Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Panshurab damit nicht zufriedengeben. Schon mehrmals hatte er im eigenen Land Niederlagen hinnehmen müssen, wenn dieser verhaßte Todfeind auftauchte, Professor Zamorra. Und er tauchte ein wenig zu oft auf. Er schien den Kult völlig auslöschen zu wollen, schien nur darauf zu lauern, daß sich irgendwo ein Ssacah-Diener zeigte, um eine neue Spur aufzunehmen und erneut zuzuschlagen. Mansur Panshurab ahnte, daß der Kult das auf die Dauer nicht verkraften konnte. Die Zahl der Messingkobras war geschrumpft, und es war schwierige neue Ableger des toten Dämons zu züchten. Es gab für Panshurab nur die Flucht nach vorn.
    War es für Ssacah selbst noch lediglich eine Erweiterung des Machtbereiches gewesen, so war es für Panshurab eine Frage des Überlebens für den Kult, wenn er versuchte, ihn weltweit zu etablieren. Dabei mußte er äußerst vorsichtig vorgehen, denn erstens war auch sein Todfeind ständig überall in der Welt unterwegs, und zweitens würden die anderen Dämonen sich das nicht gefallen lassen. Und der Herr der Hölle, Satans Ministerpräsident selbst, hatte Panshurab eindeutig klargemacht, wo die Grenzen waren und daß er mit einer empfindlichen Bestrafung zu rechnen hatte, wenn er sie überschritt.
    Er hatte sie überschritten.
    Heimlich versuchte er überall, verborgene Stützpunkte zu errichten.
    Und einer von ihnen war vernichtet worden!
    Das hatte Panshurab aufgeschreckt. Es war in Nordamerika gewesen, in einem Indianerreservat in Arizona. Dort hatte er eine Dienerin und einen Ssacah-Ableger eingesetzt, und beide waren ausgelöscht worden! Es fehlte ihm die Rückmeldung, wer dafür verantwortlich war. Er konnte nicht ahnen, daß es Professor Zamorra - wieder einmal! - und Robert Tendyke gewesen waren, die den Ableger vernichtet und die Untote ausgeschaltet hatten.
    So konnte er nur Vermutungen anstellen, ob ein Dämonenjäger zugeschlagen hatte, oder ob die Dämonen selbst diesen Stützpunkt aufgespürt hatten. Nordamerika war Astaroths Machtbereich, aber Astaroth war weder dem Herrn der Hölle noch dem Fürsten der Finsternis gewogen. Es war also nicht sicher, ob Astaroth dem Fürsten oder Satans Ministerpräsident davon berichten würde, wenn es so war. Eher würde er selbst versuchen, Panshurab in seine Schranken zu verweisen. Panshurab hoffte, daß es so war, falls die Dämonen wirklich aufmerksam geworden waren. Eine Strafaktion durch Astaroth würde nicht ganz so furchtbar ausfallen, als wenn der Fürst der Finsternis zuschlug. So zumindest dachte der Untote und Kultführer.
    Besser wäre es natürlich gewesen, einen Geisterjäger als Gegner gehabt zu haben…
    Dennoch mußte er sich Gedanken machen. Eine Ausrede zu erfinden, würde ihm nicht helfen. Er konnte nicht die Verantwortung von sich abschieben und behaupten, jene Dienerin wäre ohne sein Wissen oder ohne seine Erlaubnis mit einem Ssacah-Ableger in die USA gereist. Die Höllischen würden ihn auslachen und ihm sein Versagen noch besonders vorwerfen. Er mußte versuchen, sich zu verteidigen und den Konterschlag abzuwehren. Aber wie?
    Es brachte auch nicht viel, sich zu verstecken. Sie würden ihn spielend leicht finden. Dem Herrn der Hölle entging nichts, was sich auf der Erde abspielte.
    »Auf der Erde!« warf Sahri ein, seine Stellvertreterin. Die schöne Inderin gehörte ebenfalls zu den Untoten, die Schlangengestalt annehmen konnten. »Was ist, wenn wir unseren Hauptstützpunkt von der Erde fort in eine andere Dimension verlegen?«
    Panshurab sprang auf. Warum war er nicht schon früher darauf gekommen? Auch Ssacah selbst hatte das getan! Auch er hatte eine andere Dimension als Ausweichquartier benutzt. Zwar war sie mit ihm zusammen zerstört worden, aber es gab doch Welten genug, auf die man sich zurückziehen konnte! Und vielleicht würde es nicht einmal nötig sein, dann noch die Ausbreitung des Kultes auf der Erde so risikoreich voranzutreiben. Vielleicht konnte Panshurab den Kult in der anderen Dimension sich ausbreiten und erstarken lassen und dort ein mächtiges Kobrareich errichten, ohne daß die die Erde beherrschenden Dämonen ihn daran hinderten. Er war sicher, daß er in anderen Welten auf weit weniger Schwierigkeiten stoßen würde als auf der Erde.
    Das war es, erkannte er erleichtert. Und wenn die Höllischen ihn nun mit einer Strafaktion bedachten und ihm dabei zuvorkamèn, konnte er ihnen zwecks Milderung gar anbieten, sich in diese andere Welt zurückzuziehen und die Kreise der Hölle auf der Erde nicht weiter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher