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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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Leute nach Chicago geschickt zu haben. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Burschen so rasch mit Verstärkung zurückkamen.
    Sie standen an dem Mercury, blickten ratlos auf das Rotlicht der Polizeiwagen und steckten die Köpfe zusammen. Ich konnte nicht hören, was sie sagten, aber ich sah, dass einer von ihnen den Kopf schüttelte und die Achseln zuckte. Kurz darauf stiegen sie alle wieder in den Wagen und fuhren davon. Ich schnippte den Zigarettenrest weg und rieb mir die Hände. Für heute Nacht jedenfalls hatte ich das Cross Inn und ihren Besitzer vor einem hässlichen Schicksal bewahrt.
    Einige Straßenzüge weiter suchtfe ich mir einen Drugstore, bestellte einen Drink und ließ mir das Telefon geben. Ich wählte dieselbe Nummer, die ich Chost hatte wählen sehen: RA 5 24 43. Am anderen Ende der Strippe meldete sich ein Mann mit einem kurzen: »Ja.«
    »Hör zu«, sagte ich. »Ich nehme an, dass du Mike bist. Ich heiße Rod Stire. Chost hat dir erzählt, dass ich sein Lokal gesäubert habe. Ich möchte von dir wissen, was Jack Tasbeen für solche kleinen Dienste zahlt.«
    Der unbekannte Mike antwortete erst nach einer Weile.
    »Ich kenne dich nicht, Stire.«
    »Natürlich nicht. Ich bin erst vor ein paar Stunden in eurer schönen Stadt eingetrudelt.«
    »Wo kann ich dich sprechen?«
    »Augenblick mal!« Ich fragte den Besitzer des Drugstore nach der Adresse seines Ladens und gab sie an Mike weiter.
    »Du kannst auf mich warten«, sagte Mike. »Ich bin in zwanzig Minuten dort.«
    »Einverstanden.«
    Eine knappe halbe Stunde später betrat ein noch junger Mann in einem blauen Anzug den Drugstore. Er mochte knapp dreißig Jahre alt sein, hatte ein längliches, glattes Gesicht und farbloses weißblondes Haar. Suchend sah er sich im Raum um. Sein Blick fiel auf mich.
    Er setzte sich in Bewegung und steuerte mich an.
    »Du bist Stire?«, fragte er.
    Ich nickte.
    Der Mixer kam, und Mike hielt zwei Finger hoch.
    »Ich nehme an, du trinkst einen Whisky mit, auf meine Kosten.«
    »Gern.«
    Die Drinks wurden gebracht. Mike hob sein Glas, trank und sagte: »Erzähl, was sich im Cross Inn ereignet hat.«
    Ich berichtete in drei Sätzen.
    »Warum hast du dich reingehängt?«, fragte er.
    »Aus keinem besonderen Grund. Es kam einfach so aus. Sie wollten mir auf die Zehen steigen, aber ich stellte mich auf die ihren.«
    »Warum hast du New York verlassen?«
    Ich grinste ihn breit an. »Dreimal darfst du raten.«
    Er nickte, griff in die Tasche und zückte eine Rolle Dollarscheine. Er zupfte eine Fünfzigdollar-Note heraus und schob sie mir zu.
    »Für deine Bemühungen.«
    Ich schob den Fünfziger in die Tasche.
    »Hör zu, Mike. Ich habe bisher mehr oder weniger auf eigene Faust gearbeitet. Das ist mir nicht immer gut bekommen, und ich frage mich, ob es nicht besser wäre, wenn ich mich einer Organisation anschließe. Ich nehme an, ihr schützt eure Leute vor den Cops, und ihr stellt ihnen einen guten Anwalt, wenn sie mal geschnappt werden sollen.«
    »Du willst für uns arbeiten?«
    »Falls die Bedingungen gut sind.«’
    »Das kann ich nicht entscheiden.«
    »Dann frage Jack Tasbeen!«
    Er warf mir einen unguten Blick zu.
    »Was weißt du über Tasbeen?«
    Ich lachte, »Es genügen zwei Stunden Aufenthalt in Chicago, um zu hören, was hier los ist. Tasbeen rauft sich mit einigen anderen Burschen herum. Ich denke, er kann einen guten Mann gebrauchen.«
    »Jack sucht sich seine Leute selbst aus.«
    Er warf einen Dollar auf den Tisch, hob die Hand und schickte sich an, zu gehen. Kein Zweifel, dass ich mit meinem Anbiederungsversuch abgeblitzt war.
    Ich unternahm einen letzten Versuch.
    ■ »Ich kann ja auch Pash McCrown oder Ralph Raag fragen.«
    Mike sah mich an.
    »Versuch’s doch«, sagte er gleichgültig. Dann ging er..
    Enttäuscht blieb ich zurück. Die Sache hatte sich so gut angelassen, dass ich gehofft hatte, ich könnte auf den ersten Anhieb so tief hineinrutschen, dass ich wenigstens eine der Gangs von innen her aufrollen konnte. Mikes Reaktion hatte mir gezeigt, dass es so einfach nicht ging.
    Zwei mattgesetzte Ganoven der Konkurrenzbande genügten offenbar nicht als Eintrittsausweis. Ich musste mir etwas anderes einfallen lassen, aber darüber wollte ich erst einmal schlafen.
    Ich verließ den Drugstore und schlug den Weg zu meinem Hotel ein. Als ich zweihundert Yards marschiert war, fielen mir die abgeblendeten Lichter eines Wagens auf, die hartnäckig im gleichen Abstand hinter mir blieben.
    Ich knöpfte
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