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0381 - Unternehmen Südsee

Titel: 0381 - Unternehmen Südsee
Autoren: Unbekannt
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einen leuchtenden Punkt gekennzeichnet.
    Noel Minth-Kisilan sagte ruhig: „Ich hoffe, Sie nehmen es nicht übel Vivier, daß ich Sie mehr oder weniger ungefragt entführt habe.
    Diese Vergnügungsfahrt soll fünf Tage dauern."
    Bontainer hatte etwas Ähnliches gedacht; er war nicht überrascht.
    Er schüttelte den Kopf.
    „Mich würde das Ziel interessieren", sagte er und starrte den breiten Rücken des hundertjährigen Halsterby an. Die Perle im Ohr des Skippers schimmerte im Licht des geschwungenen Schirms.
    „Ich habe Daten über neuentdeckte Unterwasserstädte der alten Lemurer erhalten", erklärte Noel.
    „Dorthin fahren wir."
    „Woher haben Sie die Daten, Noel?" erkundigte sich Vivier in unerwarteter Ruhe.
    „Irgendwelche bezahlte Informationen", sagte Noel wegwerfend. „Ich verletze keine Staatsgeheimnisse, Kommandant."
    Bontainer erinnerte sich an Spectorsky der ihm während der langen Märsche in Haluts technischer Unterwelt von diesen Städten erzählt hatte und an die Bilder, die er, Bontainer, selbst in den Museen der Vernichtung gesehen hatte.
    „Diese Daten... sind sie veröffentlicht worden?" fragte er.
    Noel begann unruhig zu werden.
    „Nein", sagte er leise. „Sie sind vorläufig noch geheim. Ich hoffe, zum Abschluß meines Lebens noch einmal so etwas wie ein Abenteuer zu erleben. Deshalb die Fahrt mit lhnen und Halsterby dorthin."
    „Zu diesen verdammten Ruinen", sagte Halsterby plötzlich, ohne sich umzudrehen. Noel lachte kurz und streckte seine dicke Hand aus, deutete auf den Schirm und sagte: „Sie wissen", murmelte er, „daß während der Großoffensive der Zweitkonditionierten hier im südpazifischen Becken einige unterseeische Vulkane ausgebrochen sind, Vivier?"
    „Ich habe es gelesen", sagte Bontainer. „Um den vierzehnten November herum, nicht wahr?"
    „Verdammte unterseeische Vulkane", sagte Halsterby.
    Diese tektonischen Beben führte man allgemein auf die bestürzend hohe Energieentfaltung der planetaren Oberflächenforts zurück. Durch die ausbrechenden Vulkane der Tiefsee sind einige lemurische Städte angehoben worden."
    „Fünfzigtausend verdammte Jahre lang waren sie im Schlick gesteckt", erklärte Guriman und zog an einem Geschwindigkeitshebel.
    „Die Position?" fragte Bontainer.
    Noel winkte ab.
    „Später", sagte er leise. „Lassen Sie mich weiter berichten, Vivier. Die Wasserbewegung und eine unterseeische Strömung haben sie in fast mustergültiger Weise von Schlamm und Resten gesäubert.
    Diese Städte sind das attraktive Ziel sehr vieler Touristen geworden."
    „Und dorthin wollen wir auch?"
    Jetzt war das Lachen des alten, dicken Mannes fast dämonisch.
    „Nein. Genau dorthin wollen wir nicht. Wir fahren dicht daran vorbei, um unseren Gästen Gelegenheit zu geben, sich dort umzusehen. Unser Ziel aber liegt woanders. Verschiedene Bezirke dieser Städte sind von der Unterwasserflotte abgeriegelt worden..."
    Bontainer stellte seinen leeren Pokal ab und meinte trocken: „... und Sie haben eine Möglichkeit, diesen Kordon zu durchbrechen?"
    „Verdammt unrichtig", erklärte Halsterby und drehte sich um. Er schien sich an der Verblüffung Bontainers weiden zu wollen, aber Vivier machte ein undurchdringliches Gesicht.
    „Also?" fragte er.
    „Westlich dieser Inseln, auf denen die Städte gefunden worden sind, sind die neuen Anlagen aufgetaucht Dorthin wollen wir, Bontainer."
    Noel Minth-Kisilan rutschte vom Kartentank, betätigte eine Schaltung, und eine neue, ebenso scharfe Projektion entstand, auf der die Position des Schiffes nicht deutlich wurde. Die dicken Finger fuhren einen haarfeinen, schimmernden Strich entlang und verharrten auf einem Knotenpunkt zweier Grade.
    „Hier: Die Städte."
    Bontainer beugte sich über die leuchtende Karte.
    Er kannte den Meeresboden des Planeten nicht. Aber er hatte genügend Erfahrung, um sehen zu können, daß hier eine gewaltige Naturkraft einen Teil des Meeresbodens verändert hatte. Die Karten waren erst einige Wochen alt.
    Hundertfünfzig Grad westlicher Länge...
    Neununddreißig Grad südlicher Breite...
    Hier gab es ein riesenhaftes Unterwassergebirge, dessen Spitzen jedoch nicht die Wasseroberfläche durchstießen. Dieses Gebirge war wie ein riesiger Tafelberg, in seiner Gesamtheit angehoben worden.
    Die Berggipfel lagen in Wassertief en zwischen dreitausend Metern und viertausendsechshundert Metern. Vor fünfzigtausend Jahren hatte es hier die Städte, Raumhäfen und Anlagen der frühesten Vorfahren der
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