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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Astaroth regelte so etwas lieber selbst, still und unauffällig-Er ließ nach Mansur Panshurab suchen.
    ***
    Ohne daß Astaroth davon wußte, hatte allerdings auch Magnus Friedensreich Eysenbeiß davon erfahren, daß Panshurab sich zumindest diesen Übergriff erlaubt hatte. Der Herr der Hölle war bestürzt.
    Weder er noch Astaroth ahnten, daß Sid Amos ihnen die Nachricht zugespielt hatte. Denn auch wenn Amos der Hölle längst den Rücken gekehrt hatte, so verfügte er doch immer noch über seine Verbindungen und wußte, wie er eine Nachricht am besten lancieren mußte, daß sie nur ganz bestimmte Persönlichkeiten erhielten.
    Und Sid Amos hatte beiden diesen Tip in Zamorras Auftrag gegeben. Der Parapsychologe war der Ansicht, daß es nicht schaden konnte, die Höllenmächte gegeneinander auszuspielen. Das erleichterte wiederum ihm selbst den Kampf.
    »Panshurab, dieser Narr«, zischte Eysenbeiß erbost. »Er mißbraucht mein Vertrauen. Und wenn andere davon erfahren… Hölle und Verdammnis! Das könnte mir schaden!«
    Er hatte Panshurab damals eine Chance gegeben, weil er auf einen Verbündeten hoffte. Eysenbeiß hatte sich trotz der langen Zeit, die er nun schon in den Schwefelklüften zubrachte, noch immer nicht richtig in die Denkweise der Schwarzblütigen versetzen können. Er kalkulierte mit der Dankbarkeit Panshurabs. Der sollte seinen Kult in Indien aufbauen, und später, wenn er wieder stark genug war, zu einer Art Hausmacht für Eysenbeiß werden. Denn der wußte nur zu genau, daß er in den Schwefelklüften keine Freunde hatte und auch nie welche finden würde. Denn er war ein Mensch. Deshalb suchte er seine Verbündeten lieber dort, wo Menschen waren - beziehungsweise Untote. Er wollte Panshurab zur Dankbarkeit verpflichten. Er rechnete aber nicht damit, daß der sich im wahrsten Sinne des Wortes den Teufel drum scherte!
    »So geht’s nicht, mein Freund«, murmelte Eysenbeiß. »Am Ende drehen die anderen mir einen Strick daraus, wenn du über die Stränge schlägst. Womöglich lügst du ihnen noch vor, ich hätte dich nicht nur an die Spitze des Kultes gesetzt, sondern dir insgeheim auch noch erlaubt, in fremden Gefilden zu räubern… o nein, mein Lieber. Das ändern wir, und zwar hochoffiziell.«
    ***
    Zamorra reagierte so schnell wie selten zuvor in seinem Leben. Er konzentrierte sich auf seinen Dhyarra-Kristall dritter Ordnung. Fest umklammerte er ihn, ging einen geistigen engen Kontakt mit ihm ein und zwang den Kristall, im Eingangsbereich von Caermardhin eine undurchdringliche Sperre zu errichten. Es war eine Art Einbuchtung, die Su Ling gestattete, das Tor zu durchschreiten - und dennoch außerhalb der Burg zu bleiben.
    Er hoffte, daß er mit seiner Reaktion noch schnell genug gewesen war, ehe die unterschiedlichen Kräfte der Burg und Su Lings aufeinander reagierten.
    Aber dann verstrichen die Sekunden, und nichts geschah. Keine Explosion erfolgte. Auf Sara Moons Gesicht erschien ein überraschter Ausdruck. Ihre Arme sanken herab.
    Sid Amos gestattete sich nur ein leichtes Heben der rechten Augenbraue.
    »Ich habe sie eingekapselt«, sagte Zamorra. Seine Gedanken überschlugen sich. Sara Moon hatte sich doch nicht dazu zwingen lassen, seiner Anweisung zu folgen! Er hatte sie unterschätzt. Sie war doch bereit, sich selbst aufzugeben, nur damit der Feind vernichtet wurde.
    Sollte das an der Vebindung zu den MÄCHTIGEN liegen?
    Vor langer Zeit schon hatten sie ein Programm in Sara Moon verankert, das Merlins Tochter im Laufe der Zeit zu einer Gegnerin werden ließ. Sollte dieses Programm, posthypnotisch-magisch verankert auch eine Art Selbstmordschaltung besitzen, die in Kraft trat, wenn der Vorteil für die MÄCHTIGEN groß genug war, um Sara Moon dafür zu opfern? Und der Vorteil wäre tatsächlich eminent gewesen. Caermardhin, Merlin, Sid Amos, Zamorra -was wog dagegen schon eine Sara Moon in den Schalen der Schicksalswaage?
    »Du wirst tun, was ich sage«, sagte Zamorra. »Ich werde dich dazu zwingen. Es gibt nämlich noch einen anderen Weg.«
    »Und der wäre?« stieß sie haßerfüllt hervor. Ihre Augeñ flammten jetzt in grellstem Schockgrün. Sie wollte ihre Druidenkraft entfesseln. Aber dann sah sie, wie sich um Zamorra ein grünliches Leuchten aufbaute. Sein Amulett reagierte. Es baute das Schirmfeld um ihn auf, das ihn vor magischen Angriffen schützte. Sie hatte schon einmal versucht, dieses Schirmfeld aus reiner Magie zu durchschlagen, und es war ihr nicht gelungen. Das war im
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