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038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

Titel: 038 - Das zweite Leben des Mortimer K.
Autoren: A.F.Morland
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zulassen!«
    Bis vor kurzem hatten sich noch Mary-Jane Fulton und ihre Tochter Myrtle in Peckinpahs Haus befunden. Mittlerweile waren die beiden abgereist, zurück nach Texas. Peckinpah hatte versprochen, sich um alles, was hier zu erledigen war, zu kümmern.
    Roxane befand sich mit dem Industriellen allein im Haus. Peckinpah stand im großen Wohnzimmer und wartete auf die Rückkehr der Hexe. Sie hatte ihn gebeten, den Raum nicht zu verlassen, doch die Spannung und die Ungewißheit wurden ihm allmählich unerträglich.
    Er wollte wissen, wer dort draußen war.
    Lance Selby?
    Wenn er eingetroffen war, wollte ihn Peckinpah sehen. Hatte sich der Parapsychologe äußerlich verändert? Dem Industriellen gefror das Blut in den Adern, als er daran dachte, daß die Ballard-Crew nach Frank Esslin nun einen zweiten tüchtigen, zuverlässigen Mann verloren hatte.
    Er nahm die Zigarre aus dem Mund und betrachtete die Glut.
    Sollte er hierbleiben? Begab er sich in Gefahr, wenn er das Wohnzimmer verließ?
    Er hielt es plötzlich nicht mehr länger im Raum aus.
    Entschlossen ging er zur Tür und öffnete sie. Damit sorgte er für Verwirrung bei Roxane, die damit nicht gerechnet hatte. Die Hexe aus dem Jenseits wußte einen Moment nicht, was sie tun sollte.
    Tucker Peckinpahs Blick traf sich mit dem des Parapsychologen.
    Eiskalt waren Lance Selbys Augen. Der Industrielle erkannte sofort, daß er keinen Freund mehr vor sich hatte.
    Selby versuchte ihn zu täuschen. »Mr. Peckinpah, können Sie mir erklären, was Roxane hat? Sie scheint den Verstand verloren zu haben. Was sie zu mir sagte… Sie muß verrückt geworden sein.«
    »Roxane ist zu meinem Schutz hier, Lance«, erwiderte der Industrielle.
    »Wovor soll sie Sie denn schützen?«
    »Vor Ihnen, Selby!«
    »Meine Güte, ist eine Seuche ausgebrochen?«
    »So könnte man es nennen«, sagte Tucker Peckinpah. »Die Seuche der roten Killerwürmer. Sie tragen sie in sich, Lance.«
    »Also ich verstehe kein Wort. Ich muß dringend mit Ihnen reden«, sagte Lance und wollte auf den Industriellen zugehen.
    TÖTEN! TÖTEN! TÖTEN!…
    Der Blick des Parapsychologen war starr auf sein Opfer gerichtet.
    Er kannte nur noch dieses eine Ziel. Er mußte Professor Kulls Auftrag endlich ausführen.
    Aber Roxane…
    Ich muß es trotzdem versuchen! dachte Lance Selby. Zwei Schritte hatte er schon gemacht, jetzt tat er den dritten. Da zischte die Hexe aus dem Jenseits: »Halt, Lance! Keinen Schritt weiter!«
    »Hören Sie sich das an, Mr. Peckinpah. Darf sie so in Ihrem Haus mit mir reden?«
    »Sie tut es mit meinem Einverständnis«, behauptete der Industrielle.
    »Verdammt noch mal, seid ihr blind?« schrie der Parapsychologe.
    »Seht ihr denn nicht, wen ihr vor euch habt? Ich bin es: Lance Selby, Tony Ballards Freund und Nachbar!«
    »Nein, Lance, das sind Sie nicht mehr, Sie sind jetzt Professor Kulls Mordwerkzeug!« entgegnete Tucker Peckinpah scharf.
    Daraufhin ließ es der Parapsychologe bleiben, dem Industriellen weiterhin den Harmlosen vorzuspielen.
    »Okay!« brüllte er. »Okay, es stimmt, Professor Kull hat mich zu seinem Werkzeug gemacht, und ich werde tun, was er von mir verlangt hat!«
    Er riß sich das Hemd auf.
    Roxane hob die Hände, als wollte sie den Parapsychologen abwehren, und als sich Lance Selby vorwärts wuchtete, knisterten Blitze aus ihren Fingerspitzen.
    Sie bildeten ein Netz, das mit unglaublicher Geschwindigkeit auf Lance Selbys Kopf zuflog.
    Das Netz legte sich zuerst wie eine Baskenmütze auf das Haupt des Parapsychologen, fiel dann ringsherum herab, so daß sich der gesamte Kopf des Mannes in einer leuchtenden Blitznetzhülle befand.
    Roxane hatte die Magie, die sie aktivierte, um Lance Selby unschädlich zu machen, wohldosiert. Sie wollte dem Parapsychologen keinesfalls einen Schaden zufügen.
    Die grellen Blitze gruben sich in sein Gesicht, sickerten durch sein Haar, wühlten sich durch den Schädelknochen und erreichten sein Gehirn.
    Er stieß einen unmenschlichen Schrei aus, faßte sich röchelnd an die Schläfen, starrte Roxane mit schreckgeweiteten Augen an, wankte und brach schließlich zusammen.
    Das Blitznetz war nicht mehr zu sehen. Lance Selby lag reglos auf dem Boden und konnte dem Industriellen nicht mehr gefährlich werden. Tucker Peckinpah eilte herbei.
    Er beugte sich über den Parapsychologen und tastete nach dessen Halsschlagader. »Er gibt kein Lebenszeichen mehr von sich!« sagte er aufgeregt. »Mein Gott, Roxane, Sie haben ihn doch nicht
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