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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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jagte, versetzten die McCrown-Gangster dem Ansehen Tasbeens in Chicago einen schweren Schlag.
    Nachdem ich die Zeitungen studiert hatte, lag ich noch eine Weile auf dem Bett meines neuen Hotelzimmers, blickte an die Decke, rauchte und dachte nach.
    McCrown war über die Aktion seines Gegners offensichtlich so gut informiert worden, dass diese Informationen nur von einem Mann aus dem inneren Kreis der Tasbeen-Gang stammen konnten.
    War Mike Huston dieser Mann? Einiges sprach dafür, dass er mich an die vier Gangster verraten hatte. Warum sollte er dann nicht größere Aktionen seines Chefs an den Chef der vier Ganoven verraten? Es war alles nur eine Frage der Dollarsumme. Für mich war es vielleicht eine Möglichkeit, an Jack Tasbeen heranzukommen.
    Eine Stunde später, nach einem guten Frühstück, holte ich den Chevrolet von dem Parkplatz. Ich kam auf dem Weg nahe an dem Hotel vorbei, aus dem ich gestern getürmt war. Ich ging in die Halle.
    Der Besitzer, der gleichzeitig die Rolle des Empfangschefs spielte und hinter der Portiersloge stand, wurde blass um die Nase bei meinem Anblick.
    »Gestern Nacht kam noch Besuch für mich?«, erkundigte ich mich und stützte die Arme auf die Theke.
    Er nickte.
    »Du hast den Jungs natürlich meine Zimmernummer genannt?«
    Er zog sich einen Schritt zurück. »Was sollte ich machen?«, stotterte er. »Einer von ihnen hielt mir ’ne Kanone unter die Nase.«
    »Schon gut! Ich trage es dir nicht nach. Ich will nur von dir hören, wie sie reagierten, als ich verschwunden war.«
    »Sie gerieten völlig aus dem Häuschen, besonders, als sie entdeckten, dass ihr Wagen und der Fahrer ebenfalls verschwunden waren. Sie schrien sich an und gaben sich gegenseitig die Schuld. Ihr Anführer brachte sie schließlich zur Ruhe. Er sagte: Nur weg hier! Der Kerl schickt uns am Ende noch die Bullen auf den Hals.«
    Ich grinste. »Guter Gedanke! Schade, dass ich nicht darauf gekommen bin.«
    Ich glaube, dem Hotelbesitzer fiel eine ganze Steinpyramide vom Herzen, als ich seinen Laden verließ. Ich kletterte in den Chevy und fuhr los.
    Whitman hatte mir die Adresse von Jack Tasbeens Villa genannt. Sie lag am Seaside Drive, Chicagos bestem Wohnviertel. Von der Straße aus sah man nichts als eine übermannshohe weiße Mauer und ein doppelflügeliges Gittertor, dessen Stäbe bronziert waren.
    Ich stellte den Wagen ab und schlenderte an der Mauer entlang.
    An dem Gittertor entdeckte ich einen Klingelknopf. Nach kurzem Überlegen legte ich den Zeigefinger darauf.
    Es geschah nichts. Zwischen den Bäumen und Sträuchern sah ich das weiße Mauerwerk der Villa schimmern, aber niemand erschien, um zu öffnen oder mich wenigstens nach meinen Wünschen zu fragen.
    Ich läutete noch einmal, wieder ohne Ergebnis.
    Na ja, ich war entschlossen, wenigstens einen Versuch zu unternehmen, um bis zu Tasbeen vorzudringen. Also legte ich den Finger zum dritten Mal auf den Klingelknopf, und dieses Mal ließ ich ihn darauf.
    Ich klingelte an die fünf Minuten. Plötzlich fühlte ich, dass jemand hinter mir stand. Ich drehte mich um.
    Nicht nur einer, sondern drei Männer standen hinter mir. Freundlich blickte mich keiner von ihnen an. Der Bursche in der Mitte war nahezu ein Riese, der mich fast um Kopflänge überragte. Er hatte ein grobes, wie aus einem Holzklotz herausgeschlagenes Gesicht, kleine tief liegende Augen und Hände wie Kohlenschaufeln.
    Whitman und Steward hatten mir eine Menge über die wichtigsten Leute der Bande erzählt. Ich war daher sicher, dass der Hüne Lew Corran hieß. Er spielte die Rolle des .obersten Leibwächters und Totschlägers.
    Von seinen Begleitern erkannte ich in dem linken, einem jungen gelbgesichtigen Burschen mit schwarzen Augen, Roy Emson, einen Halbindianer, der berüchtigt für seine Messerkünste war. Über den dritten Mann wusste ich nichts. Weder Whitman noch Steward hatten ihn erwähnt, und ich hatte auch kein Bild von ihm gesehen. Er hatte ein Bulldoggengesicht mit aufgestülpter Nase, breitem Mund und braunen, vorquellenden Augen.
    Corrans Stimme passte zu seiner riesigen Figur. Sie dröhnte, als würde sie durch einen Lautsprecher verstärkt.
    »Was willst du?«
    Ich probierte ein Lächeln. Es prallte von den Kerlen ab wie eine Erbse von einer Panzerplatte.
    »Tasbeen möchte ich sprechen«, erklärte ich lakonisch.
    Zu meiner grenzenlosen Überraschung antwortete er: »Kannst du haben!«
    Er gab dem Halbindianer ein Zeichen. Emson trat einen Schritt vor und sagte gegen einen
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