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0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0389 - Der Tote mit meinem Gesicht
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (2 of 2)
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Stoff, der mit menschlicher Haut nichts zu tun hat, der zum Modellieren von Puppengesichtern und für die Arbeit von Leichenkosmetikern verwandt wird.
    Sekundenlang wurde dem G-man schwindlig. Das Zimmer drehte sich. Er schloß die Augen, hatte Angst,, sie wieder zu öffnen, weil er fürchtete, seine Entdeckung könne sich als Täuschung erweisen.
    Phil biß die Zähne hart aufeinander.
    Zwei Minuten später hatte er die Plastikmaske vom Gesicht des Toten gelöst. Der G-man sah braune Haut, dunkle mandelförmige Augen, einen schmalen Mund und weiße Zähne Phil war überzeugt, die Leiche des Barkeepers Freddy vor sich zu haben.
    Es war kalt. Als ich aus der Betäubung erwachte, fühlte ich die Kälte am ganzen Körper, auf der Haut, in den Knochen, im Inneren. Mir schien, daß sogar meine Nerven fröstelten. Ich lag irgendwo in der Dunkelheit. Ich konnte nicht denken. Dumpfer Schmerz erfüllte meinen Schädel. Man schien mir eine brennende Wunde in die Brust geschnitten zu haben. Nach einer Weile merkte ich, daß meine linke Hand unkontrolliert zuckte.
    Ich glaube, ich habe lange gebraucht, bis mir klar geworden ist, daß man mich nicht gefesselt hatte.
    Ich lag auf etwas Hartem. Aber es war kein Steinboden, sondern etwas Erhöhtes, denn mein rechter Arm baumelte an der Seite herab.
    Vorsichtig richtete ich mich auf. Sofort setzte ein mächtiges Tosen ein. Verstört lauschte ich. Woher kamen die seltsamen Geräusche. Als sie schließlich leiser wurden und dann ganz verstummten, merkte ich, daß es das Blut war, das wie mit Trommelschlägen in meinen Schläfen rumorte.
    Ich setzte mich aufrecht und schob die Beine über den Rand meines Lagers. Die Füße stießen auf harten festen Boden, der sich wie Stein anhörte. Ich tastete auf meiner Unterlage herum. Sie bestand aus glattem, hartem, offenbar poliertem Stein.
    Langsam begannen sich meine Gehirnwindungen zu regen. Ich überlegte. Wo war ich? Wo hatte man mich abgeladen? Was war zuletzt geschehen?
    Die Erinnerung kam. Mir fielen die letzten Geschehnisse ein. Es war unheimlich lange her — oder nicht? Vazac hatte mich mit einem Tritt gegen die Kinnlade ’’ausgeknockt. Ich spürte die Stelle genau. Aber sie war nicht angeschwollen. Das konnte darauf hindeuten, daß ich sehr lange bewußtlos gewesen war, so lange, daß die Schwellung am Kinn bereits wieder zurückgegangen war. Und die brennende Wunde in der Brust?
    Ich befühlte die Rippen. Nichts. Als ich die Magenpartie berührte, zuckte ich zusammen. Es schmerzte höllisch. Aber äußerlich war nichts festzustellen. Das Brennen rührte offenbar von den beiden Hieben her, die ich hatte einstecken müssen. Erst hatte mich dieser häßliche Bursche gegen den Magen geschlagen — in meinem Bungalow, Dann Vazacs Hieb auf Walsers Farm, Beide Schläge habe ich ohne Vorbereitung kassieren müssen, hatte die Bauchmuskeln nicht angespannt, um die Wucht abzufangen, um die Wirkung zu mildern. Es war nicht verwunderlich, daß die Magenpartie jetzt schmerzte und brannte, als hätte man mir eine glühende Kohle unter die Haut genäht Ich erhob mich.
    Ich tappte ein paar Schritte nach nach vorn.
    Die Arme hielt ich ausgestreckt.
    Nach wenigen Yards stieß ich an eine Wand. Sie war glatt und kalt und schien gekachelt zu sein, Ich tastete an der Wand hinauf und stellte fest, daß die Kacheln endeten und einem rauhen, porigen Wandbelag Platz machten.
    Verdammt, dachte ich, du liegst doch nicht etwa schon im Schauhaus. Die Kacheln hatten den Gedanken ausgelöst.
    Ich ging an der Wand entlang, stieß an eine Tür, probierte die Klinke und stellte fest, daß man mich eingeschlossen hatte. Die Tür war aus Stahlblech oder etwas Ähnlichem. Ich tastete den Rahmen ab und stellte erstaunt fest, daß es einen Lichtschalter gab. Ich betätigte ihn, und grelles Neonlicht zuckte auf, erlosch, wiederholte den Versuch, schaffte es diesmal und füllte eine lange schmale Röhre, die unter der Decke des großen kahlen Raumes hing.
    Ich schaute mich um.
    Weiße Kacheln an den Wänden, darüber grauer Kalkanstrich. In der Mitte des Raumes ein großer Tisch auf stählernen Füßen. Stahlrahmen, Platte aus weißem, hartem Plastikmaterial, das ich für-Stein gehalten hatte. Abgesehen von diesem Tisch war der Raum leer. Nur an der gegenüberliegenden Längswand entdeckte ich drei große Klappen, die in die gekachelte Wand eingelassen waren. Die Klappen sahen aus wie die Türen von Kühlfächern, in denen im Schauhaus Leichen aufbewahrt werden.
    Hatte
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