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0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0389 - Der Tote mit meinem Gesicht
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (2 of 2)
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— zu einem Kollegen — oder in meine eigene Wohnung.
    In New York kenne ich mich aus — wie kaum jemand. New York ist mein FBI-Distrikt. In New York wartete Mr. High -auf mich- In New York habe ich viele Freunde, kenne ich viele Möglichkeiten, weiß ich von allen Schlupfwinkeln, kann ich alles für mich ausnutzen.
    Es kam jetzt nur darauf an, daß die Gangster mich auch wirklich mitnahmen und nicht nur auf der Adresse meines Komplicen bestanden.
    Wie sollte ich ihn überhaupt nennen?
    Mich ritt der Teufel. Ich wählte den Vornamen Jerry. Als Nachnamen wählte ich Masterson. Jerry Masterson, dachte jch, nicht schlecht. Das konnte ich beibehalten — für spätere Fälle. Verteufelter Optimismus.
    Noch stand nicht fest, ob es »spätere Fälle« überhaupt geben würde. — Aber was ist ein G-man ohne Zuversicht, ohne den festen Glauben, daß er es schließlich immer schafft?!
    Meine Schuhe fielen mir ein.
    Hoffentlich hatte man sie mir gelassen, denn in der Sohle des rechten steckte der FBI-Ausweis.
    Ich blickte.,an mir herunter.
    Ich trug Schuhe, die ich noch nie gesehen hatte. Sie waren dunkelbraun und für meinen Geschmack zu feminin. Der rechte Absatz war schief getreten, und plötzlich drückten sie auch an mehreren Stellen.
    Phil war wie umgewandelt. Da man den Insulaner — Gloria Gilstein hatte ihn identifiziert — mit meiner Maske zu einem Täuschungsmanöver benutzt hatte, lag auf der Hand, daß ich noch lebte.
    Um die Mittagszeit dieses Tages saß Phil mit Roon zusammen. Die beiden durchdachten die Vorgänge und erwogen die nächsten Maßnahmen. Vom Auffinden der Leiche hatte man der Presse noch nichts mitgeteilt. Der Gilstein war eingeschärft worden, kein Wort verlauten zu lassen.
    »Jerry lebt also vermutlich noch«, sagte Phil.' »Aber er ist in Gefahr. Diese beiden Burschen Tepper und Vazac müssen ihn in ihrer Gewalt haben. Wahrscheinlich' haben sie Freddy ermordet und den Trick mit der Leiche gemacht. Die Arbeit der Maske — nennen wir’s mal so — deutete auf einen Fachmann hin. Vielleicht ein Bildhauer, vielleicht ein Puppenformer, ein Maskenbildner, ein… Moment. Da fällt mir ein, daß Norma Bartoli ein Bestattungs-Institut besitzt. Vielleicht beschäftigt sie einen Leichenkosmetiker.«
    »Gar nicht, so abwegig, der Gedanke«, meinte Roon. »Die Bartoli hängt ja auf jeden Fall mit drin. Sie muß von Freddys Verschwinden gewußt haben. Warum hätte sie sonst ihre Angestellten anweisen sollen, darüber den Mund zu halten.«
    »Richtig.« Phil dachte einen Augenblick nach. »Außerdem wohnt die Frau im Nachbarhaus von Jerry. Sie hat es schön verstanden, Jerrys Bekanntschaft zu machen. Hat mir die Lady selbst erzählt. War unvorsichtig von ihr. Aber sie wußte ja nicht, daß ich G-man bin.«
    »Ich vermute, wir sitzen auf zwei Problemen, die nur mittelbar Zusammenhängen: Der Mord an Freddy und Jerrys Gefangennahme ist ein Fall. Chas Kormans Ermordung ein anderer.« Phil nickte. »Scheint mir auch so. Eine Agentengruppe hat Jerry, hält ihn für Bob Cassidy und den Besitzer der TV-100-Pläne. Man versucht ihn weichzumachen, um das Versteck zu erfahren. Dann wird man ihn natürlich beseitigen wollen. Aber bis es soweit ist, hat er noch eine Chance. Wir können ihn finden und befreien. Er wird sich nach Kräften selbst helfen und versuchen, die Agenten an der Nase herumzuführen. Und wie ich Jerry kenne, -wird er es recht geschickt anstellen.«
    Mein Freund zündete sich eine Zigarette an, bevor er fortfuhr.
    »Ein anderer Agent hat Chas Korman in Jerrys Bungalow abgefangen und ermordet. Dieser Agent hat hoffentlich nichts mit -Tepper und Vazac zu tun. Denn er muß ja, da er den wirklichen Korman ermordet hat, unser Spiel und damit auch Jerrys Rolle durchschauen. Das würde bedeuten, daß Tepper und Vazac — wenn sie von Jerrys tatsächlicher Identität erfahren — kurzen Prozeß mit ihm machen.« Roon seufzte. »Hoffen wir, daß Kormans Mörder zu den Agenten gehört, die Jerry zuerst besucht haben und denen der Beschatter leider nicht folgen konnte.«
    »Hoffen wir es«, murmelte Phil. »Der Mörder aber weiß jetzt von Korrhan bestimmt, wo die Pläne wirklich stecken.«
    »Und wir haben keine Möglichkeit, das zu verhindern.«
    Sie brüteten eine Weile dumpf vor sich hin. Dann meinte Roon:
    »Was unternehmen wir' gegen die Bartoli?«
    »Nichts Offizielles. Sie wäre sonst gewarnt, und daraus könnte eine Gefahr für Jerry werden. Falls die Bartoli mit Tepper und Vazac zu einer
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