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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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meine Jacke auf, um leichter an meine Waffe gelangen zu können, falls es notwendig werden sollte. Im Übrigen veränderte ich mein Tempo nicht, hielt mich nur nahe der Häuser, um ein möglichst schlechtes Ziel zu bieten.
    Es geschah nichts. Nur der Wagen blieb hartnäckig hinter mir. Ich erreichte unangefochten das Hotel, verlangte meinen Schlüssel und ging auf mein Zimmer hinauf.
    Ein Fenster des Flurs zeigte auf die Straße. Der Wagen stand unmittelbar vor dem Hoteleingang, und jetzt erst erkannte ich, dass es ein Taxi war.
    Niemand stieg aus. Nach zwei oder drei Minuten setzte sich der Wagen in Bewegung.
    Trotzdem hielt ich es für gefährlich, mich jetzt kurzerhand in mein Bett zu legen. Ich zischte in mein Zimmer, holte meinen Koffer und sah mich nach einer Möglichkeit um, den Bau ungesehen verlassen zu können.
    Am Ende des Flurs gab es ein Fenster, von dem aus eine Feuerleiter zu erreichen war, die an der Giebelseite des Hauses hinabführte.
    Ich öffnete das Fenster, stellte den Koffer auf die Plattform der Leiter und bezog dann meinen Beobachtungsplatz an jenem Fenster, von dem aus die Straße zu überblicken war. Ich stand etwa zehn Minuten, als jemand die Treppe heraufkam. Der Mann sang Lieder vor sich hin, und als er den Flur erreicht hatte, sah ich, dass er schwankte. Er wankte auf eine der Zimmertüren zu, stocherte lange mit dem Schlüssel, bis es ihm endlich gelang, die Tür zu öffnen. Ich hörte ihn noch in seinem Zimmer rumoren, bis das Bett unter seinem Gewicht krachte.
    Wenig später stoppte ein Wagen vor dem Hoteleingang. Es war ein schwarzer Mercury. Die Türen flogen auf. Vier Männer sprangen ins Freie, und ich sah einen knallgelben Schlips leuchten.
    Ich wartete, bis die vier im Hoteleingang verschwunden waren, huschte dann zur Feuerleiter, zog das Fenster hinter mir zu und turnte die Leiter hinunter.
    Sobald ich die Straße erreicht hatte, zog ich den Hut ins Gesicht, nahm den Koffer in die linke Hand und ging zur Vorderseite des Hauses.
    Der Mercury stand mit laufendem Motor vor dem Eingang. Der Mann, der hinter dem Steuer saß, beachtete mich nicht. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf den Hoteleingang gerichtet.
    Er fuhr zusammen, als ich vor ihm stand.
    »Bleib brav, mein Junge«, zischte ich leise. »Ich bin ein G-man.«
    Ich öffnete die Fondtür, warf den Koffer hinein, stieg ein und zog die Tür zu. »Hier! Überzeug dich.« Ich hielt dem Burschen meinen FBI-Ausweis hin, während ich die andere Hand an den Kolben meiner Pistole legte. »Fahr los! Deine Freunde müssen sich ein Taxi nehmen.«
    Er kam meinem Wunsch nach. Der Mercury rollte an. Über die Schulter des Mannes hinweg griff ich unter seine Jacke und fand eine Pistole in einem Achselhalfter.
    »Wohin soll ich fahren?« Das Zittern der Stimme verriet seine Angst.
    »Zunächst immer geradeaus!«
    Nach einer halben Stunde befahl ich: »Langsamer!«
    Artig nahm er den Fuß vom Gas.
    Als ich eine Telefonzelle am Straßenrand sah, befahl ich ihm zu halten. Er musste mit mir aussteigen und sich mit mir in die Telefonzelle quetschen. Er schien nicht gerade ein Held zu sein, denn er starrte mich an wie ein hypnotisiertes Kaninchen die Schlange. Auf seiner niedrigen Stirn standen dicke Schweißtropfen.
    Ich wählte die Nummer Dan Stewards, aber niemand meldete sich. Darauf wählte ich die zweite Nummer, die Whitman mir genannt hatte. Eine Frauenstimme meldete sich.
    »Ich möchte Mr. Whitman sprechen.«
    Die Frau antwortete: »Sie erreichen meinen Mann im FBI-Hauptquartier. Er ist noch nicht nach Hause gekommen.«
    Ich warf einen dritten Nickel ein und bekam die Zentrale des Hauptquartiers an die Strippe.
    »Geben Sie mir Dan Steward.«
    »Glaube nicht, dass er im Haus ist. Warten Sie eine Sekunde!«
    Wenig später teilte mir der Beamte mit, dass Steward tatsächlich unterwegs sei.
    »Dann möchte ich den Chef sprechen.«
    »Sagen Sie mir Ihren Namen. Der Chef steckt bis über beide Ohren in Arbeit.«
    Ich nannte meinen Tarnnamen Rod Stire, wartete eine Minute. Dann tönte mir Whitmans Stimme in den Ohren.
    »Schon Schwierigkeiten?«
    »Wie man es nimmt. Ich habe einen Burschen festgenommen, den ich loswerden muss. Schicken Sie mir Steward, damit er ihn übernimmt.«
    »Dan ist unterwegs. Heute Nacht ist in Chicago der Teufel los. Ich werde versuchen, ihn über Funk zu erreichen. Wo sind Sie?«
    Ich nannte ihm die Straße und die nächste Hausnummer.
    »Gut! Warten Sie!«
    Ich legte auf und fasste meinen Gefangenen am Arm.
    »Komm
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