Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
039 - Flucht in die Todeszone

039 - Flucht in die Todeszone

Titel: 039 - Flucht in die Todeszone
Autoren: Ronald M. Hahn
Vom Netzwerk:
abzulösen und machte sich mit Harker zu dem Raum auf, den Bob gefunden hatte.
    Die Bunkerzentrale erinnerte sie an die Brücke des Raumschiffs Enterprise. Eine Wand war mit großen Monitoren bestückt. Davor standen zwei Tischreihen mit normalen Bildschirmen und PC-Tastaturen. Auch hier brannte das Notlicht.
    Die Zeit der großen Maschinen- und Generatorenräume war mit der Synthetisierung des Trilithiums vorüber gewesen; Queen entdeckte die Halterung für den stromspendenden Kristall hinter einer dreißigmal dreißig Zentimeter großen Abdeckung. Sie war leer; der alte Kristall, der hier eigentlich seinen Dienst verrichten sollte, war nicht etwa ausgebrannt -was in den wenigen Jahren ohnedies unmöglich gewesen wäre -, sondern offensichtlich entfernt worden. Deborah Queen fügte ihrem geheimen Verdacht, den sie seit Betreten der Anlage hegte, einen weiteren Punkt hinzu. Als sie den Kristall einsetzte, schaltete die Anlage automatisch von Notstrom auf Normal um.
    Deborah Queen schloss für einige Sekunden geblendet die Augen. Dann sah sie sich aus schmalen Lidern um. »Kennen Sie sich mit diesem Kram aus?« Sie wies auf die Computer. Harker zuckte die Achseln. »Bin leider auch nur 'n interessierter Laie.« Er schaute sich um.
    Sein Gesicht besagte, dass er nicht die Spur einer Ahnung hatte. Queen seufzte. So war es immer mit diesen Karriereärschen. Bloß nicht zugeben, dass man nichts wusste. Lieber rumprobieren; hier und da mal einen Knopf drücken. Bis einem die ganze Scheiße um die Ohren flog.
    Irgendwie gelang es Harker nach einer Viertelstunde, einen Schalter zu finden, der etwas bewirkte: Die großen Monitore erhellten sich und übertrugen Bilder von draußen. Der Teufel mochte wissen, wo die Kameras versteckt waren.
    Die Bilder waren wenig ermutigend: Queens Armbanduhr zeigte neun Uhr morgens an, aber draußen war es finster. Trotz des fallenden Schnees konnte sie etwa zwei Dutzend Bewaffnete in dicker Kleidung ausmachen. Sie trugen Pelzmützen. Ein Killerautomat hatte sie gerade entdeckt und nahm sie unter Beschuss, sodass sie ihr Heil in der Flucht suchten.
    Nun, da sie in dem sicheren Bunker saß, war sie nicht mehr primär daran interessiert, die Killerroboter auszuschalten. Aber irgendwie mussten sie in Erfahrung bringen, wie man sie steuerte. Sie konnten den Mistviechern schließlich nicht ihr ganzes Leben lang ausweichen. Irgendwann war die Konzentratnahrung zu Ende, dann mussten sie raus und nach anderen Nahrungsquellen Ausschau halten.
    »Die sind wir erst Mal los«, sagte Harker.
    Queen seufzte. »Ja, aber für wie lange?«
    »Ich denke, die Automaten halten sie uns vom Hals.« Harker räusperte sich. »Sie sind wahrscheinlich darauf programmiert, in einem festgelegten Radiusum den Einstieg alles umzunieten, was sich bewegt.«
    »Aber ihre Munition wird nicht ewig reichen.«
    Harker grinste müde. »Haben Sie gesehen, wie lang die Mistviecher sind? Die haben bestimmt 'ne Million Schuss geladen. Und wer weiß…« Sein Grinsen wurde noch breiter. »Wer sich so was ausdenkt, hat bestimmt auch daran gedacht, dass sie gelegentlich mal auftanken müssen.«
    »Sie meinen, es gibt irgendwo Munitionsdepots, aus denen sie sich bedienen können?« Die Vorstellung kam ihr pervers vor.
    Autonome Killerautomaten, die auf organisches Leben programmiert waren und sich selbst nachluden. Ihre Stirn legte sich in nachdenkliche Falten. Nun war ihr Verdacht vollends bestätigt. »Sie wissen, was das bedeutet, Harker?«
    Harker schaute sie überrascht an. »Nein.«
    Logisches Denken schien nicht seine Stärke zu sein.
    »Dass wir einem Trugschluss aufgesessen sind«, führte Queen aus. Sie suchte in ihrer Uniformjacke nach Zigaretten, dann fiel ihr ein, dass sie schon seit zwei Wochen keine mehr hatte. Ist vielleicht 'ne günstige Gelegenheit, mir das Rauchen abzugewöhnen. »Wir können nicht allein hier sein.« Sie schaute ihn an.
    »Warum sollte die Besatzung die Automaten aktivieren, wenn sie den Bunker verlassen hat? Und wie ist sie auf dem Weg hinaus an ihnen vorbei gekommen?«
    Harker strich sich übers Kinn. »Verdammt, Sie haben wahrscheinlich Recht. Aber warum zeigt sich dann niemand?«
    »Weil sie nicht wollen, dass wir von ihnen wissen«, erklärte Queen. »Der Raum hier unten ist begrenzt. Die Vorräte auch.«
    »Herr im Himmel«, sagte Harker. »Wir sind doch im gleichen Verein. Man hat uns hergeschickt, damit wir ihnen helfen! Und da glauben Sie…«
    Eine Explosion ließ Captain Queen und ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher