Türen Buchstaben und Zahlen. Sie sagten Queen nichts. Eine schwarze Tafel an der Wand. Weiße Buchstaben nannten Namen von Führungskräften und Abteilungen. Die Titel von hochrangigen Akademikern dominierten das Schild. Doch wo steckten sie?
    Captain Queen drehte sich um. »Wir gehen in Dreiergruppen weiter«, sagte sie. »Jede Gruppe nimmt sich eine Tür vor. Seid vorsichtig. Haltet die Waffen schussbereit. Wenn jemand den Generator findet, sofort melden. Wir müssen zusehen, dass wir den Trilithiumkristall aus dem Panzer angeschlossen kriegen, damit es hier etwas heller wird.« Sie schaute zu Harker.
    »Sie bleiben mit zwei Mann hier.«
    Harker nickte. Er winkte zwei Leute heran. Queen wählte Corporal Bob und Kusnezova als Begleitung aus. Dann deutete sie zur Tür mit der Aufschrift BIO-3. »Auf gehts…«
    Sie öffnete die Tür. Sie kamen in ein Vorzimmer, eine Art Sekretariat, dann in ein Büro und schließlich in ein mit allen Schikanen ausgerüstetes Labor.
    Deborah Queens Blick wanderte über Reagenzgläser und Apparate, die ihr nichts sagten. Sie sah Glasschränke und Flaschen mit schillernder Flüssigkeit. Sie sah Kühltruhen, Schreibtische, PCs mit flachen Bildschirmen. Die Räume, die sich daran anschlossen -Büros, Lager und dergleichen - waren verlassen. Sie gingen zurück. Queen nahm die Meldungen der anderen Gruppen entgegen. Es wimmelte hier von Büros und Labors. Nichts wirkte militärisch. Waffen hatte man hier also kaum gebaut. Jedenfalls keine solchen, die schossen oder detonierten.
    Grant kam mit seinen Leuten als Vorletzter zurück. Er hatte luxuriös ausgestattete Quartiere mit Nasszellen gefunden. Queen wies ihn an, die Mannschaft dort unterzubringen.
    Corporal Bob blieb am längsten fort. Er meldete die Entdeckung der Schaltzentrale.
    Queen schickte Kusnezova und ihn ins Quartier, befahl Grant, Harker in der Lobby
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