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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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Faust aufs Auge setzen will.«
    »Und du lässt uns laufen?«
    »Nicht aus Mitleid, aber ich möchte nicht von Chicagos Polizei gesucht werden. Ich habe genug Ärger mit New Yorks Polizei.«
    Ich wedelte mit dem Lauf der Luger in Richtung Tür.
    »Raus mit euch!«
    Sie stolperten hastig zur Tür. Als der Sommersprossige den Ausgang erreicht hatte, riskierte er einen letzten Blick, und ich wusste, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Dann knallte er die Tür ins Schloss.
    Ich wandte mich an den Wirt, der bleich an seinem Flaschenregal lehnte.
    »Sag wenigstens Dankeschön.«
    Er rang nach Luft.
    »Das vergessen sie nicht. Sie kommen wieder. Sie kommen mit einer ganzen Horde. Jetzt machen sie ihre Drohung wahr. In vierundzwanzig Stunden steht von meinem Inn kein Stein mehr auf dem anderen. Ich werde Tasbeen Bescheid sagen.«
    Das Telefon stand auf der Theke. Er nahm den Hörer ab, und ich passte scharf auf, welche Nummer er wählte. Es war RA 5 24 43.
    Ich hörte, wie er sagte: »Mike? Hier spricht Chost,. Mike, hier waren gerade zwei McCrown-Leute. Ich soll in Zukunft an sie bezahlen. Ich habe sie rausgefeuert, aber sie werden zurückkommen.«
    Mike unterbrach ihn offenbar, denn Chost stoppte seine Rede für einige Sekunden. Dann sagte er: »Nein, ich habe es nicht allein gemacht. Hier ist ein Bursche aus New York. Er hat es ihnen besorgt, aber er bleibt nicht hier, und dann bin ich ganz allein, wenn sie zurückkommen. Ihr müsst mir helfen. Ich zahle doch an euch. Mike, hörst du?«
    Leider konnte ich nicht verstehen, was Mike sagte, aber ich erkannte an dem Gesicht des Wirtes, dass Mike keine positive Antwort gab. Chost versuchte no.ch einmal, zu Wort zu kommen, »Aber ihr könnt mich doch nicht sitzen lassen! Schließlich…« Mitten im Satz brach er ab und ließ den Hörer sinken.
    »Mike sagt, er könne nichts für mich unternehmen. McCrown würde in aller Kürze erledigt sein.«
    In einem plötzlichen Wutanfall schmetterte er den Hörer auf die Gabel.
    »Was habe ich davon?«, schrie er. »Mag sein, dass Tasbeen den Krieg gewinnt, aber bis dahin ist meine Kneipe ein Trümmerhaufen, und ich bin ein toter Mann.«
    »Dir bleibt immer noch ein Ausweg. Wende dich an die Polizei!«
    »Bist du übergeschnappt? Ebenso gut kann ich mich gleich an ein Beerdigungsinstitut wenden.«
    Ich dachte ein wenig nach.
    »Okay, ich verstehe«, sagte ich dann. »Du kannst die Cops nicht rufen, ohne dass beide, Tasbeen und McCrown, es dir gewaltig übel nehmen würden. Sorgen wir also dafür, dass sie von selbst auftauchen.«
    Ich erläuterte ihm meinen Plan. Chost kapierte, worauf es ankam, und war begeistert. Er nahm eine der beiden Gangsterpistolen, die noch auf der Theke lagen, trat in die Mitte des Raumes und ballerte das Magazin auf das Flaschenregal leer.
    Ich sah ihm zu und sagte dann: »Das sind genug Scherben. Und wenn man dich fragt, weißt du Bescheid. Ich bin’s gewesen.«
    ***
    Dann verließ ich die Kneipe, sprang in den Chevrolet, startete ihn und gab der alten Mühle so viel Gas, dass sie sich vorübergehend aufführte, als wäre sie ein Rennauto.
    Es hielten sich genug Leute auf der Straße auf. Sie hörten die Schüsse, und sie sahen mich zu meinem Wagen rennen. Niemand kam auf den Gedanken, mich aufzuhalten, aber ich wusste, dass sie zum Inn laufen würden, sobald ich verschwunden war, und ich war ziemlich sicher, dass irgendjemand die Polizei benachrichtigen würde, falls sich nicht zufällig ein Cop in der Nähe befand, den die Schüsse alarmiert hatten.
    Ich raste also die Straße hinunter, schlug Haken in die Querstraßen hinein, umrundete einen Häuserblock und landete auf einem Umweg vor dem Hotel.
    Ich stellte den Chevy auf einem nahen Parkplatz ab und schlenderte dann so, als hätte ich nichts zu versäumen, zu Fuß zur Lash Street zurück.
    Schon aus einiger Entfernung sah ich den Menschenauflauf. Vor dem Inn standen drei Streifenwagen mit flackerndem Rotlicht.
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Ich hatte die Zigarette noch nicht zur Hälfte geraucht, als eine schwarze Mercury-Limousine langsam heranglitt und in meiner Nähe hielt, allerdings auf der anderen Straßenseite.
    Vier Männer stiegen aus. Ein fünfter Bursche blieb hinterm Steuer sitzen.
    Ich blickte genauer hin. Eine nahe Straßenlaterne gab genug Licht, sodass ich in zwei von den Jungs meine beiden Freunde von vorhin erkannte.
    Ich pfiff leise durch die Zähne und trat in eine dunkle Toreinfahrt.
    McCrown schien eine halbe Kompanie seiner
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