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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zusammen!
    ***
    Nicole sprang mit einem Schrei auf und hetzte zum Fenster. Von dort aus konnte man einen Teil des Berges sehen. Nicole stieß das Fenster auf und beugte sich nach draußen. Sie starrte in die Richtung, in der sich Caermardhin befinden mußte.
    Dort mußte jetzt ein Vulkan ausbrechen. Die Explosion mußte deutlich zu sehen und zu hören sein.
    Aber nichts gschah.
    Auch die Zwillinge hatten sich erhoben. Nicole zuckte heftig zusammen, als Monica die Hand auf ihre Schulter legte. Normalerweise war die Französin alles andere als schreckhaft, aber in diesen Augenblicken spielte ihr Nervenkostüm nicht mehr so recht mit.
    »Sie denkt noch«, sagte Monica. »Wir verstehen das nicht. Ihre Ausstrahlung hat sich nicht verändert. Und sie hat Caermardhin betreten. Aber nichts ist geschehen.«
    Nicole fuhr herum. Sie sah die beiden Mädchen an.
    »Aber die Aufladung… ihr habt sie doch selbst festgestellt! Oder… war das alles ein Irrtum? Ist es alles anders?«
    »Nein«, sagte Monica. »Ling ist nach wie vor eine Bombe. Sie hat nur noch nicht gezündet. Vielleicht muß sie erst einen bestimmten Ort in der Burg erreichen.«
    Nicoles Schultern sanken herab. »Also - nach wie vor Gefahr«, erkannte sie brüchig. »Es kann immer noch passieren.«
    Monica nickte stumm. Der Tod war nicht umgekehrt. Er machte nur Pause.
    Für wie lange?
    ***
    Su Ling war stehengeblieben, kaum daß sie das Tor durchschritten hatte. Unwillkürlich verkrampfte sich alles in ihr. Kam jetzt die Explosion, der Tod?
    Aber nichts geschah.
    Das konnte nur bedeuten, daß Sara Moon die magische Aufladung mit ihrem Dhyarra-Kristall gelöscht hatte! Vor Erleichterung stöhnte die junge Chinesin auf. Die Knie wurden ihr weich. Wang Lee fing das Mädchen auf, hielt es fest.
    Auch er war erleichtert.
    »Es hat funktioniert«, murmelte er. »Sie haben es geschafft. Ich wußte doch, daß man sich auf den Professor verlassen kann.«
    Er lächelte. Auftauchende Gedanken an frühere Kämpfe gegeneinander verdrängte er. Sie waren Partner geworden.
    Er küßte Su Ling. »Bist du okay? Kann ich dich loslassen?«
    Sie nickte. »Es geht schon wieder. Es war nur diese Erleichterung, als die furchtbare Spannung sich löste«, sagte sie leise. »Ich bin wieder in Ordnung, Liebster.«
    Dabei fühlte sie sich körperlich genauso wie vorher. Sie konnte keinen Unterschied erkennen. Aber sie hatte ja auch keinen bemerkt, als die Aufladung erfolgte. Sie hätte es nicht einmal gewußt, wenn die Zwillinge mit ihrer telepathischen Gabe nicht die veränderte Aura ihres Geistes erkannt hätten.
    Aber jetzt war alles in Ordnung.
    Wang löste die Umarmung. Su Ling schwankte leicht, fing sich aber wieder. Sie drehte sich um. »Das also ist Caermardhin«, sagte sie.
    »Ein Teil davon. Es ist ein seltsames Bauwerk«, sagte Wang. »Ich weiß nicht, wie Merlin das gemacht hat, aber die Burg ist drinnen mindestens doppelt so groß wie draußen.«
    Für die Chinesin war allein schon faszinierend, daß Caermardhin von draußen unsichtbar gewesen war. Und jetzt sah sie hier eine große Eingangshalle.
    Was sie nicht sah, war die Sperre, die Zamorra errichtet hatte. Denn die war transparent. Su Ling hätte sie höchstens spüren können, wenn sie dagegen geprallt wäre. Aber sie war ja vorher stehengeblieben. Sie hatte die Sperre nicht berührt.
    Auch Wang Lee ahnte davon nichts. Er war wie Ling der Überzeugung, daß der Plan funktioniert hatte.
    »Komm«, sagte er und griff nach ihrer Hand. »Ich bringe dich aus dieser kalten Halle in wohnlichere Gefilde.«
    Er setzte sich in Bewegung.
    Die Sperre hielt ihn nicht auf, denn sie war nicht für ihn gemacht worden. Sie diente nur dem Zweck, die Person aufzuhalten, die mit Dhyarra-Energie magisch aufgeladen war.
    Der Mongole konnte die Barriere ungehindert durchschreiten. Und weil er Su Ling an der Hand hielt, ermöglichte der direkte Körperkontakt, daß auch sie hindurchgehen konnte…
    ***
    Niemand erkannte den Mann in der dunklen Kapuzenkutte als einen entlaufenen Sklaven. So konnte sich Ted Ewigk dem Markt nähern, ohne gefährdet zu sein.
    Während er ging, probierte er den Ring aus. Er stellte fest, daß er sich damit unsichtbar machen konnte. Das war ein eminenter Vorteil. Mehr brauchte er im Grunde nicht. Die Unsichtbarkeit verschaffte ihm die Möglichkeit, seinen Dhyarra-Kristall wieder an sich zu bringen, ohne daß ihn jemand daran hindern konnte.
    Was der Ring sonst noch fertigbrachte, interessierte Ted fortan nicht mehr. Er
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