Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
Vom Netzwerk:
Schuft teuer.«
    Ich brach durch einen Strauch, dessen Zweige sich hartnäckig bemühten, mir das Hemd auszuziehen, erreichte wieder die Zufahrtstraße zum Haus und prallte gegen eine Frau, die die Straße hinunterkam.
    ***
    Um ein Haar hätte ich sie umgerissen, und wir wären beide zu Boden gestürzt. Im letzten Augenblick fing ich mich, fasste sie an den Armen und hielt so auch sie auf den Füßen.
    »Lass los!«, fauchte sie mich an.
    Sie war wütend, aber sie sah trotzdem prächtig aus.
    Sie hatte grüne Augen, schwarze Haare, einen üppigen roten Mund und ein rassiges Gesicht. Ihre Figur war großartig. Die Frau trug eine Bluse aus einem derben Stoff, aber irgendwie war dieser Fetzen so raffiniert geschnitten, wie es nur die Modekönige in Paris verstehen, und dass sie dazu ganz gewöhnliche blaue Leinenhosen trug, gab ihrem Aufzug erst den richtigen Pfiff.
    Mit den Bewegungen einer Wildkatze versuchte sie, sich loszureißen. Ich hielt sie fest.
    »Tut mir leid, Miss«, sagte ich hastig. »Hinter mir sind einige Burschen her. Vielleicht beruhigen sie sich bei Ihrem Anblick.«
    Corran und der Indianer kamen iq diesem Augenblick die Straße heraufgeprescht: Corran mit den Bewegungen eines gereizten Grizzlys, der Indianer mit geschmeidigen Panthersätzen, weit hinter ihnen der dritte Mann wie eine asthmatische Bulldogge.
    Beim Anblick des Mädchens stoppten die Gangster so schlagartig, als wäre ein Blitz vor ihnen in den Boden gefahren. Die Grünäugige zappelte jetzt nicht mehr, sondern hielt ganz still. Nur den Kopf drehte sie, um mich anzusehen, aber ich stand so hinter ihr, dass sie mein Gesicht nicht sehen konnte.
    »Lass mich los«, sagte sie ruhig. »Ich verspreche, dass dir nichts geschehen wird.«
    »Nett von Ihnen, das zu sagen, aber ich weiß nicht, wie viel Ihr Wort bei den Burschen dort gilt.«
    »Ich bin Cathleen Corinne.«
    »Hübscher Name. Sind Sie ’ne Berühmtheit? Leider bin ich erst vor vierundzwanzig Stunden in Chicago angekommen. Ich weiß daher nicht, welche Bedeutung Ihr Name hat, Miss.«
    Ungeduldig stampfte sie mit einem Fuß auf.
    »Verdammt, ich habe hier das Kommando.«
    »Ich dachte, das Kommando hätte Jack Tasbeen.«
    »Er oder ich! Das ist nahezu das Gleiche.«
    Ich pfiff durch die Zähne.
    »Probieren wir es gleich einmal aus. Der Riesenjunge dort hat meine Kanone 18 in der Tasche. Befehlen Sie ihm, sie mir so vor die Füße zu werfen, dass ich sie aufheben kann.«
    »Les!«, sagte sie nur, und Corran griff tatsächlich in die Tasche und holte meine Luger heraus.
    »Das ist gefährlich, Cath«, brummte er. »Besser, wir kaufen ihn uns.«
    »Das hättest du früher tun sollen«, antwortete sie bissig. »Wirf die Kanone her.«
    Corran warf, und die Luger fiel dicht vor meine Füße. Ich ließ das Mädchen los, bückte mich rasch und hob die Waffe auf. Ich fühlte mich jetzt erheblich wohler.
    Die Grünäugige war zwei Schritte zur Seite getreten und musterte mich mit gespannter Aufmerksamkeit.
    »Wenn du von dem Ding Gebrauch machst«, sagte sie, »wirst du nicht lange leben.«
    »Ich habe nicht die Absicht, davon Gebrauch zu machen, wenn nicht einer von den anderen anfängt. Ich bin aus bestimmten Gründen hergekommen, aber der Kerl glaubte, er müsste mir zur Begrüßung die Zähne einschlagen.«
    »Wie heißt du?«
    »Rod Stire!«
    Sie zog ein wenig die Augenbrauen hoch, und das schien mir zu beweisen, dass sie den Namen schon einmal gehört hatte.
    »Ich schlage vor, dass du dein Schießeisen einsteckst.«
    »Nur, wenn auch die anderen ihre Kanonen verschwinden lassen.«
    Sie blickte Corran nur an. Er, Roy Emson und die Bulldogge schoben die Pistolen unter die Jacken zurück. Ich steckte die Luger ein.
    Cathleen Corinne fischte aus den Taschen ihrer Leinenhose ein Zigarettenetui, das nicht nur aus Gold gearbeitet war, sondern auch die Anfangsbuchstaben ihres Namens in eingelegten Brillanten zeigte.
    Sie nahm eine Zigarette heraus. Roy Emson war mit einem Sprung neben ihr und gab Feuer.
    »Warum bist du gekommen, Stire?«, fragte sie.
    »Ich glaube, ich habe Tasbeen in der vergangenen Nacht einen kleinen Dienst erwiesen. Ich wollte mit ihm darüber reden, wie er über eine Belohnung denkt.«
    Sie lächelte amüsiert.
    »Mike Huston zahlte dir fünfzig Dollar«, sagte sie.
    Ich verbarg meine Überraschung.
    »Keine üppige Bezahlung.«
    »Aber auch kein Grund, Tasbeen direkt auf suchen zu wollen.«
    Ich rieb mir das Kinn.
    »Da ist noch etwas, und ich glaube, dass Tasbeen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher