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0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0389 - Der Tote mit meinem Gesicht
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (2 of 2)
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trank einen Schluck Kaffee und blickte das Mädchen über den Rand der Tasse lächelnd an.
    »Wissen Sie, Mandy, mir hat das, was Sie mir geslern abend erzählt’ haben, keine Ruhe gelassen. Ich möchte zu gern wissen, wo dieser Freddy geblieben ist.«
    »Er ist wieder aufgetaucht!«
    »Was?« Phil wäre fast die Tasse aus der Hand gefallen.
    »Ja, wirklich. Erstaunt Sie das?«
    Phil mußte zweimal schluckep, bis er den Kaffee unten hatte.
    »Freddy hat sich gemeldet?«
    »Ja.«
    »Heute?«
    »Ja. Am Telefon.«
    »Ach so.«
    »Was heißt ›Ach so‹. Zurückgekommen ist er natürlich nicht. Er hat uns nur erzählt, daß er ein nettes Mädchen kennengelernt habe und mit ihr an die Ostküste gehen wolle.«
    »Wem hat er das erzählt?«
    »Meiner Kollegin und mir.«
    »Wann?«
    »Na, so gegen zehn. Kurz nach Dienstbeginn.«
    »Ich denke, Freddy kann kaum ein Wort Amerikanisch?«
    »Na, ich habe vielleicht ein bißchen übertrieben. Verständigen kann er sich schon. Es ist zwar ein wildes Kauderwelsch. Aber ich verstehe, was er meint.«
    »Haben Sie ihm Fragen gestellt, Mandy?«
    »Ja. Ich wollte wissen, wie das Mädchen aussieht?«
    »Er hat nicht darauf geantwortet. Stimmt’s?«
    »Ja. Es stimmt.« Sie blickte ihn erstaunt an. »Woher wissen Sie das, Mister Decker. Sind Sie vielleicht doch ein Detektiv?«
    Phil überging die Frage, »Wie hat er gesprochen? Versuchen Sie es zu beschreiben!«
    »Ziemlich schnell.«
    »Was sagte er?«
    »Er sagte: Guten Abend.. Hier spricht Freddy. Ich will mich nur schnell von euch verabschieden. Ich habe ein schönes Mächden kennengelernt — Freddy sagt immer ›schön‹, wenn er von irgend etwas begeistert ist — also… ich habe ein schönes Mädchen kennengelernt und werde mit ihr an die Ostküste gehen. Ich habe dort schon einen tollen Job Mit der Chefin habe ich alles erklärt. Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute. — Das hat er gesagt. Ich habe ihn sofort nach dem Mädchen gefragt. Aber er wollte anscheinend nicht mehr antworten. Denn er hat ohne ein weiteres Wort aufgelegt.«
    Phil wußte, warum.
    Ein Tonband kann nicht antworten.
    Freddys Mörder hatten den armen Kerl also vor seinem Tode noch gezwungen, ein Tonband zu besprechen. Heute abend war es abgespielt worden, um bei den Angestellten jeglichen Verdacht über Freddys plötzliches Verschwinden auszulöschen.
    »Sie sind so nachdenklich geworden, Mister Decker?«
    »Es ist nichts.« Phil lächelte, winkte den Kellner heran und bezahlte die Zeche. '
    Sie verließen das Restaurant.
    Im Osten, über den Kämmen der Rocky Mountains, war der Himmel mit einem matten Silbergrau gepinselt. Ein orangefarbener Streifen mischte sich darunter, wurde breiter und vergoldete die Spitzen der Berge.
    »Die Sonne geht bald auf«, sagte das Mädchen. »Sehen Sie nur, wie schön das ist. Ich erlebe es jeden Morgen. Aber ich finde es immer wieder zauberhaft. Ich glaube, das einzig Gute an meinem Beruf ist die Tatsache, daß er mich zwingt, um diese Zeit unterwegs zu sein.«
    Sie stiegen in den Sportwagen und fuhren zum Firestone Boulevard.
    Mandy wohnte in einem schäbigen Apartment-Haus.
    Die Gegend war mies. In der Straßenschlucht lagen noch die Schatten der Nacht.
    »Hier wird es erst sehr spät hell«, sagte das Mädchen.
    Phil schien es, als sei das symbolisch für die Gegend.
    Sie standen vor der Haustür, und das Girl suchte nach dem Schlüssel.
    Ein Betrunkener kam die Straße herunter.
    Phil konnte das Gesicht nicht erkennen, aber er war überzeugt, daß es picklig, ungewaschen und nicht rasiert war.
    Der Kerl torkelte gewaltig. Dabei lallte er den Refrain eines Schlagers vor sich hin, stieß unmanierlich auf und kam näher.
    Er lief unfreiwillig im Zickzack, mußte mehrfach die Hauswand zu Hilfe nehmen und schlängelte sich dicht hinter Phil vorbei.
    Mein Freund spürte den alkoholhaltigen Atem hinter sich. Er streifte sein Genick.
    Im gleichen Augenblick aber verstummte das Gebrabbel des Betrunkenen.
    Phil reagierte wie eine Patrone nach dem Aufprall des Schlagbolzens.
    Mein Freund wirbelte auf dem Absatz herum, riß die Arme hoch und fing die Faust mit dem Schlagring ab.
    Der Betrunkene war plötzlich standfest wie ein Fels. Das rechte Knie sauste vor und hätte Phil in die Magengegend getroffen, wenn er sich nicht blitzschn ell zur Seite weggedreht hätte Das Girl schrie auf.
    Der Betrunkene schlug mit der freien Hand nach Phils Kopf.
    Der Hieb ging ins Leere.
    Phil riß den Arm mit der schlagringbewehrten Hand
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