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0381 - Unternehmen Südsee

Titel: 0381 - Unternehmen Südsee
Autoren: Unbekannt
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Treppe aus Betonfertigteilen hinunter zum Hangar. Keine Angst - die Dinger brechen nicht zusammen."
    „Kommen Sie?" fragte Fanra laut.
    Sie nahm den Arm ihres Mannes und ging mit ihm zusammen durch die Schleuse. Bontainer und Arsali folgten. Ein Gebläse hatte den Beton getrocknet, und in die Stufen waren Beleuchtungskörper eingebaut. Eine schimmernde Reihe von dreihundert Stufen führte durch einen kugelförmigen Hohlraum im Wasser.
    Die Stufen schwangen in zwei riesigen Doppelkurven abwärts.
    Die Gäste bemerkten in zweihundert Metern Entfernung, dicht am Hang, die weitgeöffneten Tore des Hangars. Das Tiefseeboot hing bewegungslos in metallenen Streben, da es das Wasser als Medium brauchte. Diese Anlage kostete ein Vermögen.
    „Ein fabelhafter Einfall, Noel!" schrie jemand.
    „Richtig gelungen!"
    „Das hat es hier unten noch niemals gegeben - eine solche Überraschung, nein!" sagte eine etwas schrille weibliche Stimme.
    Die Gäste bewegten sich langsam abwärts, und hinter Noel Minth-Kisilan betraten Bontainer und Arsali den breiten Steg, der zum Turmluk des Bootes führte. Dreißig Minuten später verringerte eine Steuerung den Durchmesser der Projektion langsam, aber gleichmäßig. Schließlich war alles wieder von Wasser bedeckt. Die Schleusen hatten sich automatisch geschlossen, und das Wasser im Hangar, vor dem Boot, wurde von den ultrastarken Scheinwerfern beleuchtet. Es gab keinen direkten Ausguck, und die Bilder vor den Gästen waren Projektionen.
    Ein Pfeifton.
    Das Boot legte ab und bewegte sich langsam vorwärts. Bontainer stand schräg hinter Halsterby auf der Brücke, betrachtete die Schirme und hatte den Arm um Arsali gelegt. Die Fahrt begann, und Bontainers Abenteuer begann ebenfalls.
     
    3.
     
    „Auch das perfekte Chaos tragt in sich die absolute Vollkommenheit.
    Volksmund; Tuamtu-Inseln."
    Sechsundvierzig Menschen befanden sich in der POSEIDON: Sechsundzwanzig Gäste, das Ehepaar Minth-Kisilan, der Kapitän und siebzehn Mann Besatzung. Schnell und geräuschlos glitt der Diskus mit der hochgewölbten Oberfläche dem Licht seiner Scheinwerfer nach, in einer Kurve hinweg von den Schroffen des Südhanges, durch die Schwärme der von den Detonationen des Feuerwerks aufgescheuchten Fische. Ein kleiner Hai jagte quer über die Bildschirme. Bontainer sah Halsterby über die Schulter.
    „Wie schnell ist das Ding, Skipper?" fragte er ruhig.
    „Bei Vollast zweihundert Knoten", sagte der Kapitän. „Ganz verdammt schnell, nicht wahr?"
    Die Tiefseejacht war eine der modernsten Konstruktionen, die es auf Terra zu kaufen gab. Ihre Maximaltauchtiefe betrug bei Normaltemperatur und normaler Zusammensetzung des Wassers zwölftausend Meter. Auf der hochgewölbten Fläche des Diskus saß ein schmaler, stromlinienförmig geformter Turm. Der Durchmesser des Diskus betrug fünfundvierzig Meter, die Höhe dreizehn Meter, dazu addierten die sechs Meter des Turmes.
    „Wie hoch können Sie den Quadratzentimeter belasten?" fragte Bontainer.
    „Terkonitstahl", erklärte Halsterby wortkarg. „Eintausendzweihundert Atmosphären."
    „Donnerwetter", staunte Vivier und sah auf den Riesenschirm vor Halsterby. Er zog es vor, in den nächsten Minuten zu schweigen.
    Zwei schwere, atomar aufgeheizte Wasserstaustrahl-Triebwerke rissen den Diskus durch das Wasser; jetzt betrug die Tauchtiefe fünfzig Meter. Zur Sicherheit war eine ausklappbare Hilfsschraube eingebaut, falls die Triebwerke abgestellt werden mußten oder ausfielen. Ausfahrbare Raupenketten am Boden des Rumpfes konnten die Jacht auf dem Meeresgrund bewegen, falls man dies vorzog. Die Umgebung des Tieftauchbootes wurde ausgeleuchtet, aber man sah jetzt kein Licht mehr: Überall versenkt eingebaute Batterien von Infrarotscheinwerfern schufen auf den Bildschirmen ein glasklares Bild der Umgebung.
    „Aquanaut Halsterby", sagte Bontainer und schwenkte sein Glas, „welche Richtung steuern Sie?"
    „Wir haben Südkurs, bewegen uns fast entlang des hundertfünfunddreißigsten Grades - falls Sie mit dieser verdammten Positionsangabe etwas anfangen können."
    Bontainer klopfte ihm wohlwollend auf die Schulter und erntete ein mißbilligendes Grinsen.
    „Doch", sagte er ruhig, „ich kann etwas damit anfangen."
    Er verließ die Brücke und ging ins Schiff hinein. Und während er in seinem weißen Smoking mit der goldenen Blume am Revers langsam dem Geräusch der vielen Stimmen nachging, fühlte er, wie ihn die alte Unruhe mit aller Kraft überfiel.
     
    *
     
    Er
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